Mallorca schmecken: von Pa amb oli bis Arroz Brut – Klassiker, regionale Zutaten, große Aromen, Tipps für die beliebten Wochenmärkte
Mallorca schmeckt nach Meer, Markt und Olivenöl; die Inselküche ist einfach, ehrlich und trägt das Aroma reifer Tomaten, frischer Kräuter und knusprigen Brots. Viele Rezepte sind in Familien gewachsen, bleiben saisonal und verbinden bäuerliche Tradition mit maritimen Einflüssen zu überraschend vielseitigen Tellern. Du findest diese Gerichte in Dorfbars, auf Wochenmärkten und in traditionellen Cellers, wo man mit wenigen Zutaten große Wirkung erzielt.

Dabei zählen Handwerk, Geduld und das Gespür für den richtigen Moment: anrösten, schmoren, ruhen lassen – und erst am Ende abschmecken. Wir zeigen, was die Klassiker ausmacht, welche Produkte du wählen solltest und wie Textur und Temperatur zusammenspielen. So holst du die Inselküche entspannt auf deinen Tisch, ob im Urlaub oder zuhause – unkompliziert, aromatisch und nah am Original.
Die 5 leckersten mallorquinischen Gerichte
Pa amb oli – Brot, Tomate, Öl, Glück
Was es ist: Dieses Inselsandwich besteht aus geröstetem Bauernbrot, das mit reifer Tomate eingerieben, mit Olivenöl beträufelt und mit Meersalz vollendet wird. Häufig kommen Mahón-Käse, Jamón, Anchovis oder Oliven dazu. Optional sorgt eine halbe Knoblauchzehe für leise Schärfe.
So schmeckt’s: Knuspriges Brot trifft auf saftige Tomate und mild-fruchtiges Öl. Salz hebt die Süße, Pfeffer bringt einen Hauch Wärme. Die Toppings geben zusätzliche Würze und Textur.
Wo probieren: In Bars, Dorfbäckereien und traditionellen Celler-Lokalen steht es fast immer auf der Karte. Auch Märkte bieten Varianten mit lokalem Käse und eingelegtem Gemüse.

Zu Hause: Brot dick schneiden und goldbraun rösten. Mit Tomate einreiben, großzügig Öl und etwas grobes Salz darübergeben. Nach Wunsch Mahón, Jamón, Artischocken oder Kapern auflegen und sofort servieren.
Pairing: Prensal Blanc passt mit Frische und Zitrus. Ein kühles Inselbier funktioniert ebenso gut, besonders an warmen Abenden.
Coca de trampó – knuspriger Gemüsefladen
Was es ist: Ein flacher Hefeteig, belegt mit fein gewürfelter Tomate, grüner Paprika und Zwiebel; mit Salz und Olivenöl vermengt und gleichmäßig verteilt.
So schmeckt’s: Knuspriger Boden trifft auf saftige, süß-würzige Gemüsewürfel; die Paprika bringt leichte Frische, die Zwiebel milde Schärfe, das Öl rundet ab.
Wo probieren: In Forns (Bäckereien), auf Wochenmärkten und in Bars – oft lauwarm aus dem Ofen, als Snack oder leichte Mahlzeit.

Zu Hause: Hefeteig aus Mehl, Wasser, etwas Öl, Hefe und Salz ansetzen, gehen lassen und dünn ausrollen. Tomate, Paprika und Zwiebel klein schneiden, salzen, kurz abtropfen, auflegen, heiß backen und vor dem Schneiden kurz ruhen lassen.
Pairing: Ein junger Prensal Blanc oder ein leichtes, herbes Lager; alternativ ein frischer Rosé.
Frito mallorquín – Pfanne voller Inselaromen
Was es ist: Angebratene Würfel von Innereien oder Schwein/Lamm treffen auf Kartoffeln, Paprika, Zwiebel und frisches Fenchelgrün. Alles wird nacheinander in Olivenöl kräftig gebraten und zum Schluss vermählt.
So schmeckt’s: Rustikal und würzig mit zarter Anisnote vom Grün. Die Kartoffeln geben Substanz, das Gemüse bringt Süße und Saftigkeit.
Wo probieren: Bei traditionellen Festen und in einfachen Dorfküchen, oft als Tagesgericht. Frag nach der Variante des Hauses – Zusammensetzung und Gewürze wechseln.

Zu Hause: Zuerst Fleisch in der Pfanne bräunen, herausnehmen. Kartoffeln knusprig anrösten, dann Paprika und Zwiebel zugeben, Fleisch zurück, kurz durchschwenken. Am Ende Fenchelgrün und Salz einarbeiten und sofort servieren.
Pairing: Ein trockener mallorquinischer Rosé unterstreicht Kräuter, Würze und Röstaromen.
Tumbet – die mallorquinische Gemüse-Lasagne
Was es ist: Ein geschichtetes Ofengericht aus Kartoffeln, Auberginen und Paprika; darüber eine sanfte Tomatensauce, die beim Backen alles verbindet und Saftigkeit bringt.
So schmeckt’s: Mild, leicht süßlich und klar mediterran; das Gemüse steht im Mittelpunkt, die Sauce sorgt für Rundung.
Wo probieren: In vielen Familienküchen, traditionellen Cellers und auf Karten vegetarischer Bistros – oft als Hauptgericht oder Beilage.

Zu Hause: Gemüse in Scheiben in Olivenöl anbraten, lagenweise in die Form setzen, mit Sauce bedecken und kurz überbacken; vor dem Anschneiden etwas ruhen lassen.
Pairing: Leichter Weißwein oder ein herbes Lager; alternativ ein junger, frischer Rosé.
Paella – Safran, Reis & Meer
Was es ist: Ein flaches Reisgericht aus Bomba-Reis, gewürzt mit Safran und gegart in kräftiger Brühe; je nach Haus mit Fisch und Meeresfrüchten, Geflügel oder Gemüse, traditionell in der breiten Pfanne.
So schmeckt’s: Körniger Reis mit duftiger Würze, salziger Meeresnote und leicht rauchigen Rösttönen; das Ziel ist der knusprige Boden, der Socarrat.

Wo probieren: In Arrocerías, Strandrestaurants und Hafenkneipen, oft als Gericht zum Teilen; mittags ist die Paella besonders beliebt.
Zu Hause: Sofrito aus Zwiebel und Tomate ansetzen, Reis kurz mitrösten, mit heißer Brühe aufgießen und ohne Rühren gar ziehen lassen; Hitze zum Schluss kurz erhöhen, damit sich Socarrat bildet, dann ein paar Minuten ruhen lassen.
Pairing: Frischer Inselweißwein (Prensal, Malvasia) oder ein trockener Rosé; Zitronenspalte erst am Tisch.
Einkauf & Märkte
Auf den Wochenmärkten in Sineu, Inca, Santanyí, Alcúdia und Pollença findest du eine große Auswahl an frischen Produkten. Frage die Händler gezielt nach Herkunft, Saison und einfachen Zubereitungstipps. Besonders lohnen sich Tomaten zum Reiben, Landbrot, Olivenöl, Paprika, Auberginen, Fenchelgrün und regionale Weine. Bitte probieren lassen, auf Reife und Frische achten und alles transportfreundlich verpacken. Komm am besten früh, denn mittags ist vieles ausverkauft.

Küche & Service
Beginne mit den warmen Komponenten, Brotsachen röstest du erst zum Schluss.
Achte auf die Textur: Knusper bei Brot und Kartoffeln erhalten, Saucen nur leicht binden.
Fürs Finish hebt ein Spritzer Zitronensaft oder ein Löffel gutes Öl direkt vor dem Servieren die Aromen.
Entspannte Marktbesuche und Tapas-Abende
Verbinde den Marktbesuch am Vormittag mit einem entspannten Tapas-Abend zuhause. Setze auf einfache Zutaten, kurze Garzeiten und gutes Olivenöl – so entstehen ohne Stress große Aromen. Auf diese Weise gelingen mallorquinische Genussmomente auch daheim.
Hast du auf Mallorca ein Lieblingsgericht? Welche Speisen und Getränke magst du auf Mallorca? Wir freuen uns über ein paar Erfahrungsberichte in den Kommentaren.