Entdecke Posen mit seiner bunten Altstadt, kreative Viertel und entspannte Tage an der Warthe
Wenn du an Posen denkst, hast du vielleicht erst einmal nur den Namen im Kopf und noch kein klares Bild. Die Stadt im Westen Polens ist jedoch ein sehr lohnendes Reiseziel mit bunter Altstadt, lebendigen Vierteln und spürbarem studentischem Leben. Posen liegt an der Warthe, etwa auf halber Strecke zwischen Berlin und Warschau, und zählt rund 540.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Im Zentrum wirkt alles kompakt und gut zu Fuß machbar, während sich die Stadt in die umliegenden Viertel und Grünflächen ausdehnt.

Schon beim ersten Spaziergang merkst du, wie sehr Parks, Seen und das Flussufer zum Alltag gehören. Wege führen am Wasser entlang, in Wohngebiete hinein und zu Bereichen, in denen früher Industrie stand und heute Lokale, Kulturzentren oder moderne Büros zu finden sind. Im Sommer sitzt gefühlt halb Posen draußen in Straßencafés, Bars und auf Plätzen, oft bis spät in den Abend hinein. Im Winter verlagert sich das Leben in Pubs, Restaurants und andere gemütliche Innenräume, in denen Kerzen, warmes Licht und viel Holz den Ton angeben.
Über das Jahr verteilt gibt es Festivals, Märkte, Konzerte und Sportevents, die du leicht mit einem Wochenendtrip verbinden kannst. Mal steht Musik im Vordergrund, mal Straßenkunst oder regionale Produkte. Durch die Hochschulen und Universitäten ist Posen eine echte Studentenstadt, in der neue Cafés, Bars und kleine Läden schnell ausprobiert und angenommen werden. So entsteht eine Mischung aus Geschichte und Gegenwart, die du in Fassaden, Innenhöfen und ehemaligen Fabrikgebäuden siehst, die heute als Kulturorte, Lofts oder kreative Arbeitsräume genutzt werden.
Dazu kommt eine interessante Stadtgeschichte, die vom Mittelalter über die Kaiserzeit bis in die jüngere Vergangenheit reicht. In Posen triffst du auf alte Kirchen, Plätze und Bürgerhäuser, aber auch auf breite Straßen, repräsentative Bauten und moderne Architektur. Alles zusammen macht die Stadt zu einem Ort, an dem du an einem Wochenende viel entdecken kannst und trotzdem das Gefühl behältst, in einem überschaubaren Rahmen unterwegs zu sein.

Posen – Einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Polens
Posen liegt in der Region Großpolen, im Westen des Landes, und ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Polens. Die Stadt breitet sich beidseits der Warthe aus. Das historische Zentrum mit dem Alten Markt liegt etwas südlich des Flusses, während sich moderne Wohn- und Geschäftsviertel in alle Richtungen ausdehnen. So erlebst du enge Gassen, Plätze und historische Fassaden oft nur wenige Straßen entfernt von neuen Bürokomplexen und Einkaufszentren.
Das Klima ist gemäßigt. Die Winter können kalt und frostig sein, oft mit Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt. In manchen Jahren liegt Schnee, der Häuser und Parks in eine eher ruhige, klare Winterstimmung taucht. Die Sommer sind in der Regel warm und sonnig, häufig mit Temperaturen in den Mittzwanzigern, an einigen Tagen auch deutlich darüber. Der Frühling startet gern etwas später, dafür hält sich der Herbst oft lange mild und golden, mit vielen Tagen, an denen sich ein Stadtspaziergang angenehm mit einem Cafébesuch verbinden lässt.
Die Anreise nach Posen ist unkompliziert. Der Flughafen Poznań Ławica liegt nur wenige Kilometer vom Zentrum entfernt, was die Wege nach der Landung kurz macht. Vom Terminal fahren Buslinien in Richtung Innenstadt und Hauptbahnhof. Taxis und Fahrdienste findest du vor dem Gebäude, sodass du auch mit Gepäck schnell weiterkommst.
Mit dem Zug erreichst du Posen über den modernen Bahnhof Poznań Główny, der an den nationalen Fernverkehr angebunden ist. Es gibt Verbindungen nach Warschau, Danzig, Breslau, Krakau und in weitere Städte in Polen. Außerdem verkehren internationale Züge und Busse in Richtung Berlin und andere Ziele, wodurch sich Posen gut in eine größere Reiseroute einbauen lässt. Wer mit dem Auto anreist, nutzt Autobahnen und Schnellstraßen. Parkhäuser und bewachte Parkplätze liegen rund um die Innenstadt, sodass du das Auto abstellen und den Rest des Aufenthalts zu Fuß oder mit Öffis gestalten kannst.

Im Stadtgebiet bist du mit Straßenbahn und Bus sehr gut unterwegs. Das Netz ist dicht, viele Linien fahren relativ häufig, und Tageskarten lohnen sich, wenn du öfter hin- und herfährst. Viele Fahrzeuge sind modern und niederflurig, was den Einstieg mit Kinderwagen oder Rollstuhl erleichtert.
Die Innenstadt ist kompakt. Du kannst viele Wege kombinieren, indem du ein Stück mit der Bahn fährst und den Rest zu Fuß gehst. Fahrräder und E-Scooter sind inzwischen verbreitet, und immer mehr Radwege sowie markierte Spuren machen das Fahren komfortabler. An manchen Stellen musst du noch aufmerksam sein, etwa an größeren Kreuzungen oder in stärker befahrenen Straßen, insgesamt lässt sich Posen aber gut ohne Auto erkunden.
Das Herz von Posen schlägt am Stary Rynek, dem Alten Markt
Der große Platz rund um den Alten Markt ist von bunten Bürgerhäusern umgeben, deren Fassaden in Pastellfarben, Ornamenten und Giebeln leuchten. In den Erdgeschossen liegen Cafés, Bars, Restaurants und kleine Läden, oft mit Tischen vor der Tür oder unter Arkaden. Du kannst dich hinsetzen, einen Kaffee oder etwas Deftiges bestellen und hast dabei immer Blick auf das bunte Durcheinander von Menschen, Straßenmusik und Straßenkünstlern.
In der Mitte steht das Renaissance-Rathaus, das zu den markantesten Gebäuden der Stadt gehört. Zur Mittagszeit öffnen sich oben am Turm kleine Türen, aus denen zwei Ziegenböcke hervorkommen, die ihre Köpfe gegeneinander stoßen. Diese Ziegen sind ein echtes Stadtwahrzeichen und tauchen auf Postkarten, Tassen, T-Shirts und anderen Souvenirs fast überall auf. Rund um den Platz sitzt du draußen, beobachtest das Schauspiel, hörst Musik oder schaust einfach entspannt dem Treiben zu. In den Seitenstraßen findest du kleine Galerien, alternative Läden und überraschend ruhige Innenhöfe, in denen es deutlich stiller ist als auf dem Markt.

Nicht weit entfernt liegt der Domhügel Ostrów Tumski. Hier steht die Kathedrale, einer der ältesten kirchlichen Orte Polens, mit Gräbern früher Herrscher und mehreren reich ausgestatteten Kapellen. Das Viertel wirkt ruhiger als die Altstadt, mit Kopfsteinpflaster, stilleren Straßen und einem fast dörflichen Gefühl entlang der Wasserläufe. Besonders schön ist der Blick von den Fußgängerbrücken, die Ostrów Tumski mit den anderen Stadtteilen verbinden und dir die Warthe aus einer anderen Perspektive zeigen. Wer sich für Geschichte interessiert, kann hier viel über die Anfänge des polnischen Staates und die Bedeutung Posens als frühem Machtzentrum lernen.
Ein prägnantes Beispiel für die Verbindung von Alt und Neu ist das Einkaufs- und Kulturzentrum Stary Browar, eine umgebaute Brauerei mit Geschäften, Restaurants, Kunstflächen und Innenhöfen. Du kannst dort shoppen, essen, auf Bänken im Innenhof sitzen oder dir wechselnde Ausstellungen ansehen. Viele Besucher kommen auch einfach, um durch die Flure und Höfe zu laufen und Details der Architektur zu entdecken, in der alte Backsteinmauern auf Glas, Stahl und moderne Formen treffen.
Ebenfalls sehenswert ist das Kaiserliche Schloss aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs, das von außen mit seinen Türmen und Mauern fast wie eine Burg wirkt. Heute beherbergt es ein Kulturzentrum mit Kinos, Galerien, Veranstaltungen und Cafés, in denen du eine Pause einlegen kannst. Parks wie die Zitadelle mit ihren Grünflächen, Skulpturen und Relikten alter Festungsanlagen bieten dir zwischendurch Luft vom Stadttrubel. Hier kannst du spazieren gehen, auf Wiesen liegen, Denkmäler entdecken und den Blick ein wenig schweifen lassen, bevor du wieder in die lebhaften Viertel zurückkehrst.
Für Familien gibt es in Posen viele angenehme Orte
In Parks und an der Warthe findest du viele Orte, an denen Familien und Kinder gut unterwegs sind. Es gibt Spielplätze, Wege zum Radfahren und große Wiesen für Picknicks oder Ballspiele. An warmen Tagen sitzen Menschen am Ufer, schauen aufs Wasser und lassen den Tag langsam ausklingen.

Ein besonderes Freizeitgebiet ist der künstlich angelegte Malta-See im Osten der Stadt. Hier kannst du spazieren gehen, Tretboot fahren, am Ufer sitzen oder den Blick auf die Wasserfläche genießen. Für etwas mehr Action gibt es eine Sommerrodelbahn und weitere Freizeitangebote. In der Nähe liegt ein großes Freizeitbad mit Rutschen, Sportbecken und Wellnessbereich, das sich vor allem an kühlen oder verregneten Tagen als Ausflugsziel anbietet. Der Zoo und kleinere Museen mit kindgerechten Ausstellungen machen Posen zusätzlich attraktiv für Reisen mit Kindern.
Märkte und Veranstaltungen ziehen sich durchs ganze Jahr. Auf dem Alten Markt und an anderen Plätzen findest du regelmäßig Wochenmärkte, Stände mit Kunsthandwerk und Streetfood. Besonders wichtig ist der 11. November, der St.-Martins-Tag. An diesem Datum feiern die Menschen den Stadtpatron und essen traditionell die berühmten Martinscroissants mit Mohn- und Nussfüllung. Wenn du dann in der Stadt bist, kannst du Stadtbummel und Kulinarik wunderbar verbinden. Im Sommer kommen Open-Air-Konzerte, Kleinkunst, Stadtfeste und Sportevents dazu, während im Advent Weihnachtsmärkte mit Lichtern, Buden, Glühwein und regionalen Snacks für Stimmung sorgen.
Kulinarisch kannst du dich in Posen einmal quer durch die polnische Küche essen. Typisch sind Kartoffelgerichte wie pyry z gzikiem, also Kartoffeln mit Quark und Kräutern, dazu Pierogi mit verschiedenen Füllungen, Suppen wie Barszcz oder Żurek und Fleischgerichte mit kräftigen Soßen. Die Martinscroissants solltest du mindestens einmal probieren, auch wenn sie überraschend mächtig sind. In der Altstadt und in Vierteln wie Jeżyce findest du moderne Bistros, vegetarische und vegane Restaurants, Cafés mit gutem Kaffee und Bäckereien, in denen du dich durch Kuchen und Gebäck probieren kannst. Craft-Beer-Bars und traditionelle Kneipen sorgen abends für eine angenehme Mischung aus Jung und Alt.
Posen gilt als vergleichsweise sichere und saubere Stadt. Im Zentrum sind viele Straßen gut beleuchtet, und durch die hohe Zahl an Studierenden und jungen Menschen wirkt die Stadt oft bis spät abends belebt. Wie überall lohnt sich ein wachsamer Umgang mit Wertsachen, vor allem in sehr vollen Bars oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Preislich liegt Posen im Vergleich zu vielen westeuropäischen Städten eher im günstigen Bereich. Essen gehen, Öffis und Unterkünfte bewegen sich meist auf moderatem Niveau, sodass du mit einem durchschnittlichen Reisebudget gut zurechtkommst.

Für Reisende mit eingeschränkter Mobilität bietet Posen immer mehr barrierearme Angebote, zum Beispiel moderne Niederflurstraßenbahnen und Rampen an vielen Haltestellen. Kopfsteinpflaster und einige ältere Gebäude bleiben trotzdem eine Herausforderung. Es lohnt sich daher, Hotels und Wege vorher zu prüfen und Routen so zu wählen, dass Stufen und unebene Abschnitte möglichst gering sind.
Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist deutlich spürbar, aber beide Jahreszeiten haben ihren Reiz. Im Sommer sitzen die Menschen bis spät am Abend draußen, an der Warthe, im Malta-Gebiet oder auf dem Alten Markt. Du kannst Stadtspaziergänge mit Ausflügen ins Grüne verbinden und viele Festivals mitnehmen. Im Winter wird es früh dunkel und oft kalt, dann gewinnen Pubs, Cafés, Museen und Konzerte an Bedeutung. In der Weihnachtszeit sorgen Lichter, Märkte und festliche Dekoration für eine besondere Stimmung.
Als gute Reisezeit gelten für viele der späte Frühling, der Sommer und ein milder Herbst, wenn du viel draußen sein möchtest. Wenn du das Martinsfest oder die Weihnachtsmärkte erleben willst, sind November oder Dezember eine gute Wahl, vorausgesetzt, du packst warme Kleidung und vielleicht auch Mütze und Handschuhe ein.
Posen als entspannter Citytrip zwischen Altstadt und Malta See
Posen ist ein Reiseziel für alle, die eine lebendige, aber nicht überlaufene Stadt kennenlernen wollen, in der Geschichte, moderne Kultur und viel Grün ganz selbstverständlich zusammenpassen. Die Stadt fühlt sich im Zentrum überschaubar an, bietet aber genug Abwechslung für mehrere Tage. Zwischen Altstadt, Flussufern und umgebauten Industriebauten kannst du immer wieder neue Ecken entdecken.
Du kannst morgens über den Alten Markt bummeln, die bunten Häuser ansehen und auf einer der Terrassen frühstücken. Mittags bietet sich ein Spaziergang am Malta See an, wo du am Ufer entlangläufst, Boote beobachtest oder dich einfach in die Sonne setzt. Am Nachmittag besuchst du ein Museum, ein Kulturzentrum oder Stary Browar und verbindest Ausstellungen, Architektur und ein Getränk im Innenhof. Abends sitzt du in einem Restaurant oder einer Bar, hörst Musik vom Platz oder von der Straße und siehst, wie die Stadt in ein warmes Licht getaucht wird.

Dank guter Anbindung, dichtem Nahverkehrsnetz und moderaten Preisen ist Posen ideal für ein verlängertes Wochenende. Du kommst unkompliziert an, bewegst dich günstig mit Straßenbahn und Bus und findest in vielen Vierteln Restaurants und Cafés, die auch mit kleinerem Budget gut funktionieren. Gleichzeitig ist Posen ein guter Ausgangspunkt, wenn du von dort aus andere Regionen Polens erkunden möchtest, etwa mit dem Zug nach Danzig, Warschau oder Breslau.
Am Ende nimmst du wahrscheinlich nicht nur viele Eindrücke von Plätzen, Parks und Häusern mit. Oft gehört auch eine süße Erinnerung dazu, zum Beispiel ein Martinscroissant, das du am besten in einer Bäckerei oder in einem Café probierst. So bleibt dir Posen als Stadt im Kopf, die man leicht erreichen, gut erlaufen und sehr angenehm genießen kann.
Warst du schon einmal in Posen oder planst du eine Reise dorthin und was hast du dort erlebt oder vor? Erzähl uns gerne von deinen Eindrücken, Lieblingsplätzen und Restauranttipps in den Kommentaren, wir freuen uns jederzeit über ein paar Geschichten aus der westpolnischen Stadt.