Zwischen Atlantik und Bergen: Wo das Baskenland am schönsten ist 🗺️🌊
Das Baskenland vereint raue Atlantikküste, grüne Berglandschaften, futuristische Architektur und eine der besten Pintxos-Szenen Europas. Innerhalb kurzer Distanzen wechselst du von goldenen Stadtstränden zu mittelalterlichen Altstädten, von Weinreben zu Meeresklippen. Hier sind fünf Orte, die diese Vielfalt perfekt zeigen – jeweils mit Anreise-Tipps, den schönsten Ecken und Ideen, was du in der Nähe noch erleben kannst.
1) San Sebastián / Donostia – Stadtstrand-Ikone & Pintxos-Paradies 🏖️
San Sebastián ist eine Stadt, die man am besten im eigenen Tempo entdeckt: erst ein langsamer Spaziergang entlang der hufeisenförmigen Bucht La Concha, dann ein Blick zurück über die Belle-Époque-Promenade mit ihren weißen Geländern, den beblumten Beeten im Alderdi-Eder-Park und den eleganten Fassaden, die in der Morgensonne schimmern. Der Sand ist fein und hell, das Wasser meist ruhig, und selbst wenn die Stadt erwacht, bleibt über der Bucht eine entspannte Gelassenheit liegen, die sofort Urlaubsstimmung erzeugt. Wer den Blick weiten will, steigt auf den Monte Igueldo – am charmantesten mit der kleinen Zahnradbahn – und schaut von oben auf Strand, Isla Santa Clara und das geschwungene Panorama, das aussieht, als hätte jemand eine perfekte Postkarte gemalt. Die Gegenseite, der Monte Urgull, wirkt wilder: Pinien, alte Festungsreste und schmale Wege, die hinauf zum Castillo de la Mota führen, wo der Atlantik dunkler glitzert und die Stadt zu Füßen liegt.

Zwischen diesen beiden Hügeln schlägt das Herz von Donostia. Hinter La Concha beginnt die Parte Vieja, ein kompaktes Gassenlabyrinth, in dem sich Pintxos-Bars aneinanderreihen. Hier gilt das Motto „klein anfangen, viel probieren“: ein warmes Gamba-Spießchen hier, ein Txangurro-Happen (Meerspinne) dort, dazu ein Glas Txakoli, das frisch perlen darf. Man isst am Tresen, wechselt nach zwei Bissen die Bar und folgt den Empfehlungen der Barkeeper – das ist der sansebestianische Weg, sich durch die Küche zu kosten. Wenn später der Appetit auf Meer zurückkehrt, führt ein kurzer Spaziergang nach Ondarreta, wo am Ende der Bucht Chillidas „Peine del Viento“ (Kamm des Windes) in den Felsen sitzt und die Wellen unter den Stahlskulpturen atmen.
Wer lieber Brandung als Badebucht sucht, setzt über den Fluss Urumea ins Viertel Gros und an den Zurriola-Strand. Hier trifft sich die Surfszene, Bretter unter dem Arm, Salz in den Haaren, und die Stimmung ist eine Spur lässiger. Zwischen Meer und Stadt ragt das Kursaal-Kongresszentrum in die Luft, das abends wie eine große Laterne leuchtet. Genau dann lohnt es sich, noch einmal den Bogen zurück zur Promenade zu schlagen: Die Laternen sind an, die Bucht glitzert, und entlang der Geländer spaziert man Seite an Seite mit Einheimischen, die sich den Wind um die Nase wehen lassen – Donostia im Abendmodus.
Anreisen ist unkompliziert: Züge und Fernbusse verbinden San Sebastián eng mit Bilbao und Vitoria-Gasteiz, und innerhalb der Stadt erreichst du die meisten Sehenswürdigkeiten zu Fuß. Wer mit dem Auto kommt, stellt es am besten in Tiefgaragen nahe der Promenade oder beim Kursaal ab und lässt es dort bis zum Aufbruch stehen – Parkplätze an der Straße sind rar, und die Altstadt macht zu Fuß einfach am meisten Spaß. Im Sommer verkehrt von der Promenade aus die kleine Fähre zur Isla Santa Clara; drüben wartet ein Mini-Leuchtturm, eine Bucht zum Abkühlen und der vielleicht schönste Blick zurück auf La Concha.

Wenn du den Tag rund machen willst, beginnst du früh mit einem Bad in La Concha, nimmst mittags die Funicular hinauf zum Monte Igueldo, spazierst am Nachmittag über den Urgull zurück in die Parte Vieja und ziehst am Abend mit Pintxos von Bar zu Bar. Zwischendurch gönnst du dir einen Kaffee mit Milch auf dem Plaza de la Constitución, wo einst Stierkämpfe stattfanden und heute Nummerntafeln an den Balkonen von vergangenem Spektakel erzählen. Und wenn später die Uferpromenade in warmes Licht getaucht ist und die Brandung an Zurriola noch einmal anzieht, merkst du, dass diese Stadt mit zwei Stränden und zwei Hügeln eigentlich nur eine Botschaft hat: Genieß alles langsam. 🌙
2) Bilbao – Guggenheim, Flussufer & neues Stadtleben 🐟
Bilbao fühlt sich an wie eine Stadt im Dauerfrühling: überall Neuanfang, überall Bewegung. Wo früher Kräne, Werften und rostige Hallen die Kulisse bestimmten, glänzen heute Parks, Promenaden und Museen. Am eindrucksvollsten zeigt das das Guggenheim-Museum: Dieses Gebäude liegt nicht einfach an der Ría del Nervión – es schwebt darüber, all diese Titan-Schuppen, die je nach Licht gold, silbern oder fast rosé schimmern. Du gehst einmal darum herum und merkst: Das Museum ist schon von außen ein Spaziergang wert. Vor der Fassade sitzt Puppy, der riesige, blühende Terrierskulptur, ein paar Schritte weiter die „Maman“-Spinne am Ufer, und über allem spannt sich die La-Salve-Brücke, deren roter Bogen wie ein Ausrufezeichen in den Himmel ragt. Danach lässt du dich einfach treiben – immer am Flussufer entlang, über breite Stege, unter Platanen, vorbei an Cafés und Radfahrern. Dieses neue Bilbao lebt gern draußen.

Sobald du die Casco Viejo, die „Sieben Straßen“, erreichst, wechselt die Kulisse: enge Gassen, Balkone aus Holz, kleine Läden, Bodegas und die große Markthalle La Ribera, die wie ein Dampfer am Ufer liegt. Hier riecht es nach frischem Fisch, Obst, Oliven und nach all dem, was später als Pintxos auf den Tresen wandert. Bilbao isst man im Gehen: zwei Häppchen hier, ein Glas Txakoli dort, dann weiter in die nächste Bar. Wer danach eine ruhige Ecke sucht, findet sie im Parque Doña Casilda mit seinen Teichen und Springbrunnen – ein grüner Atemzug mitten im Stadtgefüge – oder im Ensanche entlang der Gran Vía, wo Boutiquen, Belle-Époque-Fassaden und moderne Architektur nebeneinander Platz finden.
Ein Symbol für diesen urbanen Wandel ist das Azkuna Zentroa (die ehemalige Weinkellerei „Alhóndiga“, heute Kulturhaus): Innenhöfe, Säulensäle, wechselnde Ausstellungen, Dachpool – ein Haus, das die Stadt zu ihrem Wohnzimmer gemacht hat. Genauso selbstverständlich nutzt man die Brücken: die geschwungene Zubizuri-Fußgängerbrücke als eleganten Bogen über die Ría, die alten Industriebauten als neue Veranstaltungsorte. Und wenn du Bilbao von oben sehen willst, nimm die Funicular auf den Artxanda: Von dort liegt dir die Stadt wie ein Modell zu Füßen – Flussschleifen, Brücken, Guggenheim, die Hügel im Rücken. Abends, wenn die Laternen angehen, spiegelt sich ihr Licht im Wasser, und die Uferpromenaden werden zur Bühne für Spaziergänge.

Die Anreise ist unkompliziert: Der Flughafen Bilbao liegt nur wenige Kilometer nördlich; ein Airportbus oder ein Taxi bringt dich schnell ins Zentrum. In der Stadt selbst bist du mit Metro, Tram und Bussen bestens unterwegs – kurze Takte, klare Linien, viel barrierearmer Zugang. Willst du Meeresluft, steigst du in die Euskotren und fährst an die Mündung nach Getxo oder weiter nach Plentzia: erst ein Spaziergang an der Promenade, dann vielleicht hinüber zur Vizcaya-Hängebrücke, die mit ihrer schwebenden Gondel seit über hundert Jahren Autos und Fußgänger über den Fluss trägt. Zurück in Bilbao krönst du den Tag mit einem Abendspaziergang über die Zubizuri, trinkst noch etwas am Ufer – und merkst, wie sehr diese Stadt gelernt hat, ihre Vergangenheit zu umarmen und gleichzeitig in die Zukunft zu gehen.
3) Hondarribia – farbige Fischerhäuser & Festungsromantik ⚓
Hondarribia wirkt, als hätte jemand zwei Welten übereinandergelegt: oben die mittelalterliche Oberstadt mit Stadtmauer, Torbögen und Kopfsteinpflaster; unten das maritime Viertel am Hafen, wo sich farbig gestrichene Fischerhäuser mit ihren hölzernen Galerien aneinanderreihen. In der Oberstadt schlenderst du durch stille Gassen bis zur Plaza de Armas, wo der ehemalige Königspalast heute als Parador im alten Kastell residiert; rundherum öffnen sich kleine Plätze, an denen man den Blick über die Dächer bis zur Flussmündung schweifen lässt. Wenn du durch das Stadttor hinab zum Wasser gehst, ändert sich der Rhythmus: Entlang der Calle San Pedro stehen Stühle auf der Straße, Pintxos liegen in den Vitrinen, und die Balkone leuchten in Rot, Blau und Grün – so fotogen, dass man fast vergisst, etwas zu bestellen. Spätestens beim zweiten Glas Txakoli ist klar, warum alle hier draußen sitzen: Über der Mündung des Bidasoa legt sich am Abend ein weiches Licht, das Fassaden und Rumpfe der Boote in Gold taucht und dem Ort eine still-lebendige Magie schenkt.
Auch abseits der Hauptgasse lohnt es sich, ein wenig zu bummeln. Auf der Promenade am Fluss ziehen Ruderboote vorbei, Möwen kreisen über der Marina, und hinter der Kaimauer riecht es nach Salz und Teer. Wer den historischen Bogen schließen will, spaziert noch einmal nach oben, folgt der Stadtmauer und schaut durch die Zinnen auf das bunte Treiben am Wasser. In den Kirchen der Oberstadt – allen voran Santa María del Manzano – ist die Luft kühl und leicht nach Wachs und Stein; ein kurzer Halt hier wirkt wie ein tiefer Atemzug zwischen zwei Kapiteln.
Anreise & Tipps: Von San Sebastián aus bist du in etwa 30–40 Minuten in Hondarribia – der Bus fährt regelmäßig, mit dem Auto gleitest du entspannt an der Küste entlang. Parken klappt am Hafen oder in Parkhäusern am Rand der Altstadt; im Zentrum selbst ist alles fußläufig und auf Kopfsteinpflaster am schönsten zu erleben (bequeme Schuhe lohnen sich). Wenn du magst, steigst du unten am Kai in das kleine Boot nach Hendaye hinüber – drüben erwartet dich ein langer Strandspaziergang auf französischer Seite und ein neuer Blick zurück auf die baskische Kulisse. Für einen Abstecher ans offene Meer folgst du der Straße bis zur Faro de Higuer-Spitze: Der Leuchtturm, die Felsen und die Gischt geben dem Tag einen wilden Abschluss. Zurück im Hafen bestellst du Txangurro oder Marmitako, teilst ein paar Pintxos und bleibst, bis die Laternen angehen – Hondarribia ist einer dieser Orte, die man am liebsten im langsamen Takt behält. 🌅
4) San Juan de Gaztelugatxe – die ikonische Klosterinsel auf Fels 🪨🌊
Zwischen Bakio und Bermeo ragt ein gezackter Felsrücken aus dem Atlantik, so, als hätte ihn jemand für ein Drama gebaut: San Juan de Gaztelugatxe. Ein schmaler Steinsteg verbindet das Festland mit der Insel; darüber die Treppe, die sich in vielen, vielen Stufen den Rücken hinaufwindet. Schon unten, am Beginn des Stegs, hörst du die Brandung dumpf gegen die Wände donnern und siehst, wie Gischtfahnen in die Luft steigen. Auf halber Höhe wirkt das Meer plötzlich noch näher, Möwen ziehen mit dem Wind, und hinter dir öffnet sich der Blick auf eine wild gezogene Küstenlinie. Oben steht die kleine Eremitage wie ein Wachposten. Neben der Tür hängt die Glocke – der Brauch sagt, man solle sie dreimal läuten und sich dabei etwas wünschen. In dem Moment klingt der Ton über das Wasser, und für einen Augenblick ist außer Wellen, Wind und dem hellen Nachhall nichts zu hören.

Der Weg dorthin ist schon Teil des Erlebnisses. Von Bilbao fährst du die Küstenstraße nach Bakio oder Bermeo – mit Auto oder Bus – und wechselst dort auf die gut markierten Zugangswege zur Insel. Je nach Parkplatz (rund um die Aussichtspunkte oder bei den Restaurants oberhalb der Küste) spazierst du zunächst abwärts durch Buschwerk und über Pflasterwege bis an den Beginn des Stegs; rechne für den Abstieg und die spätere Rückkehr bergauf ein paar Extraminuten ein. Ab dort beginnt die Treppe: Sie ist solide, aber steil und bei Feuchtigkeit gern glitschig. Feste Schuhe, beide Hände frei und ein ruhiger Schritt machen den Aufstieg deutlich angenehmer. Vor Ort können Zugangsregeln und die Wetterlage den Ablauf verändern – bei starkem Wind oder Sturm werden Wege zeitweise gesperrt. Plane also flexibel, achte auf Hinweistafeln und nimm eine leichte Jacke mit; an der Küste kann es selbst im Sommer frisch werden.
Auf der Insel selbst gibt es keine Infrastruktur: Kein Café, keine Läden, meist auch keine Toiletten. Pack also Wasser, ein paar Snacks und Sonnenschutz ein – Schatten ist rar, und die Kombination aus Wind und Sonne unterschätzt man schnell. Wer in Ruhe fotografieren möchte, kommt früh am Morgen oder später am Nachmittag, wenn der Felsen gold warm leuchtet und die Besucherströme abnehmen. Nach Regen oder hoher See sind die Stufen rutschig; geh langsam, halte dich an den Geländern fest und weiche niemanden auf dem schmalen Weg abrupt aus. Drohnen sind in Schutz- und Küstenzonen häufig reglementiert – falls du fliegen willst, informiere dich vorher über Verbote und respektiere die Vogelwelt.
Die Rückkehr ans Festland ist ein guter Moment, den Besuch mit der Küste zu verlängern. Von den Klippenwegen zwischen Bakio und Bermeo öffnet sich immer wieder ein überwältigender Blick auf das Felsband von Gaztelugatxe, und in Bermeo selbst wartet die passende Stärkung: Fisch so frisch, wie es ein Hafen liefern kann. Wenn du lieber noch Meer an den Füßen spüren willst, fährst du nach Bakio hinunter an den Strand; an ruhigen Tagen ist es ein Badeplatz, an bewegten Tagen ein Schauplatz für Surfer und für Wellen, die in langen Linien auflaufen. Und falls dich die Sehnsucht nach noch mehr Aussicht packt, such dir vor der Abfahrt einen Mirador oberhalb der Küste – dort siehst du die ganze kleine Choreografie aus Steg, Treppe, Kapelle und Meer noch einmal als Miniatur in Blau und Grau.
5) Rioja Alavesa – Laguardia & die Weinlandschaft 🍷🍇
Wer das Baskenland nur mit Atlantik und Klippen verbindet, wird in der Rioja Alavesa überrascht: sanfte Hügel, Reben bis zum Horizont und darüber die schützende Sierra de Cantabria, die wie ein natürlicher Wall Klima und Licht formt. Mittendrin thront Laguardia auf einem Hügel – ein mittelalterliches Städtchen, dessen Stadtmauern die Gassen wie ein Schmuckstück fassen. Oben ist es weitgehend fußgängerfreundlich; man bummelt über Kopfsteinpflaster, schaut in kleine Patios, riecht den Rauch aus Küchen, in denen Lammkoteletts über Rebstöcken gegrillt werden, und entdeckt plötzlich eine Kellertür, die in die Tiefe führt. Unter der ganzen Altstadt liegen die berühmten „calados“, ein Labyrinth aus Gewölbekellern, in denen seit Jahrhunderten Wein lagert – kühl, still und mit dieser leichten Feuchte, die Gläser beschlagen lässt, sobald man einschenkt.
Laguardia eignet sich wunderbar für einen langsamen Tag. Beginne mit einem Spaziergang auf der Stadtmauer, die immer wieder Fernblicke auf Rebfelder, Olivenhaine und die hellen Linien von Feldwegen freigibt. Dann tauchst du ab in einen Keller: Die Führungen sind kurzweilig, zeigen historische Pressen und moderne Fässer, und enden fast immer mit einer Verkostung. Wer mag, vergleicht Tempranillo pur mit Cuvées, kostet Graciano und merkt schnell, wie sehr Boden und Lage in der Rioja Alavesa den Stil prägen – fruchtig und klar, aber mit Rückgrat. Zur Mittagszeit kehrst du in eine Bodega-Bar oder ein Asador ein; die Portionen sind ehrlich, das Öl golden, und draußen in der Sonne klingt alles nach Siesta.
Auch außerhalb der Mauern lohnt der Blick. Zwischen Laguardia und den Nachbarorten liegen architektonische Highlights moderner Weingüter – wellenförmige Fassaden, titanverkleidete Dächer, Gebäude, die den Horizont zitieren. Auf kurze Distanzen erreichst du Ikonen in Elciego oder minimalistische Schwerkraftkeller in den Hügeln, die zeigen, wie Technik heute leise arbeitet. Viele Güter bieten Reservierungen für Führungen und Tastings an; mit dem E-Bike oder einem kurzen Taxi-Ritt fädelst du zwei, drei Stopps zu einer entspannten Route zusammen. Wer Luft und Weitblick sucht, macht einen kleinen Spaziergang durch die Reben oder besucht die Lagunas rund um Laguardia – stille Feuchtgebiete, in denen Vögel rasten und der Wind im Schilf tuschelt.
Die Anreise ist unkompliziert: Mit dem Auto oder Bus kommst du über Vitoria-Gasteiz nach Laguardia; von dort ist im Ort alles zu Fuß erreichbar. Parken klappt am besten außerhalb der Stadtmauern, denn die Gassen sind eng und historisch. Für Weingutsbesuche gilt die einfache Formel: rechtzeitig reservieren, pünktlich erscheinen und – wenn du probieren möchtest – Taxi, Shuttle oder einen nüchternen Fahrer einplanen. Viele Häuser bieten auch alkoholfreie Alternativen an (Traubensaft, Ölverkostungen), sodass alle mit am Tisch sitzen können.

Die beste Reisezeit ist im Frühling, wenn die Reben zartgrün austreiben, und im Herbst, wenn die Vendimia beginnt und das Laub in Gold- und Rottöne kippt. Im Sommer liegen die Tagestemperaturen oft zwischen 26 und 32 °C – perfekt für laue Abendessen im Freien –; im Winter wird es frisch und klar, mit oft sonnigen Mittagen und kühlen Nächten. Drinnen in den calados bleibt es ganzjährig kühl, also eine leichte Jacke mitnehmen, auch wenn draußen die Sonne scheint.
Wenn du Zeit für Abstecher hast, warten Elciego und Labastida mit weiteren Bodegas und schönen Altstadtkernen. Kulturgeschichtlich spannend sind die Dolmen und prähistorischen Stätten in der Umgebung – zwischen Reben liegen plötzlich Steinkreise, die der Landschaft eine zusätzliche Tiefe geben. Zurück in Laguardia rundest du den Tag mit einem Glas Rotwein auf der Plaza ab, schaust, wie die Sierra das Abendlicht einfängt, und merkst, wie ruhig der Atem wird. Die Rioja Alavesa ist nicht laut; sie erzählt in langsamen Zügen – von Arbeit im Weinberg, von Zeit im Keller, von Essen am langen Tisch. Wer ihr so zuhört, nimmt mehr mit als ein paar gute Flaschen.
Praktische Planung: Anreise, Wetter & beste Zeiten
Anreise ins Baskenland: Von Deutschland fliegst du meist nach Bilbao oder San Sebastián (teils via Madrid/Barcelona). Züge/Busse verbinden die baskischen Städte engmaschig; für entlegene Küstenpunkte und Weinorte ist ein Mietwagen am flexibelsten.
Mobil vor Ort: In den Städten bist du zu Fuß/mit ÖPNV bestens unterwegs (Bilbao: Metro/Tram; Donostia: Bus). Entlang der Küste hilft die Euskotren für kurze Sprünge zwischen Badeorten; für Gaztelugatxe und kleine Dörfer lohnt Auto oder Taxi.
Saison & Klima: Das Baskenland ist ozeanisch – sommerlich mild und im Winter frisch, mit häufiger Brise vom Atlantik.
- Sommer (Juni–Sept): an der Küste oft 20–26 °C, ideal zum Bummeln und Baden; Wassertemperatur gewöhnlich 18–22 °C.
- Winter (Dez–Feb): in den Städten meist 8–14 °C; an sonnigen Tagen wunderbar für Museums- und Food-Touren, an rauen Tagen dramatische Küstenstimmung.
- Ganzjährig: eine leichte Regenjacke dabeihaben – das Grün kommt nicht von ungefähr.
Kulinarik (kurz & wichtig): Iss langsam, aber oft. In Donostia und Bilbao lohnt es sich, Pintxos wie eine Tapas-Route zu genießen: pro Bar 1–2 Häppchen und weiterziehen. In der Rioja Alavesa plane Weingut-Slots vorab, besonders am Wochenende.
Kurz gesagt
Ob La Concha in San Sebastián, Guggenheim in Bilbao, die Felsenbrücke von Gaztelugatxe, das farbige Hondarribia oder die Reben rund um Laguardia – das Baskenland liefert auf engem Raum maximale Vielfalt. Mit etwas Planung verbindest du Küste, Kultur und Kulinarik zu einer Route, die sich anfühlt wie mehrere Reisen in einer. Viel Spaß beim Entdecken.
- Warst du schon mal im Baskenland? Wie war deine Reise? Wie waren deine Erfahrungen und Eindrücke? Wir freuen uns über ein paar Kommentare.