Katalanischer Johannisnacht-Kuchen: luftiger Hefeteig, duftender Anis, Pinienkerne und optional Crema – Schritt für Schritt ✨

Die Coca de Sant Joan ist das traditionelle Festgebäck zur Nit de Sant Joan am 23. Juni, wenn in Katalonien und auf den Balearen der Sommerbeginn gefeiert wird. Sie symbolisiert Sonne, Feuer und Freude und wird in Familien, Nachbarschaften und auf Stadtplätzen geteilt.

Aufgeschnittene Coca de Sant Joan mit goldener Oberfläche und heller Vanillecreme auf einem Holzbrett.
Coca de Sant Joan – goldbraunes Festgebäck mit Creme und knuspriger Kruste – Bildnachweis: Al Gonzalez – iStock-Datei-ID: 1255932422

Typisch ist ein flaches, süßes Hefegebäck mit kandierten Früchten, Pinienkernen und einem Hauch Anis. Manche Varianten werden mit Crema (Vanillecreme) in Streifen verziert, andere bleiben pur mit Zucker und Früchten. Gegessen wird sie am Abend der Johannisnacht, gern zusammen mit Cava. Ihr mild-süßer Teig, die knusprige Oberfläche und der frische Zitrusduft machen sie zu einem echten Feststück, das noch am nächsten Morgen zum Kaffee wunderbar schmeckt.


Geschichte & Herkunft

Die Coca hat mittelmeerische Wurzeln und reicht auf alte Fladenbrote und Festkuchen zurück. In Katalonien wurde sie zum Symbol der Johannisnacht: Feuerwerke, Musik und eine süße Coca für Familie und Freunde. Auf Mallorca und Menorca gibt es ähnliche Bräuche; je nach Ort variieren Belag und Aromen. Das Oval oder die lange Form sollen an die Sommersonne erinnern, kandierte Früchte und Zucker an Funken und Lichter.


Zutaten (ergibt 1 große Coca, ca. 30×20 cm)

Teig

  • 500 g Weizenmehl (Type 405/550)
  • 80 g Zucker
  • 7 g Trockenhefe oder 20 g frische Hefe
  • 200 ml Milch, lauwarm
  • 2 Eier (M), Zimmertemperatur
  • 80 g weiche Butter
  • 1 TL Salz
  • Abrieb 1 Bio-Zitrone und 1 Bio-Orange
  • 1–2 EL Anislikör (Anís dulce) oder 1 TL Anissamen, leicht zerdrückt
  • Optional: 1 TL Orangenblütenwasser

Belag

  • 100–150 g kandierte Früchte (z. B. Orange, Kirschen) – nach Wunsch
  • 40–60 g Pinienkerne (10 Min. in Wasser einweichen, abtrocknen)
  • 2–3 EL grober Zucker (Hagel-/Perlzucker)
  • 1 Ei + 1 EL Milch (Eistreiche)

Optionale Crema (Vanillecreme-Streifen)

  • 250 ml Milch, ½ Vanilleschote, 40 g Zucker, 2 Eigelb, 20 g Speisestärke, 15 g Butter

Glanzsirup (optional, typisch)

  • 2 EL Zucker, 2 EL Wasser, 1 EL Anislikör

Zubereitung

  1. Teig kneten: Hefe in lauwarmer Milch mit 1 TL Zucker anrühren (Frischhefe 5–10 Min. gehen lassen). Mit Mehl, Zucker, Salz, Eiern, Butter, Zitrusabrieb, Anis (und Orangenblütenwasser) 8–10 Minuten zu einem glatten, weichen Hefeteig kneten. Abdecken und 60–90 Minuten gehen lassen, bis er sich verdoppelt.
  2. Formen: Teig auf Backpapier zu einem 1–1,5 cm dicken Oval (ca. 30×20 cm) drücken. 15 Minuten entspannen lassen.
  3. Crema kochen (optional): Milch mit Vanille erhitzen. Eigelb, Zucker, Stärke glattrühren, heiße Milch einrühren, zurück in den Topf geben und 1 Minute kochen, bis dick. Butter einrühren, Oberfläche abdecken, lauwarm abkühlen lassen. In Spritzbeutel füllen.
  4. Belegen: Oberfläche mit Eistreiche bestreichen. Nach Wunsch Crema in diagonalen Streifen aufspritzen. Kandierte Früchte verteilen, Pinienkerne darüberstreuen, mit grobem Zucker bestreuen.
  5. Stückgare: 30–40 Minuten abgedeckt gehen lassen, bis die Coca sichtbar aufgegangen ist.
  6. Backen: Im vorgeheizten Ofen bei 180–190 °C Ober/Unterhitze 18–22 Minuten goldbraun backen.
  7. Glanz: Sirup kurz aufkochen, Anis unterrühren. Die noch warme Coca dünn bestreichen. Auf dem Gitter auskühlen lassen.

Tipps & Tricks

  • Aroma: Zitrusabrieb + Anis sind die klassischen Noten; ohne Alkohol einfach Anissamen verwenden.
  • Pinienkerne schützen: 10 Minuten wässern, dann gut abtrocknen – so bräunen sie gleichmäßig und verbrennen nicht.
  • Teig-Textur: Der Teig darf weich sein; etwas Öl auf den Händen hilft beim Formen.
  • Über Nacht: Für mehr Aroma mit 3–4 g Trockenhefe ansetzen und den Teig 8–12 Std. im Kühlschrank gehen lassen.
  • Aufbewahrung: Am Backtag am besten. Luftdicht 1–2 Tage haltbar; kurz aufbacken. Ohne Crema lässt sie sich gut einfrieren.
Stücke einer Coca de Sant Joan mit cremiger Füllung und gerösteten Mandelblättchen auf einem Teller.
Coca de Sant Joan – katalanischer Festkuchen mit Creme – Bildnachweis: Al Gonzalez – iStock-Datei-ID: 1255932428

Varianten

  • Coca mit Crema: Klassisch in Streifen aufspritzen (kein Durchschneiden nötig).
  • Ohne Früchte: Nur Zucker + Pinienkerne für die „coca de pinyons“.
  • Coca de Llardons: Herzhafter Verwandter mit Grammeln – für Sant Joan weniger üblich, aber beliebt.
  • Zitrus-Only: Mit viel Zitronen- und Orangenabrieb, ohne Anis.

Häufige Fragen zum Coca de Sant Joan

Kann ich statt Anislikör etwas anderes nehmen?
Ja. Anissamen, Orangenblütenwasser oder einfach mehr Zitrusabrieb – ganz ohne Alkohol.

Warum bleibt meine Coca blass oder trocken?
Zu kurz gegangen oder zu heiß gebacken. Lieber länger gehen lassen und bei 180–185 °C goldbraun backen.

Wie viel Hefe mit Frischhefe?
Etwa 20 g frische Hefe ersetzen 7 g Trockenhefe.

Kann ich die Coca füllen?
Typisch sind Crema-Streifen obenauf. Eine Füllung geht auch – dann aufschneiden und Creme einstreichen, gut kühlen.


Diese Coca de Sant Joan bringt Sommerduft und Feststimmung auf den Tisch. Der zarte Hefeteig ist weich und aromatisch. Ein Hauch Anis legt sich warm und fein in den Teig. Geröstete Pinienkerne sorgen für nussigen Biss und eine goldene Oberfläche. Zitrusabrieb gibt Frische und macht den Duft lebendig. Wenn du magst, runden Streifen aus sanfter Crema die Süße elegant ab.

Plane ausreichend Gehzeit ein, damit der Teig locker aufgeht. Gönn dem Gebäck nach dem Backen etwas Kühlzeit, damit sich die Aromen setzen und die Stücke sauber zu schneiden sind. So wird die Coca luftig, ausgewogen und angenehm aromatisch. Sie passt zu lauen Abenden, Picknicks und jeder Feier rund um die Johannisnacht – und schmeckt am nächsten Morgen zum Kaffee noch einmal anders gut.

Hast du Coca de Sant Joan schon probiert – lieber mit Crema oder nur mit Pinienkernen? Welche Aromen magst du: Anis, extra Zitrus oder kandierte Früchte? Erzähl uns deine Variante in den Kommentaren.