Tumbet aus Mallorca – Geschichte, klassisches Rezept, Varianten und Tipps 🍅
Tumbet ist Mallorcas Sommerformel für Gemüseliebe: Schichten aus Kartoffeln, Auberginen und roter Paprika werden sanft gebraten, im Ofen vereint und mit fruchtiger Tomatensauce überzogen – schlicht, aromatisch und wunderbar sättigend.
Die Basis gelingt mit dünn geschnittenen Kartoffeln (vorgebraten bis hellgolden), gut abgetropften Auberginen (vorher leicht salzen und 20–30 Minuten Wasser ziehen lassen) und weich geschmorten Paprikastreifen. Für die Sauce Zwiebel und Knoblauch in Olivenöl anschwitzen, reife Tomaten dazugeben, mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker ausbalancieren, optional Lorbeer oder etwas Pimentón – langsam einkochen, bis sie sämig ist.

Jetzt wird geschichtet: zuerst Kartoffeln, dann Auberginen, darüber Paprika und eine Lage Sauce; alles wiederholen, bis die Form gefüllt ist. Im heißen Ofen kurz gratinieren, damit die Aromen sich verbinden, und vor dem Servieren 5–10 Minuten ruhen lassen. Tumbet schmeckt lauwarm ebenso gut wie am nächsten Tag, wenn die Texturen durchgezogen sind.
Als Hauptgericht passt es zu Salat, Aioli und knusprigem Brot; als Beilage begleitet es gegrillten Fisch oder zartes Fleisch. Wer es leichter mag, backt die Gemüsescheiben auf Blechen statt sie zu frittieren; wer es herzhafter mag, krönt das Ganze mit einem Spiegelei. Das Gericht ist von Natur aus vegetarisch, lässt sich vegan halten und ist – ohne Beilagen – glutenfrei.
Praktische Tipps: Gemüse gut abtropfen lassen, damit nichts wässrig wird; mit Hitze nicht hetzen, denn Geduld bringt Tiefe. Reste eignen sich für ein schnelles Mittagessen oder als Füllung für ein Bocadillo. So schmeckt mallorquinische Gelassenheit – konzentriert auf das Wesentliche und doch überraschend vielseitig.
Herkunft & kleine Warenkunde
🍅 Herkunft: Tumbet entstand als bäuerliches Sommergericht, wenn Kartoffeln, Auberginen, Paprika und Tomaten im Überfluss waren und man in Ruhe schichtete statt aufwendig zu braten. Jede Familie hat ihre Handschrift, mal mit Zucchini, mal mit etwas Knoblauch in der Sauce, und gelegentlich wird Tumbet als Beilage zu gebratenem Fisch, Lamm oder „llom“ serviert; mitunter liest man auch die Schreibweise „tombet“.
Für die Reihenfolge gilt die einfache Regel: Das Gemüse wird in Scheiben geschnitten, jeweils separat gegart und erst dann in der Form vereint; darüber kommt eine sämige Salsa de Tomate, die alles verbindet. Wachsige Kartoffeln halten Struktur, Auberginen profitieren vom kurzen Salzen und Abtropfen, und rote Paprika bringen Süße und Farbe; Tomaten sollten reif und aromatisch sein, damit die Sauce Tiefe bekommt.
Bei der Warenkunde zählt Qualität vor Menge: gutes Olivenöl, grobes Meersalz und Zeit zum langsamen Schmoren sind die „Gewürze“, die aus einfachen Zutaten ein rundes Gericht machen. Traditionell bleibt Tumbet vegetarisch und kommt ohne Käse aus, schmeckt lauwarm genauso gut wie am nächsten Tag, wenn die Aromen Zeit hatten, sich zu verbinden.
Rezept: Klassischer Tumbet (für 4 Personen)
Zutaten: 3–4 mittelgroße Kartoffeln, 2 Auberginen, 2 rote Paprika, optional 1 Zucchini; 800 g reife Tomaten (oder 1 Dose stückige Tomaten), 1 Zwiebel, 2–3 Knoblauchzehen, 1 Lorbeerblatt, Olivenöl, Salz, Prise Zucker, schwarzer Pfeffer.
Vorbereitung: Kartoffeln, Auberginen, Paprika (und Zucchini) in ca. 5–7 mm Scheiben schneiden; Auberginen leicht salzen und 15 Minuten abtropfen lassen, trocken tupfen.
Tomatensauce: In Olivenöl Zwiebel glasig dünsten, Knoblauch kurz mitziehen lassen, Tomaten zugeben, Lorbeer, Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker; offen 20–30 Minuten sanft köcheln, bis die Sauce dicklich wird.
Gemüse garen: Klassisch werden die Scheiben in Olivenöl nacheinander goldig gebraten (erst Kartoffeln, dann Paprika, dann Auberginen; Zucchini zuletzt) und auf Küchenpapier abtropfen gelassen. Leichter gelingt es im Ofen: Gemüse mit Öl bepinseln, bei 200 °C auf Blechen 20–30 Minuten rösten, bis sie weich und leicht gebräunt sind.
Schichten: In eine geölte Form zuerst Kartoffeln, dann Auberginen, Paprika (und Zucchini) legen; mit der Tomatensauce deckend überziehen.
Finale: 15–20 Minuten bei 180 °C im Ofen ziehen lassen, bis alles blubbert und duftet. Vor dem Servieren 5–10 Minuten ruhen lassen – Tumbet schmeckt lauwarm am besten.
Servieren: Pur mit Brot, mit Spiegelei, als Beilage zu gegrilltem Fisch oder zartem Fleisch; ein Spritzer Olivenöl und frische Petersilie runden ab.

Tipps, Variationen & Timing
🕰️ Für mehr Tiefe lässt du die Tomatensauce langsam einköcheln und gibst einen Hauch Paprikapulver oder ein mitgeschmortes Stück roter Paprika dazu; so werden Süße und Röstaromen runder, ohne das Gericht zu beschweren.
Wer Öl sparen will, röstet Kartoffeln, Auberginen und Paprika im Ofen: Scheiben dünn einölen (am besten mit Backpinsel), auf Bleche mit Abstand legen, bei 200 °C Umluft goldig backen und einmal wenden – das hält die Schichten saftig und zugleich definiert.
Zucchini ist eine mögliche, aber optionale Ergänzung; klassisch bleibt die Trio-Basis aus Kartoffel, Aubergine und roter Paprika. Ein Zweig Thymian oder etwas Oregano passt, sollte aber dezent bleiben, damit Gemüse und Sauce im Fokus stehen.
Beim Timing punktet Tumbet, weil es sich hervorragend vorbereiten lässt: morgens Gemüse garen und schichten, abkühlen lassen, abends kurz im Ofen erhitzen und vor dem Servieren 5–10 Minuten ruhen lassen, damit sich die Säfte setzen. Reste wandern luftdicht in den Kühlschrank und schmecken am nächsten Tag oft noch harmonischer; einfrieren ist möglich, verändert aber die Kartoffeltextur leicht.
Menüidee für einen leichten Inselabend: ein paar Tapas vorweg (Oliven, Mandeln, Pan con Tomate), Tumbet als Hauptgang mit Brot und kleinem Salat, danach ein schlichtes Zitroneneis – fertig.

Was passt dazu?
🥖 Knuspriges Bauernbrot ist der ideale Begleiter: außen kross, innen weich, zum Auftunken der Tomatensauce; dazu ein grüner Salat mit Zwiebelringen und Oliven, mit Zitronensaft und gutem Öl schlicht angemacht.
Wer’s kräftiger mag, setzt auf Aioli – sparsam dosiert, damit die Gemüseschichten weiter glänzen. Ein frischer Rosé oder ein junger Weißwein begleitet dezent und gut gekühlt; alkoholfrei passen Mineralwasser mit Zitrone oder ungesüßter Eistee.
Fürs Picknick füllst du Tumbet in eine flache Dose, genießt es lauwarm oder kalt – ein Löffel reicht, dazu Oliven, geröstete Mandeln und ein paar Tomaten machen den Korb komplett.
- Hast du Tumbet schon einmal probiert – vielleicht sogar selbst gekocht – oder stehen andere mallorquinische bzw. spanische Klassiker wie Paella, Pimientos oder Gazpacho öfter auf deinem Tisch? Teile gern Erfahrungen, Rezepte und Fragen in den Kommentaren – wir freuen uns auf eure Tipps und Küchenstories.