Teneriffa entdecken: Top-Spots zwischen Vulkanen, Lorbeerwäldern, Küstenstädten & atemberaubenden Meerblick 🌋🌿
Teneriffa vereint wie kaum eine andere Insel Vulkanlandschaften, Lorbeerwälder, schroffe Küsten und bunte Altstädte. Vom höchsten Berg Spaniens bis zu kolonialen Innenhöfen ist alles nah beieinander – und doch mit völlig eigenem Klima und Charakter. Wer sich Zeit nimmt, erlebt auf kurzen Distanzen enorme Kontraste: Heute Gipfelblick am Teide, morgen Lorbeerduft im Anaga, abends Tapas in La Laguna. Hier findest du die schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel – kompakt erklärt, mit Tipps zu Anreise, Parken/ÖPNV, beste Zeit und Kombi-Ideen.
Teide-Nationalpark & Teleférico del Teide
Der Teide ist Teneriffas Bühne für Superlative: schnurgerade Lavaflüsse, schwarze Aschefelder, gelb leuchtender Bims und in der Mitte der 3.718 m hohe Vulkan, der weit über den Wolken thront. Schon die Auffahrt ist Teil des Erlebnisses: Von La Orotava schraubt sich die TF-21 durch Kiefernwälder in eine mondartige Ebene, von La Laguna führt die TF-24 über weite Kämme mit grandiosen Fernblicken, und aus dem Südwesten kommst du über die TF-38 durch jüngere Lavafelder. Entlang der Straßen liegen Miradores (Aussichtspunkte), an denen du immer wieder anhalten solltest – das Licht wechselt minütlich, und mit jedem Stopp wirkt die Landschaft anders.

Die Seilbahn (Teleférico) bringt dich in wenigen Minuten von der Talstation zur La Rambleta auf etwa 3.555 m. Schon hier hast du das Gefühl, den Atlantik zu überblicken. Von der Bergstation starten drei kurze Wege: Zum Mirador La Fortaleza schaust du Richtung Nordküste, zum Mirador Pico Viejo öffnet sich ein spektakulärer Blick in den farbigen Krater des Nachbarvulkans – beide sind ohne Gipfel-Permit möglich. Der dritte Pfad, der Telesforo-Bravo-Weg, führt als kurzer, steiler Schlussanstieg direkt auf den Gipfelkrater; dafür brauchst du vorab ein (kostenloses) Permit oder nimmst eine geführte Tour mit reserviertem Slot. Plane am Gipfelbereich Zeit ein, denn Wind, Höhe und die Weite der Aussicht wollen in Ruhe genossen werden.
Unbedingt einbauen solltest du die Roques de García – eine 1–2-stündige Rundtour am Parador mit dem berühmten Roque Cinchado („Finger Gottes“), Blickachsen zum Teide und ständig wechselnden Felsformationen. Wer ein wenig mehr gehen möchte, findet rund um Boca Tauce kurze Kegel- und Kraterpfade, etwa an der Montaña Samara, die sich besonders in der goldenen Stunde lohnt. Generell gilt: Auf den markierten Wegen bleiben, keine Steine sammeln und die empfindliche Vulkanflora respektieren – der Park ist streng geschützt.
Wenn du es einrichten kannst, bleib bis zum Abend. Die klare, trockene Höhenluft macht den Teide zu einem der besten Stargazing-Spots Europas. Fahr nach Sonnenuntergang zu einem der offiziellen Haltepunkte, lass deine Augen zehn bis fünfzehn Minuten an die Dunkelheit gewöhnen und nutze – wenn vorhanden – eine Stirnlampe mit Rotlicht, damit du dich selbst und andere nicht blendest. In klaren Nächten erkennst du mit bloßem Auge die Milchstraße; wer tiefer einsteigen will, bucht eine geführte Sternen-Tour oder besucht (tagsüber, mit Reservierung) die Anlagen am Observatorio del Teide oberhalb von Izaña.
Das Klima oben ist ein Thema für sich: kühl, windig und trocken – auch im Sommer. Pack eine Jacke, trage Sonnenschutz (UV ist in der Höhe sehr intensiv), nimm genug Wasser und Snacks mit und zieh feste Schuhe an. Empfindsame Personen sollten an die Höhe denken: Pausen machen, ruhig atmen, nicht übertreiben. Im Winter kann es schneien, dann werden Straßen und Wege zeitweise gesperrt; selbst im Sommer kann starker Wind die Seilbahn kurzfristig außer Betrieb setzen. Halte deinen Plan flexibel: Wenn die Bahn pausiert, sind die Miradores und kurzen Wanderungen auf der Cañadas-Ebene eine hervorragende Alternative.

Anreise & Tipps: Am flexibelsten bist du mit dem Mietwagen; so kannst du die schönste Auffahrtsroute wählen und an den Miradores anhalten. TITSA-Busse verbinden an ausgewählten Tagen die großen Ferienorte mit dem Nationalpark – praktisch, wenn du nicht selbst fahren willst, allerdings mit fixen Zeiten. Starte früh, dann sind Parkplätze an den Hotspots frei, das Licht ist weich und die Luft ruhig. Tanke vor der Auffahrt und rechne damit, dass es im Park keine klassische Infrastruktur gibt – abgesehen vom Parador (Hotel/Restaurant) und den Besucherzentren. Tickets für die Seilbahn und ein eventuelles Gipfel-Permit sicherst du dir am besten im Voraus; vor Ort zu improvisieren klappt nur, wenn das Wetter mitspielt und noch Slots frei sind. So vorbereitet, wird dein Teide-Tag genau das, was ihn so unvergesslich macht: eine Reise vom Meer bis über die Wolken – mit Vulkanpanoramen, die du nicht vergisst.
Masca & das Teno-Gebirge
Das Bergdorf Masca klebt spektakulär an steilen Hängen – Postkartenmotiv pur. Die Serpentinenstraße ist kurvig, aber gut ausgebaut; nimm dir Zeit für Fotostopps und kleine Miradores. Wer wandern will, hat rundum Panoramapfade (die Schlucht selbst ist nur reguliert zugänglich). In Masca findest du kleine Bars für Kaffee mit Aussicht, später lohnt der Abstecher hinunter nach Los Gigantes.

Anreise & Tipp: Mit dem Auto über die TF-436 (defensiv fahren). Alternativ Bus bis Santiago del Teide/Masca. In der Hauptzeit früh ankommen; Parkplätze sind begrenzt.
Anaga-Gebirge & Lorbeerwald
Der Nordosten der Insel ist eine andere Welt: feuchte Passatwolken, moosige Laurisilva, verwunschene Kämme. Vom Cruz del Carmen starten mehrere Rundwege; spektakulär sind auch die Gratpfade Richtung Pico del Inglés. Kleine Dörfer wie Taganana verbergen urige Lokale, an der Küste warten wilde Strände (nur zum Schauen, Brandung!).
Anreise & Tipp: Busse fahren von La Laguna/ Santa Cruz, der Mietwagen ist jedoch flexibler. Wetter kann schnell wechseln – Lagenlook einpacken. Einige Zonen sind geschützt/reglementiert: Hinweistafeln beachten.
San Cristóbal de La Laguna (UNESCO-Altstadt)
La Laguna ist die historische Seele Teneriffas – eine Stadt, die man am besten zu Fuß begreift. Pastellfarbene Fassaden reihen sich an Patio-Häuser mit geschnitzten Holzbalkonen; hinter schweren Toren öffnen sich stille Innenhöfe mit Palmen, Brunnen und Lavastein. Auf wenigen Straßenkilometern liegen Kathedrale, Klöster, kleine Kirchen, Werkstätten, Galerien und Tapas-Bars – alles auf einer eben verlaufenden, fußgängerfreundlichen Fläche. Kein Zufall: Das renaissancezeitliche Schachbrettmuster der Altstadt diente als Vorbild für viele Kolonialstädte in Lateinamerika und brachte La Laguna den UNESCO-Titel ein.
Starte deinen Bummel am Plaza del Adelantado, wo historische Amtsgebäude und die Casa de los Capitanes schöne erste Einblicke geben. Von dort führst du dich über die Calle Obispo Rey Redondo (vielen noch als La Carrera geläufig) zur Kathedrale und weiter zur Iglesia de la Concepción mit ihrem markanten Glockenturm, den man – je nach Öffnung – besteigen kann. Die Rundumsicht über Ziegeldächer, Teide und den grünen Nordosten ist fantastisch. Ein paar Ecken weiter wartet das Teatro Leal mit seiner modernistischen Fassade; rundherum sitzen Einheimische in Tascas an Holztischen, probieren papas arrugadas mit mojo, queso asado oder süßen Barraquito-Kaffee.

Nimm dir Zeit für Häuser und Museen: In ehemaligen Adelspalästen wie der Casa Lercaro (heute Teil des Stadtmuseums) lernst du die Inselgeschichte zwischen Handel, Adel und Alltagskultur kennen. In den Klosteranlagen – etwa Santo Domingo oder San Agustín – spürt man bis heute die ruhige, gelehrte Atmosphäre, die La Laguna mit seiner Universität prägt. Apropos: Dank der Studierenden ist die Stadt abends lebendig, ohne laut zu werden – perfekte Mischung aus Kultur, Café-Leben und entspannter Bar-Szene.
Für Pausen eignen sich der Mercado Municipal mit Obst, Käse und Gebäck aus dem Norden oder kleine Patio-Cafés, die im Schatten Orangenlimonade servieren. Wer ein Mitbringsel sucht, wird bei Keramik, Holzarbeiten, Timple-Instrumenten, Druckgrafiken oder lokalem Wein fündig. Und weil La Laguna etwas kühler und feuchter sein kann als der Süden, lohnt ein leichter Pulli – besonders, wenn die Passatwolken als Bruma durch die Gassen ziehen und den Stein glänzen lassen. Dieses Wetter schenkt der Stadt jedoch ihren besonderen Zauber und das satte Grün ringsum.
Anreise & Tipps:
Am bequemsten kommst du mit der Straßenbahn (Tram) aus Santa Cruz – sie fährt häufig und hält nahe der Altstadt (stressfrei und zentral). Busse (TITSA) verbinden La Laguna mit allen größeren Orten der Insel. Wer mit dem Auto anreist, parkt am besten in Parkhäusern am Rand der Fußgängerzone und geht die letzten Minuten zu Fuß. Trage bequeme Schuhe (Kopfsteinpflaster), plane 2–3 Stunden für einen ersten Rundgang und gönn dir am Ende einen Sundowner auf der Plaza – wenn sich die Lichter in den Fenstern entzünden und Musik aus den Tascas klingt, versteht man, warum La Laguna vielen als schönste Altstadt der Kanaren gilt.
La Orotava – Herrenhäuser & Gärten
Die elegante Stadt La Orotava besticht mit Holzbalkonen (Casa de los Balcones), Kopfsteinpflaster und gepflegten Gärten (Jardines Victoria). Von hier blickst du oft über den Orotava-Kessel bis zum Teide. Perfekt kombinierbar mit Puerto de la Cruz.
Anreise & Tipp: Bus/Auto ab Puerto de la Cruz (kurz), Parken in Parkhäusern; gemütliche Cafés für eine Pause.
Los Gigantes – Klippen & Bootstouren
Die Felstürme von Los Gigantes fallen bis zu 600 m senkrecht ins Meer. Am besten erlebst du sie vom Boot – oft kombiniert mit Wal-/Delfinbeobachtung zwischen Los Gigantes, Los Cristianos und Costa Adeje. An Land gibt’s Miradores mit Logenplätzen für Sonnenuntergänge.
Anreise & Tipp: Auto/Bus bis Hafen Puerto de los Gigantes. Für Bootstouren vorab reservieren, Sonnenhut & leichte Jacke mitnehmen.
Garachico – Naturpools & Altstadt
Das frühere Handelszentrum Garachico wurde 1706 von Lava verschüttet; heute badest du in den Naturpools „El Caletón“ zwischen dunklem Gestein. Dahinter liegt eine charmante Altstadt mit Klöstern, kleinen Plätzen und Lokalen.
Anreise & Tipp: Nordküste über TF-42. Badeschuhe für die Lavafelsen sind praktisch.

Icod de los Vinos & Drago Milenario
Das Städtchen ist berühmt für den Drachenbaum (Drago Milenario) – ein Naturdenkmal in einem kleinen Park. Oberhalb lohnt ein Spaziergang durch die Gassen; Weinstuben erinnern daran, dass hier Weinbau Tradition hat.
Anreise & Tipp: Auto/Bus ab Nordküste. Kombiniere Icod mit Garachico oder La Orotava.
Candelaria – Basilika am Meer
Die Basilika von Candelaria mit der Schwarzen Madonna ist spirituelles Zentrum der Insel. Auf der Promenade stehen die bronzenen Guanche-Statuen, das Meer brandet direkt vor den Stufen – eine eindrucksvolle Kulisse.
Anreise & Tipp: Über die TF-1 von Norden/Süden gut erreichbar; kurzer Stopp auf der Fahrt zwischen Santa Cruz und dem Süden.
Puerto de la Cruz & Lago Martiánez
Puerto verbindet Altstadt-Flair mit Meerespools: Der vom Künstler César Manrique gestaltete Lago Martiánez ist ein Skulpturen-Wasserpark direkt am Ozean. Rundherum: Promenade, Cafés, Fischrestaurants.
Anreise & Tipp: Idealer Stützpunkt für den Norden. Parkhäuser in Zentrumsnähe, vieles zu Fuß erreichbar.

Montaña Roja & Playa de la Tejita (El Médano)
Südlich des Flughafens ragt die rote Tuffkuppe der Montaña Roja über die naturbelassene Tejita. Ein kurzer Aufstieg liefert Küstenpanoramen; unten weht oft Wind – gut für Kite-/Windsurfen in El Médano nebenan.
Anreise & Tipp: Auto/Bus bis El Médano/La Tejita, dann zu Fuß. Sonnenschutz, Wasser und ggf. Windjacke einpacken.
Faro de Teno & Buenavista del Norte
Am westlichsten Punkt Teneriffas steht der Leuchtturm von Teno in dramatischer Szenerie. Die Zufahrt ist zeitweise reglementiert (Shuttle/Zeitsperren), dafür wartet purer Atlantik-Weitblick – besonders schön zum Sonnenuntergang.
Anreise & Tipp: Vorab prüfen, wann Zufahrt möglich ist; ansonsten Shuttle ab Buenavista del Norte nutzen.
Familien-Highlights: Siam Park & Botanischer Garten
Der Siam Park (Costa Adeje) gilt als einer der besten Wasserparks – ideal für einen Spaßtag im Süden. Im Norden lädt der Jardín Botánico (Puerto de la Cruz) zu einem ruhigen Kontrast mit tropischen Pflanzen ein.
Anreise & Tipp: Beide Spots sind bestens angebunden; Tickets am besten vorab sichern.

Anreise, Mobilität & nützliche Insel-Tipps
- Mobil auf Teneriffa: Das grüne TITSA-Busnetz verbindet alle Regionen zuverlässig; für abgelegenere Aussichtspunkte ist ein Mietwagen praktischer. Hauptachsen: TF-1 (Süden) und TF-5 (Norden).
- Parken & Miradores: Beliebte Aussichtspunkte und Dörfer früh ansteuern; Parkhäuser in größeren Orten nutzen.
- Klima & Kleidung: Mikroklimate! Im Norden frischer und grüner, im Süden sonniger; im Gebirge stets Jacke dabeihaben.
- Sicherheit & Regeln: Auf Bergstraßen defensiv fahren, in Schutzgebieten auf Wegen bleiben. Für den Teide-Gipfel rechtzeitig Permit/Tour organisieren.
- Kombi-Ideen: Nord-Tag (La Orotava → Teide → Sterne) | Ost-Tag (La Laguna → Anaga → Taganana) | West-Tag (Masca → Los Gigantes → Sonnenuntergang).
Kurz gesagt
Teneriffa ist eine Insel der Kontraste: In wenigen Kilometern wechselst du von Mondlandschaften am Teide zu moosigen Lorbeerwäldern, von Steilküsten zu Stadtbummeln in La Laguna. Mit dieser Auswahl aus Top-Sehenswürdigkeiten und praktischen Tipps planst du mühelos deine Route – und hast für jeden Tag einen neuen „Wow-Moment“.
- Warst du schon mal auf Teneriffa? Welche Sehenswürdigkeit oder Ort hat es dir am meisten angetan? Teile gerne deine Erfahrungen und Eindrücke in den Kommentaren.