Cala Beltrán auf Mallorca: Schmale Felsenbucht zwischen Cala Pi und Cap Blanc für stille Küstenmomente

Wenn du Mallorca eher mit Stränden wie Es Trenc oder Cala Mondragó verbindest, wirkt die Cala Beltrán zuerst fast fremd. Die Bucht ist kein klassischer Strand, sondern ein schmaler Felsschlauch, der sich wie ein kleiner Canyon ins Landesinnere zieht. Zwischen hellen Felswänden, Pinien und Sträuchern liegt unten ein türkisgrünes Band aus Wasser, Steinen und Felsplatten. Keine Liegen, keine Musik, keine Strandbars.

Nadelbäume und helle Felswände umrahmen eine langgezogene Bucht mit leuchtendem Wasser.
Zwischen hellen Klippen leuchtet türkisfarbenes Wasser – Bildnachweis: hector campoy cifuentes – iStock-Datei-ID: 2199910800

Nur Felsen, Meer und das Knirschen von Kies, wenn jemand hinuntersteigt. Die Cala Beltrán liegt westlich von Cala Pi an der Südküste, gehört zur Gemeinde Llucmajor und ist nur etwa fünfzehn Meter breit. Die Bucht ist von Felsen und Geröll geprägt, die Küste darum ist unverbaut und wirkt fast wild. Die meisten Menschen kommen hierher, weil sie Abgeschiedenheit, Ausblicke und eine kleine Wanderung mit einem Badestopp verbinden möchten. Wenn du Stille, Landschaft und etwas Abenteuer magst, kann dieser kleine Einschnitt in die Küste ein sehr besonderes Ziel sein.

Lage und Charakter der Cala Beltrán

Cala Beltrán liegt an der rauen Steilküste südlich von Palma, zwischen Cala Pi und dem Cap Blanc. Von oben betrachtet wirkt sie wie der aufgefächerte Mund eines ausgetrockneten Sturzbachs, dessen Ende sich mit Meerwasser füllt. Der „Strand“ selbst besteht aus Felsplatten, großen Steinen und etwas Kies. Sand findest du hier im Normalfall nicht. Das Wasser ist bei ruhiger See sehr klar und meist recht ruhig, weil die Bucht tief eingeschnitten und vor offenem Seegang etwas geschützt ist. Die Felswände steigen links und rechts steil an, oben wachsen Ginster, Pinien und niedriges Gebüsch.

Blick über zerklüftete Felsen auf eine enge türkisgrüne Bucht mit Pinien unter wolkigem Himmel.
Eine schmale Felsbucht schimmert im Winterlicht – Bildnachweis: hector campoy cifuentes – iStock-Datei-ID: 2199910802

Es gibt keine Gebäude direkt an der Bucht, keine Hotels, keine Straßen, die bis nach unten führen. Die Cala Beltrán wirkt dadurch fast unberührt. Die Geräusche sind vor allem Wind, Wellen und gelegentlich Stimmen von Wandernden oder wenigen Badegästen. Die Auslastung ist in der Regel gering. Viele Besucher bleiben oben an den Klippen und genießen den Blick in die Schlucht, nur ein kleiner Teil steigt bis ganz hinab zum Wasser. Das macht die Bucht zu einem Ort, an dem du Mallorcas Südküste von einer stilleren Seite kennenlernst.

Anreise, Zugang und was dich vor Ort erwartet

Dein Ausgangspunkt für die Cala Beltrán ist fast immer Cala Pi. Den kleinen Ort erreichst du von Palma aus mit dem Auto in rund vierzig Minuten. Du fährst in Richtung Llucmajor und dann weiter zur Küste bis Cala Pi. Im Ort gibt es Parkmöglichkeiten an den Straßen und einige kleinere Parkflächen, in der Hochsaison solltest du etwas Zeit für die Parkplatzsuche einplanen. Mit dem Bus kommst du je nach Saison und Fahrplan ebenfalls nach Cala Pi, allerdings bist du dann an Abfahrtszeiten gebunden.

Von der Bucht von Cala Pi aus beginnt der Weg zur Cala Beltrán. Zuerst steigst du hinunter an den kleinen Sandstrand von Cala Pi, gehst an den alten Fischerhäuschen vorbei und folgst dann einem steilen Pfad hinauf auf die Klippen. Der Einstieg ist kurz, aber recht steil und felsig. Danach läufst du auf einem Pfad entlang der Küste, immer wieder mit Blick zurück auf Cala Pi und die steilen Felsen. Die Strecke ist insgesamt nicht sehr lang, doch du solltest trittsicher sein und unbedingt geschlossene Schuhe tragen. Flip-Flops oder sehr glatte Sandalen sind hier keine gute Idee.

Der Weg verläuft in Teilen nah an der Kliffkante, die Vegetation kann den Pfad etwas überwuchern, und es gibt Stellen, an denen du über Steine steigen musst. Je nach Route brauchst du vom Strand in Cala Pi bis zur Cala Beltrán ungefähr zwanzig bis dreißig Minuten, wenn du normal gehst und zwischendurch Fotos machst. Für Kinder mit Bergerfahrung ist der Weg machbar, für sehr kleine Kinder, Menschen mit Höhenangst oder stark eingeschränkter Mobilität ist er nicht geeignet. Kinderwagen, Strandwagen oder ähnliches lassen sich hier nicht nutzen.

Von oben auf eine schmale Felsbucht mit transparentem Wasser und sichtbaren Steinen am Grund.
Klares Wasser gibt Felsplatten preis – Bildnachweis: hector campoy cifuentes – iStock-Datei-ID: 2199910814

Um ganz nach unten in die Cala Beltrán zu kommen, musst du zum Schluss einige Felsen hinabklettern. Das ist keine extreme Kletterei, aber du brauchst Hände und Füße und solltest schwindelfrei sein. Wer sich unsicher fühlt, kann oben an der Kante bleiben und den Blick von oben genießen. Unten erwartest du keine Infrastruktur. Es gibt keine Toiletten, keine Duschen, keine Umkleiden und keine Gastronomie direkt an der Bucht. Du musst alles, was du brauchst, selbst mitbringen. Wasser, Snacks, Sonnenschutz, eventuell eine kleine Strandmatte oder ein Sitzkissen und eine gute Tasche, die du beim Klettern nicht hindert. Müll solltest du immer wieder mit hinauf nehmen, da es keine Mülleimer gibt.

Rettungsschwimmer gibt es an der Cala Beltrán nicht. Es handelt sich nicht um einen offiziellen, bewachten Badestrand, sondern um eine Naturbucht ohne Service. Wenn du hier hingehst, trägst du selbst Verantwortung für dich und deine Begleitung.

Baden, Aktivitäten, Umgebung und Hunde

Ob du in der Cala Beltrán baden kannst, hängt stark von den Bedingungen und von dir selbst ab. Der Einstieg ins Wasser erfolgt über Felsen, Steine und teils glatte Platten. Badeschuhe oder robuste Wasserschuhe sind sehr hilfreich. Bei ruhiger See kannst du dich ins klare Wasser gleiten lassen, ein paar Runden schwimmen und in Ruhe schnorcheln. Es gibt keine lange Flachwasserzone. Für Familien mit sehr kleinen Kindern und Menschen, die unsicher im Wasser sind, ist die Bucht eher kein ideales Badeziel. Gute Schwimmer, die mit Felseneinstiegen vertraut sind, haben hier dagegen ihren Spaß. Bei starkem Wind, Wellengang oder Strömung solltest du auf das Baden verzichten.

Neben dem Baden ist die Umgebung der Cala Beltrán perfekt zum Wandern, Fotografieren und Staunen. Der Weg führt weiter entlang der Küste in Richtung Cap Blanc, einer der eindrucksvollsten Steilküsten im Süden Mallorcas mit alten Wachtürmen und weiten Meerblicken. Viele Besucher machen aus der Tour eine Rundwanderung, bei der die Cala Beltrán nur einer von mehreren Aussichtspunkten ist. Du kannst oben an der Klippe Pausen einlegen, dir einen ruhigen Platz im Schatten einer Kiefer suchen und einfach ins Blau schauen.

Gastronomie findest du in Cala Pi. Dort gibt es Bars, Restaurants und kleine Läden, in denen du dich vor oder nach der Wanderung stärken kannst. Direkt an der Cala Beltrán gibt es keine Bewirtung. Toiletten, Rettungsschwimmer, Trinkwasserstellen oder Strandliegen fehlen komplett. Plane also deinen Tag so, dass du alles Wichtige in Cala Pi erledigst und dann mit gepacktem Rucksack losgehst.

Das Thema Hunde ist bei Naturbuchten immer wieder ein Punkt. Offiziell ist die Cala Beltrán keine ausgewiesene Hundestrandzone. Da es sich aber um eine abgelegene, nicht bewirtschaftete Felsenbucht handelt, kommen manche Menschen mit Hund hierher, vor allem außerhalb der Hauptsaison. Wenn du deinen Hund mitnehmen möchtest, solltest du auf folgende Dinge achten. Kliffnähe bedeutet Absturzgefahr, daher den Hund besser anleinen und gut im Blick behalten. Steine und Felsplatten können heiß oder scharfkantig sein. Im Sommer ist die Hitze für Tiere schnell anstrengend, es gibt wenig Schatten und kein Trinkwasser, du musst also genug Wasser für Mensch und Tier tragen. Außerdem gelten überall Rücksicht und Sauberkeit. Hinterlassenschaften gehören eingesammelt und wieder mit nach oben. Prüfe vor deinem Besuch aktuelle Regelungen der Gemeinde Llucmajor und lokale Schilder, denn Regeln können sich ändern.

Nahaufnahme der zerklüfteten Felsen einer engen Küstenbucht mit sanften Wellen.
Am Buchtzugang wirken die Felsen rau und nah – Bildnachweis: hector campoy cifuentes – iStock-Datei-ID: 2219957533

Zwischen Sommer und Winter fühlt sich die Cala Beltrán sehr unterschiedlich an. Im Hochsommer sind Hitze und Sonneneinstrahlung auf den Felsen deutlich spürbar. Viele gehen dann früh morgens los oder erst am späten Nachmittag, um der stärksten Sonne zu entgehen. Das Meer ist angenehm warm, dafür kann der Weg bei brennender Sonne sehr anstrengend werden. Im Winter ist die Luft oft klar, das Licht weich und die Temperaturen ideal zum Wandern. Du solltest dann mit Wind, kühleren Temperaturen und gelegentlich feuchten Felsen rechnen. Gerade nach Regen kann der Pfad rutschig sein. Frühling und Herbst sind für viele die beste Reisezeit. Es ist warm genug für ein Bad, aber nicht zu heiß für eine kleine Wanderung, und die Bucht ist oft noch ruhiger als in den Sommerferien.

Für wen sich ein Ausflug zur Cala Beltrán lohnt

Die Cala Beltrán ist kein Strand für den klassischen Badetag mit Sonnenliege und Strandspielzeug. Sie ist ein Ziel für Menschen, die gern ein Stück laufen, Natur mögen und dafür auf Komfort verzichten können. Du bekommst hier Ruhe, Felsen, klares Wasser, Ausblicke und das Gefühl, an einem kleinen Ende der Welt zu stehen, obwohl der nächste Ort gar nicht weit weg ist. Wenn du trittsicher bist, gute Schuhe anziehst, ausreichend Wasser mitnimmst und das Meer respektierst, kann ein Ausflug zur Cala Beltrán ein sehr schöner Baustein deines Mallorca Aufenthalts sein. Verbinde den Besuch mit einem Badestopp in Cala Pi, einem Essen in einem der Lokale dort und vielleicht einem Abstecher zu einem der Wachtürme an der Küste. So wird aus der kleinen Felsenbucht ein ganzer Tag voller Eindrücke.

Warst du schon einmal an der Cala Beltrán oder bist du diesen Küstenweg von Cala Pi aus gelaufen und was hast du dort erlebt? Erzähl uns gerne von deinen Eindrücken, Lieblingsblicken und vielleicht auch von besonderen Tipps zur Tour in den Kommentaren, wir freuen uns jederzeit über ein paar Geschichten aus dieser stillen Ecke der Südküste.