Im November ist das Wetter auf Mallorca spürbar herbstlich, und die Temperaturen sinken im Vergleich zu den heißen Sommermonaten merklich
Nach den trockenen Sommermonaten auf Mallorca wartet die Natur, die Pflanzen und wilden Tiere nur darauf, dass es einmal wieder Regen auf Mallorca gibt. Hier sind die wichtigsten Punkte zum Klima und Wetter im November auf der Insel.
1. Temperaturen
- Die Tageshöchstwerte liegen typischerweise zwischen 17 und 22°C – mild und angenehm, aber nicht mehr warm genug für einen klassischen Strandtag.
- Nachts kann es mit 9 bis 13°C recht kühl werden, weshalb eine Jacke oder ein Pullover notwendig sind, besonders in den Abendstunden.
2. Niederschlag
- Der November ist einer der regenreichsten Monate auf Mallorca. Man kann mit durchschnittlich 7 bis 10 Regentagen rechnen.
- Schauer und auch gelegentlich kräftige Regenfälle sind möglich, wobei es auch längere trockene und sonnige Phasen gibt.
3. Sonnenschein und Tageslicht
- Die Sonnenscheindauer nimmt im November ab, aber die Insel bietet immer noch 4 bis 5 Sonnenstunden pro Tag.
- Die Tage werden kürzer, und die Sonne geht gegen 17:30 bis 18:00 Uhr unter, was früher ist als in den Sommermonaten.
4. Wind und Meerestemperatur
- Der Wind kann im November stärker sein als im Sommer, besonders an der Küste und in den Bergregionen der Tramuntana.
- Die Wassertemperaturen liegen im Bereich von 18 bis 20°C. Einige mutige Schwimmer gehen dennoch ins Meer, aber das Wasser ist für viele bereits zu kühl zum Baden.
5. Aktivitäten
- Der November eignet sich hervorragend für Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und das Erkunden der Insel. Die milden Temperaturen und die herbstliche Natur schaffen ideale Bedingungen.
- Auch die Hauptattraktionen und Städte wie Palma, Sóller und Valldemossa sind weniger überlaufen, was entspanntes Sightseeing ermöglicht.
Insgesamt ist der November auf Mallorca eine ruhigere Zeit, die durch mildes, manchmal wechselhaftes Wetter geprägt ist – ideal für Reisende, die die Insel abseits des typischen Sommertrubels erleben möchten.
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Aktuell gibt es öfter Überschwemmungen und starke Regengüsse, woran liegt das?
In den letzten Jahren gab es vermehrt Unwetter und teilweise heftige Überschwemmungen auf Mallorca, besonders in den Herbstmonaten. Die Gründe dafür sind vielfältig und hängen mit einer Kombination aus natürlichen Wetterphänomenen und dem Einfluss des Klimawandels zusammen.
Hier sind einige zentrale Faktoren:
1. Mediterrane Zyklone und Schauer
- Im Herbst trifft warme Luft aus dem Mittelmeerraum auf kühlere Luftmassen aus dem Norden. Diese Luftmischung kann zu kräftigen Schauern und Gewittern führen, die typisch für das Mittelmeerklima sind.
- Wenn das Meer nach einem heißen Sommer noch warm ist, verdampft mehr Wasser, was mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre zur Verfügung stellt. Die warme, feuchte Luft steigt auf und kann intensive Regenfälle auslösen, die oft in kurzen, heftigen Schauern niedergehen und Überschwemmungen verursachen.
2. Klimawandel und erhöhte Wassertemperaturen
- Der Klimawandel hat dazu beigetragen, dass sich das Mittelmeer zunehmend erwärmt. Höhere Meerestemperaturen führen zu einer intensiveren Verdunstung und damit zu einer höheren Luftfeuchtigkeit, die bei Unwetterlagen zu besonders starken Regenfällen führen kann.
- Außerdem werden durch den Klimawandel extreme Wetterereignisse häufiger. Studien zeigen, dass Starkregenereignisse und Überschwemmungen im Mittelmeerraum in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben und in Zukunft weiter zunehmen könnten.
3. Topografische und geografische Gegebenheiten
- Mallorcas Gebirgszüge, insbesondere die Serra de Tramuntana, können das Risiko von Überschwemmungen erhöhen. Wenn es in den Bergen stark regnet, fließt das Wasser oft schnell in die Täler und Dörfer, was zu Sturzfluten führen kann.
- Die Insel hat einige Gebiete mit schlechter Wasserableitung und wenig Möglichkeiten für die Versickerung, was bedeutet, dass bei starkem Regen das Wasser kaum abfließen kann. Das erhöht das Risiko von Überschwemmungen in den betroffenen Regionen.
4. Veränderungen in der Landnutzung
- Die Bebauung und Versiegelung von Böden durch Straßen und Gebäude hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, insbesondere durch den starken Tourismus. Dadurch kann weniger Regenwasser in den Boden eindringen, und es kommt leichter zu Oberflächenabfluss und Überschwemmungen.
- In manchen Gebieten wurden Flüsse begradigt oder künstlich umgeleitet, um Platz für neue Baugebiete zu schaffen. Solche Eingriffe in die Natur erschweren das natürliche Abflusssystem der Insel, was bei Starkregen zu Problemen führt.
5. Tropische Stürme und „Medicanes“
- Ein weiteres Phänomen, das in den letzten Jahren im Mittelmeerraum beobachtet wurde, sind sogenannte „Medicanes“ (Mediterranean Hurricanes). Dabei handelt es sich um tropensturmähnliche Tiefdruckgebiete, die besonders starken Regen und hohe Windgeschwindigkeiten mit sich bringen können.
- Diese Medicanes treten zwar selten auf, könnten aber in Zukunft häufiger werden, weil das Mittelmeer durch den Klimawandel wärmer wird.
Zusammengefasst:
Das vermehrte Auftreten von Unwettern und Überschwemmungen auf Mallorca ist also eine Folge der klimatischen und geografischen Bedingungen in Kombination mit den Auswirkungen des Klimawandels. Die erwärmten Meere, erhöhte Luftfeuchtigkeit und extreme Wetterereignisse begünstigen Starkregen und Überschwemmungen. Eine nachhaltigere Landnutzung und Anpassungsmaßnahmen zur besseren Wasserableitung könnten helfen, die Folgen solcher Extremwetterereignisse in Zukunft abzumildern.
- Autor: Marcel Rübesam