Bornholm als Reiseziel – Warum diese ruhige Ostseeinsel perfekt für Natur, Fahrradferien und Hygge ist
Bornholm ist eine dieser Inseln, von denen man schon lange hört und sich dann fragt, warum man nicht früher hingefahren ist. Du stehst an einer Felsküste, siehst unter dir die Ostsee glitzern und spürst sofort, wie viel Ruhe hier in der Luft liegt. Oft riecht es nach Rauch aus einer der traditionellen Räuchereien, und plötzlich bekommst du Lust auf ein Fischbrötchen, obwohl du eigentlich nur kurz schauen wolltest.
Ein paar Kilometer weiter verändern sich die Farben komplett. Dann liegen feine, helle Strände vor dir, und das Wasser wirkt fast karibisch, nur eben mit kühleren Temperaturen. Du kannst hier baden, Muscheln sammeln oder einfach nur barfuß am Rand entlanglaufen und den Wind im Gesicht genießen.
In kleinen Orten wie Gudhjem oder Svaneke reihen sich bunte Häuser, Ateliers und Cafés aneinander. Alles wirkt entschleunigt und freundlich, ohne aufgesetzt zu sein. Du setzt dich mit einem Kaffee hin, schaust aufs Wasser und merkst, dass du gar nicht viel Programm brauchst, weil das Inseltempo automatisch langsamer wird.
Auf dem Land triffst du auf Felder, Wälder, Rundkirchen und weite Blicke. Dazu kommt ein Netz aus Radwegen, dem du stundenlang folgen kannst, ohne ständig an Autos vorbeizumüssen. Die Insel ist überschaubar, aber sehr abwechslungsreich, und genau das macht sie so ideal für Radtouren und kurze Ausflüge.
Familien, Paare, Solo Reisende und Freundesgruppen finden hier ihre eigene Mischung aus Strandtag, kleiner Entdeckungstour und gemütlichem Abend. Wenn du Natur, Meer, dänisches Lebensgefühl und kurze Wege magst, ist Bornholm ein Reiseziel, das du dir wirklich genauer anschauen solltest.
Allgemeines: Lage, Größe, Einwohner und Stimmung
Bornholm liegt in der Ostsee östlich von Dänemark, südlich von Schweden und westlich von Polen. Politisch gehört die Insel zu Dänemark, fühlt sich vor Ort aber wie eine eigene kleine Welt an. Du merkst das schnell, weil alles ruhiger wirkt und die Wege kurz sind.
Die Insel ist rund 40 Kilometer breit und knapp 30 Kilometer hoch. Sie hat etwa 40.000 Einwohner, viele davon leben in Rønne, dem größten Ort der Insel. Im Norden findest du steile Klippen, Felsen und kleine Buchten, die richtig dramatisch aussehen können. Im Süden warten lange Sandstrände und flacheres Land, das sich perfekt für entspannte Strandtage eignet. Dazwischen liegen Wälder, Felder, Seen und kleine Orte, in denen die Zeit gefühlt langsamer läuft.
Besonders bekannt sind die Rundkirchen, zum Beispiel in Østerlars oder Nylars. Sie stehen wie weiße Punkte in der Landschaft und erinnern an eine Vergangenheit, in der Kirchen auch Schutz bieten mussten. Über allem liegt eine ruhige Atmosphäre, die freundlich wirkt, ohne geschniegelt zu sein. Vieles ist auf Gäste eingestellt, aber Bornholm behält trotzdem seine eigene Identität.
Das Klima ist kühl gemäßigt. Die Sommer sind eher mild, und auch die Winter bleiben oft relativ mild, weil das Meer wie ein Puffer wirkt. Dadurch kannst du Bornholm gut aktiv erleben, ohne dass es ständig zu heiß wird.
Anreise und Verkehr auf Bornholm
Am einfachsten erreichst du Bornholm mit der Fähre oder mit dem Flugzeug. Fähren starten zum Beispiel von dänischen oder südschwedischen Häfen und legen im Hafen von Rønne an. Wenn du mit eigenem Auto oder Camper unterwegs bist, ist das oft die naheliegende Option, weil du auf der Insel direkt flexibel bist und auch abgelegenere Ecken gut erreichst.
Wer lieber fliegt, nimmt einen Flug nach Kopenhagen und von dort eine kurze Inlandsverbindung nach Bornholm. Der Flughafen liegt nahe bei Rønne, sodass du nach der Landung schnell im Ort bist oder direkt weiter in deine Unterkunft fahren kannst.
Auf der Insel brauchst du aber nicht unbedingt ein Auto. Bornholm hat ein Busnetz, das die wichtigsten Orte miteinander verbindet und vor allem tagsüber recht zuverlässig ist. Für viele Strecken reicht das vollkommen, wenn du deine Tage ein bisschen planst und nicht ständig spontan die Richtung wechseln willst.
Viele Besucher setzen trotzdem auf das Fahrrad, weil Bornholm dafür wie gemacht ist. Es gibt ein gut ausgeschildertes Radwegenetz, teilweise auf separaten Wegen, teilweise auf kleinen Straßen, und die Distanzen zwischen Orten sind oft so, dass du sie bequem an einem Tag schaffst. Wenn du mehr Flexibilität willst, kombinierst du Fahrrad und Bus oder mietest dir für ein bis zwei Tage ein Auto, zum Beispiel für Ausflüge mit mehr Gepäck oder wenn das Wetter mal nicht mitspielt.
Sehenswürdigkeiten auf Bornholm
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehört Hammershus, eine große Burgruine im Nordwesten der Insel, die spektakulär über der Küste liegt. Schon der Weg dorthin ist schön, weil du immer wieder zwischen Felsen und Meer entlangläufst. Oben angekommen hast du weite Blicke auf die Küstenlinie, das Wasser und die Landschaft. Wenn du ein bisschen Zeit mitbringst, lohnt sich ein Rundgang durch die Ruine, weil du dir dann gut vorstellen kannst, wie mächtig diese Anlage früher war.
Entlang der Nord und Ostküste warten Felsformationen und Aussichtspunkte, zum Beispiel bei den Helligdomsklipperne. Dort wirkt Bornholm besonders wild und ursprünglich, weil die Klippen steil abfallen und die Wellen unten gegen die Felsen schlagen. Du kannst die Gegend zu Fuß erkunden oder mit dem Rad anfahren und dir unterwegs immer wieder kleine Stopps gönnen. Bei Wind fühlt es sich noch beeindruckender an, dann nimmst du am besten eine Jacke mit.
Die Rundkirchen sind typische Fotomotive und gleichzeitig spannende Orte, wenn du Bornholm besser verstehen willst. Von außen wirken sie wie ruhige, helle Landmarken in der Landschaft. Innen spürst du, dass sie nicht nur zum Beten gebaut wurden, sondern früher auch Schutz geben sollten. Gerade wenn du mehrere Kirchen besuchst, merkst du, wie eng auf der Insel Geschichte und Alltag zusammenliegen.
In Rønne findest du ein überschaubares Zentrum mit Fachwerkhäusern, Kopfsteinpflaster und einem Hafen, an dem immer etwas los ist. Hier kannst du gut starten, weil du Cafés, kleine Läden und Museen nah beieinander hast. Es ist der richtige Ort, um gemütlich anzukommen und erstmal ins Inselgefühl reinzurutschen.
Gudhjem und Svaneke gelten als besonders schöne Küstenorte, mit engen Gassen, Räuchereien und Galerien. In Gudhjem sitzt du oft mit Blick aufs Wasser, während Boote ein und ausfahren. In der Nähe liegt auch das Bornholmer Kunstmuseum, das Kunst und Architektur mit dem Blick auf Meer und Felsen verbindet. Wenn du mit Kindern unterwegs bist, sind Brændesgårdshaven, Spielplätze, Strände und leichte Wanderwege oft ein Highlight, weil alles unkompliziert ist und du Natur ganz nah erlebst.
Aktivitäten und Ausflüge rund um die Insel
Die wichtigste Aktivität auf Bornholm ist draußen sein. Viele planen ihre Tage rund um Fahrradtouren, Spaziergänge und Strandaufenthalte, weil die Insel genau dafür gemacht ist. Du kannst entlang der Küste radeln, durch Wälder fahren oder dir eine Route aussuchen, die mehrere Orte zu einem entspannten Rundkurs verbindet. Unterwegs gibt es immer wieder kleine Stopps, an denen du kurz ans Wasser gehst, Fotos machst oder einfach nur den Wind genießt.
Wanderer finden schöne Küstenpfade und Wege durch das Inselinnere. Besonders lohnend ist Almindingen, ein großes Waldgebiet mit Seen, Aussichtspunkten und einer ganz eigenen Ruhe. Hier fühlt es sich oft so an, als wäre die Insel plötzlich riesig, obwohl du gar nicht weit von den Orten weg bist. Mit etwas Glück siehst du auch Tiere, die dort teilweise freier unterwegs sind, und du merkst, wie naturverbunden Bornholm ist.
Wassersport ist an vielen Stränden möglich. Je nach Wind und Wellen kannst du baden, Stand up Paddling ausprobieren oder mit dem Kajak losziehen. An warmen Tagen reicht schon ein ruhiger Strandnachmittag, weil das Licht und die Farben der Ostsee einfach besonders sind.
Beliebt sind auch Bootsausflüge zu den kleinen Inseln Christiansø und Frederiksø nordöstlich von Bornholm. Dort erlebst du eine abgeschiedene Atmosphäre, alte Anlagen und Festungen, und es fühlt sich an, als wärst du für ein paar Stunden ganz weit weg vom Alltag.
Wenn du Kultur magst, lohnt sich ein Blick in die Werkstätten der Insel. Bornholm ist bekannt für Keramik, Glasbläserei und Kunsthandwerk, dazu kommen kleine Galerien, die über die Insel verteilt sind. Und an manchen Tagen ist das Beste einfach, durch einen Ort zu schlendern, einen Kaffee zu trinken und dem Leben auf der Straße zuzusehen, ohne dass du das Gefühl hast, etwas zu verpassen.
Essen und Trinken auf Bornholm
Kulinarisch steht Bornholm stark für Fisch, vor allem für geräucherten Hering. In vielen Küstenorten gibt es traditionelle Räuchereien, in denen du verschiedene Sorten probieren kannst, oft noch ganz bodenständig und ohne viel Schnickschnack. Sehr beliebt ist „Sol over Gudhjem“, also Hering mit Eigelb, Schnittlauch und Radieschen, und genau diese Mischung aus salzig, cremig und frisch bleibt vielen lange im Kopf.
Daneben bekommst du frischen Fisch, einfache Fischbrötchen und auch moderne Varianten in Restaurants, die das Ganze etwas feiner interpretieren. Du merkst schnell, dass Bornholm zwar klein ist, kulinarisch aber überraschend vielseitig sein kann, weil viele Betriebe Wert auf gute Produkte und klare Aromen legen.
Auf der Insel haben sich außerdem viele kleine Produzenten etabliert. Du findest Brauereien, Schokoladenmanufakturen, Eishersteller und Bauern, die Gemüse, Käse und Fleisch direkt verkaufen. Das macht es leicht, sich tagsüber spontan etwas Leckeres zusammenzustellen, egal ob für ein Picknick am Strand oder für den Abend in der Unterkunft. In Cafés bekommst du oft Kuchen, Brot und kleine Gerichte aus lokalen Zutaten, und das wirkt selten touristisch, sondern eher wie ein Teil des Inselalltags.
Die Küche orientiert sich häufig an nordischer Küche, bleibt dabei aber unkompliziert und gut zugänglich. Frühstück und Kaffee spielen eine große Rolle, und im Sommer gehört Eis fast automatisch dazu, weil es an vielen Ecken angeboten wird und perfekt zu einem Tag auf dem Rad oder am Strand passt.
Preislich bewegt sich Bornholm eher im nordischen Mittelfeld. In Supermärkten und einfachen Imbissen kannst du dein Budget gut im Blick behalten. In Restaurants und Spezialitätenläden liegen die Preise höher, spiegeln aber oft die Qualität der Produkte wider, gerade wenn sie von der Insel selbst kommen.
Beste Reisezeit, Wetter und Veranstaltungen
Die beliebteste Reisezeit für Bornholm ist der Sommer von Juni bis August. Dann sind die Tage lang, die Temperaturen oft angenehm warm und das Angebot an geöffneten Restaurants, Cafés und Aktivitäten am größten. Es kann in dieser Zeit voller werden, besonders in den beliebtesten Küstenorten, aber im Vergleich zu vielen Mittelmeerzielen bleibt es meist gut machbar und nicht überlaufen. Für Strandtage, Radfahren und lange Abende draußen ist das die beste Phase.
Frühling und Herbst sind ruhiger und fühlen sich oft frischer an. Du hast viel Licht, klare Luft und ideale Bedingungen für Wanderungen, Radtouren und Naturerlebnisse, weil es nicht zu heiß ist. Das Meer ist dann kühler, dafür sind die Strände oft fast leer, und du bekommst dieses ruhige Inselgefühl besonders intensiv. Viele finden gerade diese Übergangszeiten am schönsten, weil Bornholm dann entspannt wirkt und trotzdem lebendig bleibt.
Im Winter wird es still auf der Insel. Einige Betriebe machen Pause, andere bleiben für die Bewohner und eine kleinere Zahl von Gästen geöffnet. Wenn du Ruhe, Wind und lange Spaziergänge bei kühleren Temperaturen magst, hat Bornholm auch dann seinen Reiz, weil die Landschaft oft sehr klar wirkt und du die Insel ohne Trubel erlebst.
Über das Jahr verteilt gibt es verschiedene Veranstaltungen, zum Beispiel Märkte, kleine Festivals, Sportevents oder kulinarische Aktionen, bei denen lokale Produkte im Mittelpunkt stehen. In den Sommermonaten werden zudem häufig Konzerte, Kunstaktionen und kleinere Feste organisiert, die sich über die Insel verteilen und den Urlaubstagen zwischendurch ein bisschen Extra-Stimmung geben.
Sicherheit, Kosten und Barrierefreiheit
Bornholm gilt als sehr sicheres Reiseziel. Die Kriminalität ist gering, und viele Menschen lassen auch abends das Fahrrad vor dem Haus stehen, ohne sich große Sorgen zu machen. Trotzdem ist es sinnvoll, ein bisschen aufmerksam zu bleiben und nicht alles offen im Auto liegen zu lassen, besonders an beliebten Parkplätzen oder an Stränden.
Preislich liegt die Insel auf dem Niveau anderer dänischer Ziele. Lebensmittel und Restaurantbesuche sind oft teurer als in vielen Teilen Mitteleuropas. Du kannst die Kosten aber gut steuern, wenn du öfter selbst versorgst, dir Picknicks zusammenstellst oder zwischendurch in einfacheren Cafés und Imbissen isst. Öffentliche Verkehrsmittel und Radverleih sind für viele gut bezahlbar, vor allem wenn du Bornholm aktiv und ohne Auto erkunden willst.
Beim Thema Barrierefreiheit kommt es stark darauf an, wo du unterwegs bist. Moderne Gebäude, einige Museen und der öffentliche Verkehr sind häufig gut ausgestattet. In alten Ortskernen mit Kopfsteinpflaster, an Küstenpfaden oder in Wäldern kann es dagegen uneben und schwierig werden. Wenn du auf Hilfsmittel angewiesen bist, lohnt sich eine Planung mit Blick auf passende Unterkünfte, gut erreichbare Strände und Orte, an denen die Wege breit, befestigt und möglichst ohne viele Steigungen sind.
Dein Urlaub auf Bornholm
Bornholm ist ein Reiseziel für alle, die gerne langsam reisen, sich Zeit für Wege, Aussichten und kleine Entdeckungen nehmen und eine Insel ohne großes Nachtleben, aber mit viel Natur und gutem Essen suchen. Hier geht es nicht darum, in kurzer Zeit möglichst viel abzuhaken, sondern darum, den Tag so zu nehmen, wie er kommt.
Du kannst morgens am Strand laufen und den Wind spüren, während die Ostsee ruhig vor dir liegt. Vormittags schaust du in einer Räucherei vorbei oder besuchst einen Hofladen, wo du dir etwas für unterwegs mitnimmst. Nachmittags fährst du mit dem Rad an die Küste, hältst an Buchten oder Aussichtspunkten an und bleibst einfach dort, solange es sich gut anfühlt. Abends sitzt du in einem kleinen Ort, trinkst etwas Warmes oder ein lokales Bier und siehst zu, wie die Sonne langsam hinter den Felsen verschwindet.
Vielleicht kombinierst du Bornholm mit ein paar Tagen in Kopenhagen oder einem Roadtrip durch Dänemark. Vielleicht planst du auch gleich eine ganze Woche nur hier und merkst, dass genau das der Luxus ist, den Bornholm so gut kann.
Warst du schon einmal auf Bornholm oder allgemein in Dänemark unterwegs und was hast du dort alles erlebt? Wir freuen uns jederzeit über deine Kommentare und deine persönlichen Tipps zu dieser Insel.
