Von Ensaïmada bis Arròs brut – was Urlauber immer wieder lieben 🍋

Mallorca schmeckt nach Meer, Sonne und Marktständen voller Gemüse, Oliven und Mandeln. Viele Rezepte sind schlicht, doch voller Charakter und Nähe zur Natur. Gegessen wird, was die Insel hergibt: Brot, Olivenöl, Tomaten, Fisch, Schwein, Wildkräuter und Zitrus. Das Tempo ist gemütlich, die Portionen ehrlich und zum Teilen gedacht. Morgens duften die Backstuben, mittags füllen Bars die Teller, abends locken Chiringuitos am Wasser.

Mehrere Ensaimadas mit Puderzucker auf einem schwarzen Teller – typisch mallorquinisches Hefegebäck
Frisch gebackene Ensaimadas – traditionelle Süßspeise aus Mallorca mit Puderzucker – Bildnachweis: Jorge_53 Stock-Datei-ID: 2072498513

Familienrezepte bleiben, doch Köchinnen und Köche setzen moderne Akzente – so treffen Sobrassada und Tumbet auf leichte Salate und frischen Tagesfang. Dieser Mix aus Tradition und Leichtigkeit macht Mallorcas Küche besonders und weckt schon bei der Anreise Appetit.

Frühstück & Bäckerei: Ensaïmada, Llonguet, Coca de patata

Ensaïmada, Llonguet und Coca de patata gehören zu den Frühstückslieblingen Mallorcas. Die Ensaïmada ist ein spiralförmiges Hefegebäck mit Schmalz, das lange ruht und deshalb luftig aufgeht. Außen ist sie zart karamellisiert, innen weich und leicht faserig. Man isst sie pur mit Puderzucker oder gefüllt, zum Beispiel mit Vanillecreme, Schokolade oder der Kürbismarmelade „cabello de ángel“. Viele Bäckereien bieten kleine Einzelstücke und große Familienensaimadas an, die in Kartons auch als Mitbringsel mitgenommen werden. Das Llonguet ist ein typisch palmesanisches Brötchen mit knuspriger Kruste und weicher Krume.

Zwei frische Coca de Patata auf einem rechteckigen weißen Teller, dekoriert mit Mandelblütenzweigen, auf rustikalem Holztisch.
Coca de Patata – traditionelles mallorquinisches Hefegebäck aus Valldemossa – Bildnachweis: Laura M – Stock-ID: 1303122415

Es wird klassisch belegt mit Käse, Schinken, Thunfisch oder Tomate und ist die erste Wahl für die Vormittagspause. In der Bar kommt es oft warm auf den Tisch und passt hervorragend zu Café con leche. In Valldemossa wartet die Coca de patata, ein weiches, leicht süßes Kartoffelbrötchen. Es wird frisch gebacken, mit Puderzucker bestäubt und schmeckt noch lauwarm besonders gut. Kinder lieben es zum Kakao, Erwachsene genießen es zum Kaffee oder als kleine Stärkung zwischendurch. Zusammen zeigen diese drei Backwaren, wie schlicht und gleichzeitig raffiniert mallorquinisches Frühstück sein kann.

Brot & Marktklassiker: Pa amb oli, Coca de trampó, Panades & Cocarrois

Pa amb oli, Coca de trampó, Panades und Cocarrois sind die Marktklassiker, die Mallorca auf den Punkt bringen.
Bei Pa amb oli zählt die Schlichtheit: Geröstetes Bauernbrot wird mit einer halbierten Ramallet-Tomate eingerieben, ein Hauch Knoblauch darüber gestrichen und anschließend mit gutem Olivenöl beträufelt. Dazu kommen je nach Lust Käse, Jamón, Thunfisch oder Sobrassada, oft begleitet von Oliven und eingelegten Paprika. Das Ergebnis ist herzhaft, saftig und ideal für jede Tageszeit – vom schnellen Mittag bis zum langen Abend auf der Terrasse.

Rustikales Pa amb Oli mit Serrano-Schinken, Käse, grüner Paprika und Oliven auf einem Holzbrett
Pa amb Oli – Mallorquinisches Brot mit Olivenöl, Käse und Serrano-Schinken – Bildnachweis: kapyos Stock-Datei-ID: 512577701

Die Coca de trampó ist ein dünner, rechteckiger Teigfladen, belegt mit der Inselsalsa aus Tomate, Zwiebel und grünem Paprika. Etwas Öl, Salz und ein Hauch Pfeffer genügen, damit der Belag im Ofen süßlich und aromatisch wird, während der Boden knusprig bleibt. Lauwarm schmeckt sie am besten, lässt sich aber auch gut mitnehmen – als Snack am Strand, beim Picknick oder zum Teilen am Markttisch. Varianten mit Thunfisch oder Sardellen sind verbreitet, doch das ursprüngliche Gemüsetrio bleibt der Star.

Panades sind runde, handtellergroße Pasteten mit hochgezogenem Rand und saftigem Innenleben. Klassisch füllt man sie mit Schweinefleisch, Erbsen und etwas Wurst, doch auch Lamm, Fisch oder Gemüse sind beliebt. Ursprünglich ein Ostergebäck, bekommt man sie heute das ganze Jahr über in Bäckereien und auf Wochenmärkten. Sie sind sättigend, lassen sich gut transportieren und schmecken sowohl warm als auch bei Zimmertemperatur.

Rechteckige Coca de trampó mit Tomaten-, Paprika- und Zwiebelwürfeln sowie schwarzen Oliven auf einem Holzbrett.
Coca de trampó zeigt Mallorcas knusprige Gemüseküche – Bildnachweis: Al Gonzalez – iStock-Datei-ID: 2149832034

Die halbmondförmigen Cocarrois setzen auf Gemüse: Mangold oder Kohl, Zwiebel, Paprika, oft mit Rosinen und Pinienkernen für eine feine Süße. Der Teig bleibt dünn, die Füllung würzig und saftig; beim Hineinbeißen mischen sich Kräuter, Öl und Gemüsesäfte zu einem milden, mediterranen Aroma. Cocarrois sind der ideale Begleiter für unterwegs und zeigen, wie raffiniert die Insel auch ohne Fleisch kocht.

Zusammen erzählen diese vier Klassiker von Marktständen, Bäckereien und Familienküchen. Sie sind einfach, ehrlich und doch vielfältig – genau das, was man nach einem Marktbummel oder einem Strandtag am liebsten isst.

Gemüse & Pfannenglück: Tumbet und Frito mallorquín

Tumbet und Frito mallorquín zeigen, wie reich die Inselküche aus einfachen Zutaten schmeckt.
Beim Tumbet werden Kartoffeln, Auberginen und Paprika einzeln in Olivenöl gebraten, dann in einer Form geschichtet und mit sanft eingekochter Tomatensauce bedeckt. Das Ergebnis ist cremig, saftig und sonnig, oft mit einem Spiegelei oder ein paar Oliven serviert. Es schmeckt warm ebenso gut wie lauwarm und passt als vegetarisches Hauptgericht, aber auch als Beilage zu Fisch oder gegrilltem Fleisch. Wer es leichter mag, bäckt die Gemüsescheiben im Ofen statt sie zu frittieren; so bleibt die Struktur fester und das Gericht bekommt eine röstige Note. Am besten gelingt Tumbet mit Sommergemüse vom Markt, reifen Tomaten und einem aromatischen Öl.

Teller mit Tumbet aus Auberginen, Kartoffeln und Paprika in Tomatensoße, daneben Brotkorb und Holzlöffel.
Tumbet – mallorquinischer Gemüseauflauf – Bildnachweis: travellinglight iStock-Datei-ID: 176809920

Frito mallorquín ist Pfannenglück mit Dorfküchen-Seele: Kartoffelwürfel, Paprika, Zwiebel, Knoblauch, Fenchelgrün und Erbsen werden in der Pfanne geschmort, dazu kommen Lamm oder Schwein – oft auch Leber und Herz – in kleinen Stücken. Die Mischung duftet nach Kräutern, leichtem Paprika und Anis vom Fenchel; sie ist rustikal, würzig und sättigend. Traditionell wird Frito zu Festen und in der Zeit der matançes (Schweineschlachtung) gekocht, doch man bekommt es heute das ganze Jahr über. Es gibt Varianten mit weniger Innereien, reinem Lammfleisch oder als „frito de marisco“ mit Tintenfisch und Garnelen. Serviert wird direkt aus der Pfanne, mit Brot, Aioli und einem Glas Rotwein; wer es milder mag, setzt auf mehr Gemüse und kürzere Garzeiten, damit alles saftig bleibt und die Kräuter frisch schmecken.

Nahaufnahme von Frito Mallorquín mit gebratenem Gemüse, Kartoffeln und Fleischstücken auf einem weißen Teller
Frito Mallorquín – traditionelles Gemüsegericht aus Mallorca mit herzhaften Aromen – Bildnachweis: Jennifer Stock-Datei-ID: 1449851056

Wärmende Schale: Arròs brut & Sopes mallorquines

🍲 Arròs brut ist Mallorcas kräftiger Reis-Eintopf, dessen Name auf die trübe, aromatische Brühe anspielt und der an kühlen Tagen wohlig wärmt. In den Topf kommen Reis, saisonales Gemüse und Pilze sowie zartes Fleisch wie Huhn, Kaninchen oder Schwein; das Ganze schmort langsam, bis sich die Aromen verbinden und eine sämige Tiefe entsteht. Inseltypische Gewürze wie Paprikapulver, Lorbeer und Pfeffer runden den Geschmack ab, gelegentlich geben Safran oder ein Hauch Zimt zusätzliche Wärme. Serviert wird der Eintopf direkt aus dem Tontopf, oft mit einem Spritzer Olivenöl und etwas knusprigem Bauernbrot zum Tunken.

In einer Auflaufform liegt eine goldbraun gebackene Koka mit Sobrasada, geschmolzenem Ziegenkäse und leichtem Honigglanz.
Mallorquinische Koka mit Sobrasada, Ziegenkäse und Honig – Bildnachweis: Al Gonzalez – iStock-Datei-ID: 2213300560

Sopes mallorquines sind die leise Schwester des Eintopfs: In einer Gemüsebasis aus Kohl, Lauch, Zwiebel, Paprika und viel Petersilie köcheln die Aromen sanft zusammen, bevor hauchdünne Brotscheiben aus pa moreno den Sud aufsaugen. Die Brotschichten geben Körper und verwandeln die Suppe in ein löffelbares, herzhaftes Wohlgericht, das satt macht, ohne zu beschweren. Je nach Haus und Saison kommen Artischocken, Mangold oder grüne Bohnen dazu; in manchen Küchen verfeinert man mit einem Stückchen Sobrassada oder Botifarró. Ein Faden Olivenöl und frischer Pfeffer genügen zum Schluss – eine ehrliche Wintersuppe, die nach Küche, Garten und Ruhe schmeckt.

Vom Land: Porcella rostida, Porc negre & Wurstkultur

🐖 Die knusprig gebratene Porcella (Spanferkel) ist klassisches Festtagsglück: Das Fleisch wird mit Salz, Knoblauch, Zitronenabrieb und Kräutern eingerieben, oft mit einem Hauch Anis, dann langsam geröstet, bis die Haut glasig-knusprig aufspringt. Dazu kommen kleine Ofenkartoffeln, ein einfacher Salat und manchmal eine leichte Bratensauce aus dem Ansatz – mehr braucht es nicht. Das einheimische Porc negre liefert das aromatische Fleisch für viele Inselgerichte; die Tiere wachsen traditionell mit Getreide, Feigen und Mandeln auf, was dem Fett Tiefe und Süße gibt.

Mehrere grobe Sobrassada-Würste in einem geflochtenen Korb; eine angeschnitten mit kräftig rot-orangefarbener Füllung, die Naturhülle mehlig bestäubt, daneben weitere Wurstwaren und Deko am Marktstand.
Sobrassada im Verkauf auf einem mallorquinischen Wochenmarkt – Bildnachweis: Clara Murcia – iStock-Datei-ID: 1396111585

Aus diesem Fleisch entsteht Mallorcas Wurstkultur: Botifarró (würzig, gern gegrillt), Camaiot (gekocht, in Scheiben) und vor allem die geschützte „Sobrassada de Mallorca“.
Die Sobrassada ist streichzart, warmgewürzt mit Paprika und Knoblauch und schmeckt pur auf geröstetem Brot, mit etwas Honig, zu Bratkartoffeln oder als Krönung auf Spiegelei und Gemüse. Im Winter verfeinert ein Löffel Sobrassada Eintöpfe, im Sommer landet sie dünn auf der Coca – immer herzhaft, leicht rauchig und unverwechselbar. Viele Metzgereien bieten verschiedene Reifegrade an, von mild bis kräftig; so findet jede und jeder den Lieblingsstil.
Ob Festtafel oder Dorfbar: Spanferkel, schwarze Schweinerassen und Wursthandwerk zeigen die ganze Spannweite der mallorquinischen Küche – einfach, charakterstark und perfekt zum Teilen.

Aus dem Meer: Cala-Küche, Tagesfang & Saisonliebling Llampuga

🐟 In der Cala-Küche bestimmt der Tagesfang den Teller: Dorade, Wolfsbarsch oder Rotbarbe kommen „a la plancha“, im Ofen mit Kräutern oder in Salzkruste, dazu Zitronen, Salat und knuspriges Brot. Zart gebratene Sepia und Calamares sind Klassiker der Strandlokale; mal als Ringe, mal als ganze Tiere mit Knoblauch, Petersilie und einem Schuss Olivenöl.
Muscheln öffnen im Weißweinsud ihren Duft, kleine Garnelen landen kurz in der Pfanne, und einfache Fischeintöpfe mit Kartoffeln wärmen an windigen Tagen. Im Herbst hat die Insel einen Liebling: die Llampuga (Goldmakrele).

Zwei gebratene Llampuga-Filets mit knuspriger Haut liegen neben geschmorter Paprika, umrahmt von Kräuteröl
Llampuga amb pebrots präsentiert Mallorcas Herbstfisch mit Paprika – Bildnachweis: VicenteD – iStock-Datei-ID: 539683904

„Llampuga amb pebrots“ vereint saftig gebratenen Fisch mit langsam geschmorten Paprika – süß, salzig und sonnig auf einem Teller. Viele Chiringuitos servieren dazu Aioli, Zitronenspalten und ofenwarmes Bauernbrot; mehr braucht es oft nicht. Wer Abwechslung mag, bestellt gemischte Platten mit Tagesfang, Tintenfisch und Muscheln oder teilt eine Reispfanne mit Meeresfrüchten. So schmeckt das Meer auf Mallorca: frisch, schlicht, aromatisch – und immer nah an der Küste, an der es gefangen wurde.

Süßes Finale: Gató d’ametlla, Robiols, Crespells & Quartos embetumats

🍰 Mallorcas süßer Abschluss gehört den Gató d’ametlla, Robiols, Crespells und Quartos embetumats. Der Gató d’ametlla ist ein mandelreicher, mehlfreier Kuchen: außen zart, innen saftig, duftet nach gerösteten Kernen und schmeckt großartig mit Mandeleis oder einem Spritzer Zitrone. Robiols sind halbmondförmige Teigtaschen, traditionell zu Ostern, heute aber oft das ganze Jahr erhältlich; sie sind fein gebacken und gefüllt mit cabello de ángel, Konfitüren oder frischem Requesón. Crespells sind einfache, ausgestochene Kekse mit Olivenöl, Zitrus und Vanille; Kinder formen Sterne und Herzen, Erwachsene tauchen sie in Kaffee oder Kakao.

Mehrere mit Puderzucker bestäubte Robiols liegen auf einem grünen Teller, teils halb geöffnet mit sichtbarer goldener Füllung.
Robiols – traditionelles mallorquinisches Ostersüßgebäck mit zarter Füllung – Bildnachweis: ElenaGC – iStock-Datei-ID: 1481194938

Quartos embetumats sind luftige Biskuitwürfel mit glänzender Schokoglasur, manchmal leicht getränkt und überraschend leicht auf der Gabel. Zusammen ergeben sie ein Panorama der Inselbäckerei: nussig, zart, duftend und immer ein bisschen nostalgisch. Man findet sie in Dorfkonditoreien ebenso wie in städtischen Pastisserien, gern verpackt zum Mitnehmen für Strand, Markt oder die gemütliche Merienda am späten Nachmittag. So endet ein Inseltag süß – und macht sofort Lust auf den nächsten Bissen.

Obst, Öl, Salz: Der Vorrat der Insel

Mallorcas Vorratskammer duftet nach Obstgärten, Ölmühlen und Meersalz. Ramallet-Tomaten hängen monatelang an Kordeln, bleiben saftig und reiben sich perfekt aufs Brot für Pa amb oli. Mandeln geben Kuchen, Eis und Saucen Tiefe, während Orangen und Zitronen aus dem Sóller-Tal Salate, Fisch und Desserts frisch wirken lassen. Feigen, Aprikosen und Granatäpfel füllen je nach Saison die Körbe und wandern direkt vom Markt auf den Teller.

Verschiedene Sorten frischer und eingelegter Oliven in großen Terrakottaschalen auf einem mallorquinischen Marktstand, daneben Artischockenherzen und andere eingelegte Spezialitäten.
Frische Oliven und eingelegtes Gemüse auf einem Wochenmarkt auf Mallorca – Bildnachweis: KateSmirnova – Stock-ID: 486780268

Das g.g.A.-Oli de Mallorca bringt Noten von Kräutern, Mandeln und Gras; ein Löffel genügt, um Gemüse, Fisch oder Brot leuchten zu lassen. Flor de Sal d’Es Trenc liefert feine Kristalle mit Meeresbrise und setzt am Ende eines Gerichts die akzentuierende Spitze – ob auf Tomaten, gegrilltem Gemüse oder einem Stück gegrilltem Fisch. tàperes (Kapern) werden in Salzlake konserviert, würzen Tumbet, Salate und Cocas mit einer leisen, zitronigen Salzigkeit. Dazu kommt Honig von Thymian oder Orangenblüte, der Tee, Joghurt, Käseplatten und sogar Sobrassada mit einer warmen Süße rundet.

Orangen direkt von der mallorquinischen Plantage
Orangen direkt von der mallorquinischen Plantage – Bildnachweis: Marcel Rübesam

So entsteht aus wenigen, sehr guten Grundprodukten ein verlässlicher Insel-Vorrat: Öl für Glanz und Tiefe, Salz für Knack und Präzision, Obst für Frische und Duft. Diese Kombination macht einfache Teller groß und hält die mallorquinische Küche das ganze Jahr über lebendig – vom Marktfrühstück bis zum Abend am Meer.

Getränke: Hierbas mallorquinas, Palo, Wein & Café amb gel

🥂 Hierbas mallorquinas, Palo, die Weine aus Binissalem und Pla i Llevant sowie der sommerliche Café amb gel zeigen, wie vielfältig die Insel ins Glas passt.
Die Hierbas mallorquinas gibt es süß, trocken oder gemischt; der Duft nach Anis, Fenchel, Zitronenschale und wilden Kräutern erinnert an Pinienhänge und warme Abende, serviert wird meist auf Eis als Digestif nach Fisch, Pa amb oli oder Tumbet.
Palo ist dunkel und leicht bitter, traditionell aus Chinarinde und Enzian mit karamellisiertem Zucker hergestellt; pur mit Eis oder mit Soda entfaltet er seine kräuterige Tiefe, passt zu Mandeln, Oliven und salzigen Tapas und hat in vielen Bars einen festen Platz vor dem Essen.

Mehrere bauchige Gläser mit grünlich-gelbem Hierbas und Eiswürfeln stehen auf einem Tresen.
Hierbas – mallorquinischer Kräuterlikör auf Eis – Bildnachweis: ArtesiaWells – iStock-Datei-ID: 901293330

Die Inselweine überraschen mit Charakter: In Binissalem und Pla i Llevant keltern Winzer aus Rebsorten wie Mantonegro, Callet und Prensal Blanc frische, fruchtbetonte Weißweine, elegante Rosés und würzige, mittelkräftige Rote; viele Bodegas bieten Verkostungen, kleine Tapas und Spaziergänge durch die Reben an – ideal für einen entspannten Nachmittag.
Alkoholfrei bleibt es ebenso typisch: Frisch gepresster Orangensaft aus dem Sóller-Tal schmeckt sonnig und floral, Mandel-Horchata bringt sanfte Süße und nussigen Duft, und im Sommer kühlt Café amb gel – heißer Espresso landet direkt auf Eiswürfeln und wird nach Geschmack mit Zucker abgerundet.

So findet jeder Moment sein Getränk: ein Glas Hierbas nach dem Essen, ein Palo vor dem Sonnenuntergang, ein lokaler Wein zur Meeresküche oder ein eiskalter Kaffee für den Strandspaziergang.

Street & Beach: Chiringuito-Gefühl und Dorfküche

Am Strand heißen die Kioske „Chiringuitos“: Patatas bravas, Padrón-Paprika, gegrillte Sardinen, Salate mit Thunfisch und Oliven, dazu ein kühles Bier. Im Inselinneren sitzt man in alten „Cellers“ zwischen Fässern: Tagesgerichte, Hauswein, lange Tische, viel Lachen. Märkte liefern das Rohmaterial – Tomaten, Auberginen, Paprika, Nísperos im Frühling, Feigen im Spätsommer, Pilze im Herbst.

Nahaufnahme von gebratenen grünen Padrón-Paprikas mit Blasen und grobem Salz auf einem kleinen Terrakottateller.
Pimientos de Padrón, schnell gebraten und salzig-knusprig – Bildnachweis: Alexander Glatz – iStock-Datei-ID: 1397053184

Saison & Anlässe: Warten lohnt sich

Einige Gerichte haben ihre Zeit. Llampuga gehört in den Herbst. Mandelblüte bringt Mandelnähe in jede Vitrine. An Ostern stapeln sich Panades, Cocarrois, Robiols und Crespells. Im Winter trösten Sopes und Arròs brut; im Sommer ruft die Bucht nach Fisch, Salat und Pa amb oli.

Mallorcas Küche ist bodenständig, duftend und nah an der Natur

Sie lebt von guten Grundprodukten, Zeit und Respekt vor dem Einfachen. Wer die Insel liebt, erinnert sich oft an einen ersten Teller Tumbet, an warmes Brot mit Sobrassada, an süßen Mandelkuchen im Schatten einer Orangenallee und an das Salz auf den Lippen am Meer. Genau deshalb freut man sich schon vor der nächsten Reise auf den nächsten Bissen – und weiß: Hier schmeckt Urlaub nach Zuhause auf Zeit.

Welche Speisen und Getränke magst du auf Mallorca? Hast du bestimmte Favoriten und was magst du überhaupt nicht? Schreib uns gern ein Kommentar, wir freuen uns.