Castell de n’Amer: Natur, Reiten, Katzen und Geschichte zwischen Sa Coma und Cala Millor 🏰
Zwischen den lebhaften Ferienorten Cala Millor und Sa Coma liegt ein Stück Mallorca, das sich seit Jahrhunderten kaum verändert hat: die Punta de n’Amer – eine schmale, wilde Halbinsel direkt am Meer, die zum Spazieren, Reiten, Staunen und Entschleunigen einlädt.
Im Zentrum dieses kleinen Naturparadieses thront das Castell de la Punta de n’Amer, ein schlichter, wuchtiger Wachturm aus dem 17. Jahrhundert – Festung, Aussichtspunkt, Begegnungsort und stiller Zeuge der Inselgeschichte.

📍 Wo liegt das Castell?
Die Punta de n’Amer ist ein rund 200 Hektar großes Naturschutzgebiet zwischen den Touristenorten Sa Coma und Cala Millor.
Das Castell liegt etwa auf halber Strecke zwischen den Stränden – ca. 30–45 Minuten zu Fuß von beiden Orten erreichbar.
Die Region ist verkehrsberuhigt und autofrei – man gelangt nur zu Fuß, mit dem Fahrrad oder zu Pferd zum Turm. Hin und wieder kommt doch mal ein Auto nach oben, aber ob das so erwünscht oder sogar gestattet ist weiß ich nicht und bin selber auch kein Fan davon.
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🛣️ Wie kommt man hin?
🚶♂️ Von Sa Coma:
- Start an der Promenade oder vom großen Parkplatz am Ortseingang
- Gut ausgeschilderter Wanderweg durch Kiefern und Buschland
- Ca. 35 Minuten zu Fuß, auch kinderfreundlich
🚴♀️ Von Cala Millor:
- Start am nördlichen Ortsrand, bei der Promenade
- Schöner Naturweg, ca. 3 km, leicht zu bewältigen mit Rad
- Einkehrmöglichkeiten unterwegs: kleine Finca-Cafeteria bei der Festung mit einem schicken Meerwasseraquarium und einer freundlichen Bedienung (Selbstbedienung)

🕰️ Öffnungszeiten & Eintritt
- Das Castell ist täglich geöffnet, meist von 10:00 bis 17:00 Uhr (Nebensaison ist der Mittwoch geschlossen)
- Eintritt: frei
- Turm begehbar über eine schmale Steintreppe – nicht barrierefrei (Sollte es windig sein, ist der Turm oft gesperrt)
- Ein kleine Ausstellung (unter anderem mit Waffen) im Inneren
🏛️ Geschichte des Castell
Das Castell de la Punta de n’Amer wurde um 1693 erbaut und diente als Wachturm gegen Piratenüberfälle – denn diese Küste war früher kaum geschützt.
Der Bau ist massiv, quadratisch, mit Schießscharten und einer Zugbrücke, die noch heute funktioniert (aber offen steht). Im Inneren gibt es Ausstellungsräume zur Geschichte der Region, mit alten Karten, Kanonenmodellen und maritimen Fundstücken.
Auf dem Dach hat man eine panoramische Aussicht auf die gesamte Ostküste – bei klarem Wetter sieht man bis nach Capdepera, manchmal sogar bis zur Insel Cabrera. Oben gibt es sogar eine alte Kanone, ein schönes Fotomotiv.

🐾 Tiere & Begegnungen auf dem Weg
Was diesen Ort so besonders macht, ist nicht nur die Landschaft – sondern das Leben, das hier ganz ruhig und selbstverständlich stattfindet:
🐴 Reiterstop:
Reitergruppen aus Cala Millor und Sa Coma legen hier regelmäßig Pausen ein. Es gibt Anbindemöglichkeiten für Pferde.
🐱 Katzenkolonie:
Seit Jahren lebt auf dem Gelände eine Kolonie halbwilder, aber friedlicher Katzen, die von Freiwilligen versorgt wird. Manche schlafen auf den Mauern, andere beobachten neugierig die Besucher. Wer mal etwas spenden möchte, kann zu „Pits Boxengasse in Cala Millor gehen und dort gerne ein paar Futterdosen abgeben).
🐓 Hühner & Natur:
Immer wieder sieht man freilaufende Hühner, die im Buschwerk picken. Dazu kommen Eidechsen, Hasen und viele Vögel, besonders im Frühling.

🍴 Einkehren & Verschnaufen
Direkt neben dem Turm befindet sich eine kleine, rustikale Finca-Cafeteria (in der Saison geöffnet, im Winter ist der Mittwoch Ruhetag), mit:
- kalten und heißen Getränken
- Snacks wie Pommes Frites und auch ganze Gerichte, Kuchen oder Croissants, und wenige mallorquinische Spezialitäten
- schattiger Terrasse mit Blick aufs Meer
- Reiter- und Wanderfreundliche Atmosphäre
🌳 Natur erleben
Das umliegende Naturschutzgebiet bietet:
- Wander- und Reitwege durch Pinienwälder
- Vogelbeobachtung (vor allem im Frühling und Herbst)
- Aussichtspunkte aufs Meer & Felsen
- Keine Straßen, keine Autos – nur Stille und Wind (In der Hochsaison schon sehr voll)
🧭 Für wen ist der Ort geeignet?
- Familien mit Kindern – kurze Wanderwege, Tiere, spannende Festung
- Naturfreunde & Fotografen – beste Lichtstimmung am Nachmittag
- Reiter & Radfahrer – tolle Strecken, gute Infrastruktur
- Ruhe- & Kulturreisende – perfekte Mischung aus Geschichte & Natur

📌 Fazit
Das Castell de la Punta de n’Amer ist kein Pompbauwerk, sondern ein authentisches Stück Mallorca: schlicht, stimmungsvoll, voller Natur und Geschichte. Wer hier oben steht – umgeben von Wind, Katzen und Meerblick – begreift, wie schön das „einfache Mallorca“ sein kann. Seid ihr mal im Osten der Insel unterwegs, legt in Cala Millor einen Stop ein wenn ihr etwas Trubel haben wollt. Solltet ihr eher die Ruhe bevorzugen, fahrt nach Sa Coma. In jedem Fall solltet ihr einen Wandertag zum Wachturm einlegen. Viel Spaß