Der Massentourismus auf Mallorca

Massentourismus auf Mallorca
Massentourismus auf Mallorca

Massentourismus auf Mallorca – das ist mittlerweile zu einem Synonym geworden. Insbesonders, weil in den vergangenen Wochen verstärkt in den Medien über Demos der Inselbewohner berichtet wurde. Sie befürchten, dass dieses Phänomen Überhand nimmt und ihre Inselruhe dauerhaft stört.

Mallorca: Eine allseits bekannte und vor allem vielen Menschen vertraute sowie hochbeliebte Insel der Balearen. Mit exponierter Lage im Mittelmeer gut und schnell von vielen Destinationen in Europa sowie außereuropäischen Ländern zu erreichen. Die Insel ist bekannt geworden für ihre vielen Pauschaltouristen, die hauptsächlich in großen Hotelanlagen in Strand- und Meernähe ihren Urlaub verbringen. Ein mittlerweile negativ behaftetes Stichwort ist der sogenannte „Ballermann“. Beliebt, um zu trinken, zu feiern, Party zu machen.

Mallorca – Vielfalt in jeder Beziehung

Es gibt wahrhaft andere Aspekte, die mit der Insel verbunden sind. Tolle, malerische Landschaften im Landesinneren, ruhige kleine Orte und Dörfer. Sehenswürdigkeiten, die zum Besichtigen einladen, sowie Wander- und Radwege für ausgedehnte Touren – alles abseits vom Massentourismus auf Mallorca. Viele Menschen haben die Gelegenheit ergriffen und ihr eigenes Feriendomizil auf Mallorca erworben. Somit sind sie in der Lage, regelmäßig auf die Insel zu kommen. Oftmals werden solche Objekte während der Abwesenheit an andere Touristen vermietet.

Bewohner in Städten und gut besuchten Touristenorten sind in den letzten Jahren auf die Idee gekommen, ihre Wohnungen beziehungsweise Häuser an Urlauber zu vermieten. Neben der hohen Besucheranzahl in den einschlägigen Hotels und Feriendomizilen nahm aus dem Grund der Massentourismus auf Mallorca weiter zu. Langsam steigert sich der Unmut der Mallorquiner, weil negative Seiten großer Besuchermengen zu Tage treten.

Massentourismus auf Mallorca – negative Begleitumstände nehmen zu

Die aktuelle Entwicklung auf der Insel zeigt, dass sich der heimische Wohnungsmarkt und die Lebensbedingungen stark verändert haben. Es ist extrem schwierig geworden, Wohnungen zu finden – vor allem bezahlbare! Mieten sind exponentiell gestiegen und viele Menschen auf der Insel können dieser Entwicklung mit ihren Gehältern nicht standhalten. In der Urlaubssaison kommen die Touristen auf die Insel und sind bereit, die geforderten hohen Preise für Unterkünfte zu bezahlen. Selbst außerhalb der Touristensaison, in den Monaten von Oktober bis Mai, zahlen Urlauber viel Geld für Zimmer und Wohnungen. Diese stehen den Einheimischen somit nicht zur Verfügung.

Einige Mallorquiner überlegen, wegzuziehen beziehungsweise auf Nachbarinseln einen Job anzunehmen. Das gestaltet sich nicht leicht, oftmals müssen Kredite für Wohnungen und Häuser auf der Insel abgezahlt werden. Darüber hinaus würden andere Beschäftigungsverhältnisse nicht zwangsläufig zu einer Verbesserung der Lebenssituation beitragen – das Gehalt ist nicht selten auf gleichem Niveau wie das bisherige. Die gestiegenen Kosten könnten nicht ausgeglichen werden.

Massentourismus auf Mallorca – lautstarke Demos gegen die Entwicklung

In letzter Zeit fanden vermehrt Demonstrationen auf der Insel statt, die von Einheimischen initiiert wurden. Diese richten sich gegen das immense Ausmaß, das der Tourismus unterdessen angenommen hat. Die Bewohner beklagen, dass der Massentourismus auf Mallorca für sie selbst zur Belastung geworden ist. Die oben angeführten Tatsachen und Ursachen für diese Misere sollen nicht länger hingenommen werden. Mit den Protesten sollen Politiker und Verantwortliche zum Gegensteuern bewegt werden. Der Unmut macht sich lautstark Luft. Mit Transparenten, Musik und Sprüchen haben sich unzählige Einwohner zusammengefunden und gehen auf die Straße. Sie fordern, den Massentourismus auf Mallorca zu begrenzen.

Ein Phänomen, welches diese Entwicklungen mit sich bringt, ist es, dass sich Einwohner, die sich keine Wohnung leisten können, in einen Wohnwagen beziehungsweise ein Wohnmobil umziehen. Wie zum Beispiel Palma de Mallorca, wo an Straßenrändern und Parkplätzen vermehrt Reisemobile abgestellt sind. Nicht für den ursprünglichen Zweck, zum Reisen, sondern umfunktioniert zu Wohnzwecken. Eine unglaubliche Entwicklung, die zum Thema der Demonstrationen geworden ist.

Die Leute dieser Wohnform heißen Caravanistas. Schätzungen zufolge sind es hunderte Personen, die reale Zahl ist höchstwahrscheinlich wesentlich höher. Zu kämpfen haben sie mit den Verwaltungen, die diese Art von Wohnen oftmals mißbilligen. Die Caravanistas unterstützen sich gegenseitig und sind Teil der Demos gegen den Massentourismus auf Mallorca geworden.

Die Zukunft der Bewohner – wie geht es weiter?

Soziologen, die sich mit den Entwicklungen befassen, sind der Meinung, dass die Einheimischen Gefahr laufen, ihr Recht auf die Stadt zu verlieren. Die Proteste gegen den Massentourismus auf Mallorca wären aus dem Grund legitim und müssten Gehör im Verwaltungsbereich sowie der Politik finden. Der Zusammenhang von stark frequentierten – und oftmals überbuchten – Hotels und Ferienwohnungen und den Problemen für die Bevölkerung wird deutlich.

Die Frage ist: Wie dem Massentourismus auf Mallorca begegnen? Viele Einheimische sind im Gastronomie- und im Hotelgewerbe tätig und aus dem Grund auf Urlauber angewiesen. Ungeachtet dessen sind die Auswirkungen des Massentourismus nicht zu ignorieren, wie die Beispiele aufzeigen. Die Demos gehen vorerst weiter, die nächsten sind geplant – im Mai 2024 waren es rund 20.000 Menschen, die sich versammelt und protestiert haben.

Massentourismus auf Mallorca
Massentourismus auf Mallorca

Autor: Scripturae