Wir präsentieren die wohl schönsten Orte in Schottland – Von Edinburgh bis nach Inverness
Schottland wirkt auf der Karte klein, bietet aber eine erstaunliche Vielfalt an Landschaften und Städten. Zwischen mittelalterlichen Gassen, viktorianischen Prachtbauten und dramatischen Küsten findest du sehr unterschiedliche Reiseziele, die sich gut zu einer Route kombinieren lassen.

Viele Besucher starten in einer der beiden großen Städte Edinburgh oder Glasgow und reisen dann weiter in die Highlands oder auf die Inseln. Besonders beliebt ist die Isle of Skye, die als Inbegriff der schottischen Traumlandschaft gilt und mit ihren Bergen, Wasserfällen und Küstenklippen wie eine eigene Welt wirkt. Im Norden wartet Inverness als kompakte Stadt direkt am Tor zu Loch Ness und den weiten Highlands, ideal als Ausgangspunkt für Rundfahrten und Wandertouren. Alle vier Orte sind gut erschlossen, haben das ganze Jahr über Veranstaltungen und Märkte und bieten Unterkünfte für fast jedes Budget, von einfachen B&Bs bis zu stilvollen Boutiquehotels.

Wenn du etwas Zeit mitbringst, kannst du Stadtleben, Kultur und Natur sehr bequem verbinden und erlebst auf kurzen Wegen den Wechsel von lebendigen Küstenstädten, einsamen Tälern, stillen Seen und gemütlichen Pubs mit regionalem Whisky und frischem Seafood.
Edinburgh – historische Hauptstadt und Festivalstadt
Edinburgh liegt an der Ostküste Schottlands am Firth of Forth und ist die Hauptstadt des Landes. Die Stadt selbst zählt rund 530.000 Einwohner und wächst seit Jahren kontinuierlich. Das Stadtbild wird von der mittelalterlichen Altstadt und der georgianischen Neustadt geprägt, beide gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Von fast überall aus siehst du die Silhouette des Castle Rock mit dem Edinburgh Castle auf dem Hügel darüber.

Die Stadt ist weltbekannt für ihre Festivals, die sich über das Jahr verteilen. Im Sommer kommen das Edinburgh International Festival, das riesige Fringe, die Royal Edinburgh Military Tattoo Shows, das Jazz and Blues Festival, Art Festival, Film und Book Festival zusammen. Im Winter sorgen Edinburghs Christmas und Hogmanay für Licht, Konzerte und Straßenpartys, die den Jahreswechsel feiern. Dazu kommen kleinere Veranstaltungen wie Storytelling Festival oder Science Festival, die sich über Frühling und Herbst verteilen.
Wer Märkte liebt, ist in Edinburgh ebenfalls gut aufgehoben. Jeden Samstag findet am Castle Terrace der Edinburgh Farmers’ Market statt, ein ganzjähriger Markt mit regionalem Fleisch, Käse, Gemüse und Streetfood direkt unterhalb der Burg. Sonntags lohnt ein Besuch des Stockbridge Market am Wasser of Leith mit vielen kleinen Ständen für Käse, Brot, Kuchen, Streetfood und Kunsthandwerk. In der Weihnachtszeit kommen noch Advents und Weihnachtsmärkte im Stadtzentrum dazu.

Essen kannst du in Edinburgh auf vielen Niveaus. In der Altstadt und rund um die Royal Mile findest du klassische Pubs mit Haggis, Fish and Chips und einfachen Gerichten. In der Neustadt sitzen moderne Bistros, Cocktailbars und internationale Küche. Rund um den Hafen von Leith haben sich einige der spannendsten Restaurants der Stadt angesiedelt, vom Fischlokal bis zur gehobenen Küche. Gute Hotels gibt es in fast allen Kategorien, von Hostels über Kettenhotels im Zentrum bis zu Boutiquehotels in Townhouses der Neustadt oder ruhigeren Vierteln wie Stockbridge. In der Festivalsaison solltest du deutlich im Voraus buchen, weil die Stadt dann extrem voll ist.

Die Infrastruktur in Edinburgh ist für Besucher sehr angenehm. Vom Edinburgh Airport, der mit mehr als 150 Zielen in Europa und darüber hinaus verbunden ist, erreichst du die Stadt per Tram oder Bus in kurzer Zeit. Innerhalb der Stadt kommst du zu Fuß sehr weit, dazu gibt es ein dichtes Busnetz und die Tramlinie Richtung Westen. Edinburgh ist ideal für alle, die Kultur, Geschichte und Stadtleben mögen und dazu gern auf Hügel steigen. Beliebte Sehenswürdigkeiten sind das Edinburgh Castle, der Spaziergang über die Royal Mile bis Holyrood Palace, der Aufstieg auf Arthur’s Seat im Holyrood Park, Calton Hill mit den Aussichtspunkten und das National Museum of Scotland. Von Edinburgh aus bieten sich Tagesausflüge nach Rosslyn Chapel, zur Fife Küste oder über die Forth Bridges in kleine Küstenorte an.
Glasgow – kreative Metropole am River Clyde
Glasgow liegt weiter westlich am River Clyde und ist die größte Stadt Schottlands. Im Großraum leben über eine Million Menschen, in der weiteren Region sogar rund 1,8 Millionen, damit ist etwa ein Drittel der schottischen Bevölkerung im Umfeld von Glasgow zuhause. Die Stadt war lange ein Zentrum von Schiffbau und Industrie, heute steht sie für Design, Musik und eine lebendige Szene mit vielen jungen Kreativen.
Das ganze Jahr über gibt es große und kleine Festivals. Im Januar lockt Celtic Connections mit Konzerten aus Folk, Roots und Weltmusik in mehrere Säle der Stadt. Im Sommer folgen unter anderem der West End Festival, das Merchant City Festival, Jazz Festival, das große TRNSMT Musikfestival und die World Pipe Band Championships. Diese Mischung aus Straßenfesten, Konzerten und Kulturprogramm sorgt dafür, dass selten Ruhe einkehrt.

Wer Märkte liebt, findet in Glasgow viele Möglichkeiten für Bummeln und Streetfood. Berühmt ist The Barras Market, ein traditionsreicher Wochenendmarkt im East End, geöffnet samstags und sonntags mit Ständen für Vintage, Kleidung, Antiquitäten und Streetfood. Daneben gibt es Bauernmärkte etwa in Partick im West End und in Shawlands im Süden, die an verschiedenen Samstagen regionale Produkte aus ganz Schottland in die Stadt bringen. In Merchant Square findest du zudem einen überdachten Design und Handwerksmarkt mit Kunst, Schmuck und Fotografien.
Kulinarisch bietet Glasgow fast alles, was du dir wünschen kannst. Viele Viertel haben inzwischen eine dichte Mischung aus Cafés, veganen Lokalen, traditionellen Pubs und modernen Restaurants. Besonders im West End rund um Byres Road und Ashton Lane sowie im Stadtzentrum in der Nähe der Buchanan Street ist die Auswahl groß. Hotels reichen von einfachen Cityhotels und Ketten bis hin zu schicken Boutiquehotels in alten Stadthäusern oder modernen Hochhäusern mit Blick auf den Clyde. Preislich liegt Glasgow meist etwas unter Edinburgh, was für längere Aufenthalte angenehm ist.

Die Infrastruktur ist für Besucher sehr komfortabel. Glasgow hat zwei große Bahnhöfe mit Verbindungen nach Edinburgh, in die Highlands und nach England. Innerhalb der Stadt fahren Busse, es gibt eine kleine U Bahn Schleife und ein dichtes Netz an Zügen in die Vororte. Vom Glasgow Airport gelangst du mit Bussen ins Zentrum, viele Besucher reisen aber auch über Edinburgh an und fahren dann in etwa einer Stunde mit dem Zug weiter. Glasgow eignet sich für Reisende, die Musik, Nightlife, Streetart und eine sehr authentische, manchmal etwas rauere Großstadtkultur mögen. Sehenswürdigkeiten sind unter anderem die Kelvingrove Art Gallery and Museum, die Riverside Museum of Transport, die Kathedrale von Glasgow, die Necropolis, die modernen Uferpromenaden am Clyde und die vielen Parks wie Glasgow Green oder der Botanische Garten.

Isle of Skye und Portree – wilde Insel für Naturfans
Die Isle of Skye liegt an der Westküste Schottlands und gehört zu den Inneren Hebriden. Auf der Insel leben heute etwa 13.000 Menschen, Portree ist mit rund 2.300 Einwohnern der größte Ort und das Dienstleistungszentrum für Besucher. Die Landschaft ist spektakulär, mit schroffen Bergen der Cuillin Hills, steilen Küsten, grünen Hochebenen und tiefen Meeresbuchten.

Trotz ihrer Abgeschiedenheit ist Skye sehr belebt. Über das Jahr verteilt gibt es kleinere Konzerte, Ceilidhs und Kulturveranstaltungen, die oft in Gemeinden, Pubs oder kleinen Hallen stattfinden. Einen Höhepunkt bildet das Skye Live Festival in Portree, ein mehrtägiges Musikfestival auf der Halbinsel Am Meall, die auch seit 1877 Austragungsort der Skye Highland Games ist. In der Hauptsaison von Frühling bis Herbst ist in Portree viel los, mit Bootstouren, Ausflügen und geführten Wanderungen.
Zum Essen findest du auf Skye vor allem gemütliche Pubs, einfache Restaurants und einige sehr gute Adressen mit modernen Interpretationen schottischer Küche. In Portree gibt es Cafés, Bistros und neue Konzepte wie unabhängige Bäckereien und Coffeeshops, in denen oft mit lokalen Zutaten gearbeitet wird. Entlang der Küste stoßen Besucher auf Fischlokale und kleine Restaurants mit viel Seafood. Die Unterkünfte reichen von B&Bs über kleine Hotels bis zu Ferienhäusern, Glamping und Campingplätzen. Da jedes Jahr über 600.000 Besucher auf die Insel kommen und die Straßen eng sind, kann es in der Hochsaison knapp werden, weshalb frühe Reservierungen wichtig sind.

Die Infrastruktur ist für eine eher ländliche Insel erstaunlich gut, hat aber Grenzen. Skye ist seit den 1990er Jahren über eine Brücke bei Kyle of Lochalsh mit dem Festland verbunden. Busse verbinden die Insel mit Inverness, Glasgow und Fort William, viele Reisende sind trotzdem mit Mietwagen oder Camper unterwegs. Die Straßen sind oft schmal, mit Passing Places, weshalb defensives Fahren wichtig ist. Portree dient als Knotenpunkt für Busse, Einkauf und Versorgung. Skye eignet sich besonders für Naturfans, Wanderer, Fotografen und alle, die mit wechselhaftem Wetter leben können.
An Sehenswürdigkeiten mangelt es nicht. Berühmt sind Formationen wie der Old Man of Storr, das Quiraing Gebirge, die Fairy Pools, der Leuchtturm an Neist Point und der Fairy Glen bei Uig. Historische Orte wie Dunvegan Castle oder Armadale Castle erzählen von Clans und früherem Inselleben. Beliebt sind auch Bootstouren zu Seevögeln, Robben oder Delfinen. Als Ausflüge bieten sich Fahrten nach Plockton auf dem Festland, zum Eilean Donan Castle oder auf kleinere Nachbarinseln an.

Inverness – kompaktes Tor zu den Highlands und Loch Ness
Inverness liegt im Nordosten Schottlands am River Ness kurz vor dessen Mündung in den Moray Firth. Die Stadt selbst hat knapp 47.000 Einwohner und ist damit die wichtigste Stadt der Highlands. Hier bündeln sich Verwaltung, Handel und Verkehr für eine sehr große, dünn besiedelte Region, in der jährlich fast 1,8 Millionen Übernachtungsgäste unterwegs sind.
Die Stadt hat im Jahresverlauf eine Reihe von Veranstaltungen. Ein Klassiker sind die Inverness Highland Games im Sommer im Bught Park, die seit dem 19. Jahrhundert zu den wichtigen schottischen Highland Games zählen. Dazu kommen verschiedene Musik und Kulturfestivals, etwa das Blas Festival mit Konzerten in Inverness und über die Highlands verteilt oder neue Events wie der Northern Star Country Music Festival.

Für Märkte und Einkäufe ist Inverness besser ausgestattet, als es die Größe vermuten lässt. Direkt im Zentrum befindet sich der historische Victorian Market, eine überdachte Markthalle mit vielen kleinen Geschäften und einem modernen Foodhall Bereich mit regionalem Essen. Mehrmals im Jahr findet vor dem Eastgate Shopping Centre ein Farmers’ Market statt, bei dem lokale Produzenten Käse, Fleisch, Backwaren und andere Spezialitäten anbieten.
Essen gehen kannst du in Inverness vom einfachen Pub bis zum liebevoll geführten Restaurant. Beliebt sind Lokale mit regionaler Küche, Fisch und Meeresfrüchten oder modernen Bistro Konzepten, oft in der Nähe des Flusses und rund um die Altstadt. Die Bandbreite an Hotels reicht von größeren Kettenhotels und Stadthotels bis zu B&Bs und Gästehäusern, dazu kommen Lodges und Ferienhäuser im Umland. Preislich ist Inverness häufig günstiger als die großen Städte, besonders außerhalb der absoluten Hochsaison.
Die Infrastruktur macht Inverness zu einem idealen Ausgangspunkt für Touren. Die Stadt verfügt über einen Kopfbahnhof mit Verbindungen Richtung Glasgow, Edinburgh, Perth und weiter nach London. Über Straßen erreichst du von hier aus leicht die North Coast 500 Route, Loch Ness, die Westküste oder den Cairngorms Nationalpark. Inverness Airport liegt wenige Kilometer östlich der Stadt und bietet Direktflüge zu mehreren Zielen in Großbritannien und Europa, darunter Amsterdam, verschiedene Londoner Flughäfen, Manchester, Belfast City und saisonal auch Mallorca. Busse verbinden den Flughafen mit dem Zentrum, Mietwagen sind direkt vor Ort erhältlich. Inverness ist ideal für Reisende, die eine ruhige, überschaubare Stadt als Basis für Touren in die Highlands möchten.

Zu den Sehenswürdigkeiten zählen Inverness Castle mit Blick über den River Ness, Spaziergänge am Fluss zu den Ness Islands, die St Andrew’s Cathedral und der Victorian Market. In der Umgebung liegen Loch Ness mit Urquhart Castle, das Schlachtfeld von Culloden, Clava Cairns, der Küstenort Nairn mit Sandstrand und mehrere Whisky Destillerien in Richtung Speyside.
Dein Erlebnis in Schottland
Edinburgh, Glasgow, die Isle of Skye mit Portree und Inverness decken einen großen Teil dessen ab, was Schottland ausmacht und geben dir einen sehr guten ersten Überblick über das Land. Du bekommst lebendige Städte mit viel Kultur, Märkten und Restaurants, dazu spektakuläre Landschaften, Küsten, Burgen und Lochs, in denen du wandern, Boot fahren oder einfach nur den Blick schweifen lassen kannst.

Alle vier Orte lassen sich mit Zug, Bus, Auto und Flug gut erreichen und bieten genug Auswahl an Unterkünften für kurze und längere Reisen, vom einfachen B&B bis zum Boutiquehotel mit Blick auf Fluss oder Meer. So kannst du deinen Aufenthalt flexibel an Interessen, Budget und Reisezeit anpassen, eine reine Städtereise planen oder Stadt und Natur mischen und bei Bedarf mit einem Mietwagen noch abgelegenere Highlands und Inseln einbauen. Wenn du mehrere dieser Orte kombinierst, spürst du schnell, wie vielseitig Schottland ist und wie nah sich urbane Kultur, raue Küsten und stille Täler tatsächlich sind.
Warst du schon einmal in Schottland unterwegs und hast einen dieser Orte besucht oder vielleicht sogar alle vier erlebt? Schreib uns gern in die Kommentare, welche Stadt oder welche Landschaft dir am besten gefallen hat und welche Tipps du anderen Reisenden mitgeben würdest, wir freuen uns sehr über deine Erfahrungen.