Entdecke die Schweiz: Berge, Seen und unvergessliche Ausblicke in einem kompakten und sehr freundlichen Reiseland

Wenn du an die Schweiz denkst, hast du wahrscheinlich sofort schneebedeckte Gipfel, klare Seen und saubere, kleine Städte vor Augen. Das Land ist relativ klein, aber vollgepackt mit spektakulären Landschaften und Postkartenmotiven, die oft nur eine Zugfahrt voneinander entfernt liegen. Zwischen hochalpinen Regionen, sanften Hügeln, Flusstälern und historischen Altstädten kannst du an einem Tag am Wasser sitzen und am nächsten auf einem Gletscher stehen.

Ortskirche mit Spitzdach zwischen Häusern und gelb leuchtenden Bäumen in Zermatt.
Morgenlicht über Zermatt – Bildnachweis: christiannafzger – iStock-Datei-ID: 2163507405

Besonders beeindruckend ist, wie gut Natur, Infrastruktur und Bahnreisen zusammenspielen. Du steigst in einen Regionalzug oder Panoramazug und fährst fast direkt an die großen Sehenswürdigkeiten heran. Dazu kommen mehrere Sprachen, unterschiedliche Kulturen in den Regionen und eine Küche, die von Käsefondue über Rösti bis zu feiner Patisserie reicht. Ob du lieber wanderst, Städte erkundest, auf Seen unterwegs bist oder einfach viele Ausblicke mitnehmen willst, die Schweiz ist ein ideales Land für eine kompakte Reise mit großen Erlebnissen.

Bekannte Städte wie Zürich, Bern, Luzern oder Genf bieten dir Museen, gepflegte Plätze, Flusspromenaden und oft einen See direkt vor der Tür, sodass du Stadtbummel und Natur ohne großen Aufwand verbinden kannst. Dazwischen liegen Ferienorte wie Interlaken, Zermatt oder Montreux, in denen du leichte Panoramawege, anspruchsvolle Bergtouren, Schifffahrten oder gemütliche Spaziergänge durch Kurpromenaden kombinieren kannst. Im Frühling blühen die Wiesen unter noch schneereichen Gipfeln, im Sommer locken Badestellen an Flüssen und Seen, im Herbst färben sich die Wälder bunt und im Winter verwandeln sich viele Regionen in große Skigebiete mit Winterwanderwegen und Schneeschuhtrails.

Klarer Bergsee mit herbstlich goldenen Lärchen, in denen sich das Matterhorn spiegelt.
Herbststille am Matterhorn-See – Bildnachweis: Haidamac – iStock-Datei-ID: 1183364918

Selbst wenn du nur wenige Tage Zeit hast, kannst du mit gut geplanten Bahnverbindungen mehrere Regionen erleben, ohne ständig Koffer in Autos zu laden oder lange im Stau zu stehen. Viele Orte bieten zudem Gästekarten mit freier Nutzung von Bussen oder Bergbahnen, was Ausflüge noch einfacher macht. So gelingt dir eine Reise, bei der du viel siehst und erlebst, ohne dass der Urlaub stressig wirkt.

Matterhorn und Zermatt – das ikonische Postkartenmotiv

Das Matterhorn ist vielleicht das bekannteste Bergsymbol der Schweiz, ein markanter, freistehender Gipfel mit 4.478 Metern Höhe an der Grenze zu Italien, der über Zermatt in den Himmel ragt. Seine Form erinnert an eine fast perfekte Fels-Pyramide, die je nach Tageszeit die Farbe wechselt, vom zarten Rosa am Morgen bis zu dunklen Silhouetten im Abendlicht. Egal, ob du es zum ersten Mal siehst oder schon oft da warst, der Moment, in dem dieser Berg plötzlich zwischen den Dächern auftaucht oder sich im Wasser eines kleinen Bergsees spiegelt, bleibt im Gedächtnis. Viele Reisende kommen nur, um diesen Anblick aus verschiedenen Perspektiven zu erleben und gehen dafür auf Aussichtspunkte, Panoramawege oder einfache Spazierwege rund um das Tal.

Blick auf Zermatt vor grünen Alpenhängen und dem Matterhorn.
Sonniges Zermatt-Panorama – Bildnachweis: saiko3p – iStock-Datei-ID: 1322200469

Zermatt selbst ist ein autofreier Ort auf rund 1.600 Metern mit etwa 6.000 Einwohnern, vielen Hotels, Chalets und Ferienwohnungen in allen Preisklassen. Entlang der Hauptstraße findest du Restaurants, Bars, Sportgeschäfte und kleine Boutiquen, unterwegs sind Elektro-Taxis, kleine Busse und Pferdekutschen statt normaler Autos. In den Seitengassen entdeckst du alte Speicherhäuser aus Holz, kleine Kapellen und Ecken, in denen du die Geschichte des ehemaligen Bergbauerndorfes noch gut spürst. Abends sitzen viele Gäste in gemütlichen Stuben, schauen auf die beleuchteten Hänge und planen mit Wanderkarten oder Pistenplänen den nächsten Tag.

Anreisen kannst du bequem mit dem Zug, meist über Visp oder Brig, von wo aus die Matterhorn Gotthard Bahn hinauf nach Zermatt fährt. Wenn du mit dem Auto kommst, stellst du es in Täsch ab und nimmst den Zug für die letzten Kilometer, denn der Ort selbst ist autofrei. Schon diese letzte Strecke ist eine Einstimmung, weil du immer tiefer in das enge Tal mit Blick auf Gletscher, Felswände und Gipfel fährst. In Zermatt selbst kommst du zu Fuß, mit E-Taxis oder mit den verschiedenen Bergbahnen gut zurecht. Besonders beliebt ist die Gornergratbahn, die dich auf eine aussichtsreiche Terrasse über dem Tal bringt, von der aus du Matterhorn, Gletscher und ein ganzes Amphitheater aus Viertausendern siehst. Weitere Bahnen wie die zum Klein Matterhorn oder ins Rothorngebiet öffnen dir zusätzliche Perspektiven und Fotomotive.

Roter Zug fährt über eine hohe Brücke mit Wasserfall und dem Matterhorn im Hintergrund.
Panoramazug am Matterhorn – Bildnachweis: RudyBalasko – iStock-Datei-ID: 1047536342

Im Sommer stehen gut markierte Wanderwege, Panoramawege zu Bergseen, Klettersteige und Mountainbike-Strecken auf dem Programm, im Winter verwandelt sich das Gebiet in einen großen Skizirkus mit vielen Pisten und Verbindungen hinüber nach Italien. Dazwischen gibt es Ganzjahresangebote wie das Matterhorn Museum, Themenwege zur Bergsteigergeschichte und Aussichtspunkte, die du auch ohne große Anstrengung erreichst. Kulinarisch triffst du auf typische Walliser Spezialitäten wie Raclette, Käsefondue, Rösti, Trockenfleisch und lokale Weine, die in urigen Stuben oder modernen Alpenrestaurants serviert werden. Viele Bergrestaurants haben Terrassen mit freier Sicht auf das Matterhorn, sodass du deine Tage fast von Panorama zu Panorama planen kannst und zwischendurch immer wieder Zeit für eine Pause in der Sonne findest.

Jungfraujoch und die Jungfrau-Region – „Top of Europe“

Die Jungfrau-Region mit den Orten Interlaken, Lauterbrunnen, Wengen und Grindelwald gehört zu den klassischen Postkartenlandschaften der Schweiz und wirkt an vielen Ecken fast wie eine Filmkulisse. Über allem thronen die Gipfel Eiger, Mönch und Jungfrau, deren weiße Flanken schon von weitem sichtbar sind und die je nach Wetterlage immer wieder anders aussehen. Interlaken liegt zwischen Thuner- und Brienzersee und ist dein typischer Ausgangspunkt, wenn du Ausflüge in alle Richtungen planen willst. Lauterbrunnen beeindruckt mit einem tief eingeschnittenen Tal und vielen Wasserfällen, Wengen und Mürren liegen auf sonnigen Terrassen hoch über dem Talboden, Grindelwald zieht mit seiner markanten Felskulisse und vielen Seilbahnen Aktivurlauber an.

Eisbedecktes Observatorium steht auf einem schneebedeckten Gipfel vor tiefblauem Himmel.
Winterliches Observatorium am Jungfraujoch – Bildnachweis: xbrchx – iStock-Datei-ID: 2187652899

Herzstück der Region ist das Jungfraujoch, eine hochalpine Station auf 3.454 Metern, die du mit einer Zahnradbahn erreichst und die oft als Top of Europe beworben wird. Von Bern, Zürich oder Luzern aus fährst du meist zuerst nach Interlaken und wechselst dann in Züge Richtung Lauterbrunnen oder Grindelwald. Ab Kleine Scheidegg klettert die Jungfraubahn durch den Berg hinauf zum Jungfraujoch, unterwegs gibt es Fenster mit Blick in Felswände und Gletscher. Schon die Anreise ist ein Erlebnis, weil du mit jeder Etappe tiefer in die Bergwelt eintauchst und die Luft spürbar kühler wird. Oben angekommen, blickst du einerseits weit über das Mittelland, andererseits auf den Aletschgletscher und eine Kette von Viertausendern. Es gibt Aussichtsterrassen, Eisgrotten, Aussichtsstege und immer wieder den Blick in eine Welt aus Schnee und Eis, die auch im Sommer winterlich wirkt.

Die Region selbst bietet unzählige Wanderwege, von einfachen Panorama-Spaziergängen mit Kinderwagen bis zu anspruchsvolleren Tagestouren für Geübte. Beliebt sind Ausflüge auf die Schynige Platte, First, Männlichen oder das Schilthorn, auf denen du auf Terrassen sitzen und Bergketten zählen kannst. Im Winter verwandeln sich viele Hänge in Skigebiete mit langen Abfahrten, Schlittelwegen und Winterwanderwegen, Orte wie Wengen und Mürren sind autofrei und nur per Bahn oder Seilbahn erreichbar, was für eine ruhige Atmosphäre sorgt. Im Sommer locken Bergseen, Blumenwiesen und Alpwirtschaften, in denen du draußen auf Holzbänken sitzen kannst.

Kleines Berghaus steht an einem türkisfarbenen See unter hohen Gletscherbergen.
Bahnhof und See am Jungfraujoch – Bildnachweis: arcady_31 – iStock-Datei-ID: 2228445373

In den Tälern und Dörfern triffst du auf typische Berner-Oberland-Atmosphäre mit Chalets voller Blumenkästen, Wiesen mit Kühen und kleinen Dorfläden, in denen Käse und regionale Produkte verkauft werden. Viele Hotels und Pensionen werden seit Generationen von denselben Familien geführt und kennen die Wünsche von Stammgästen genau. Auf den Speisekarten stehen Käsegerichte, Rösti, Eintöpfe, aber auch moderne alpine Küche mit regionalen Zutaten. Ob du mit Kindern unterwegs bist, als Paar, mit Freunden oder allein, die Mischung aus sehr guter Infrastruktur, gut abgestimmten Fahrplänen und spektakulärer Landschaft macht die Jungfrau-Region für viele zur Lieblingsgegend, in die man immer wieder zurückkehrt.

Luzern und die Kapellbrücke – Stadt, See und Berge

Luzern liegt am Vierwaldstättersee und hat rund 80.000 Einwohner, groß genug, um lebendig zu wirken, aber kompakt genug, um vieles bequem zu Fuß zu erreichen. Mit dem Zug bist du von Zürich aus in weniger als einer Stunde da, vom Bahnhof läufst du in wenigen Minuten ans Seeufer und direkt in die Altstadt. Auf dem Weg kommst du am modernen KKL vorbei und hast schon den ersten Blick auf Wasser, Berge und die Silhouette der Stadt. Luzern eignet sich sehr gut für einen Kurztrip von zwei bis drei Tagen, lässt sich aber auch als Basis für längere Aufenthalte in der Zentralschweiz nutzen.

Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Kapellbrücke mit dem achteckigen Wasserturm, die Altstadt und die andere Reuss-Seite miteinander verbindet. Beim Überqueren läufst du unter bemalten Giebeln hindurch, schaust auf das Wasser und die Häuserfassaden und verstehst sofort, warum dieses Motiv auf so vielen Postkarten zu sehen ist. Dahinter beginnen die Altstadtgassen mit bemalten Fassaden, kleinen Plätzen und Brunnen. Du kannst auf der Museggmauer mit ihren Türmen spazieren, das Löwendenkmal besuchen, einen Blick in Kirchen werfen oder im Verkehrshaus der Schweiz stundenlang Züge, Flugzeuge und Schiffsgeschichte anschauen.

Panorama von Luzern mit Altstadt, Fluss, Brücken und dem Vierwaldstättersee vor Bergen.
Luftblick über Altstadt und Vierwaldstättersee in Luzern – Bildnachweis: taranchic – iStock-Datei-ID: 1326116968

Der See ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Du kannst auf dem Uferweg spazieren und immer wieder an Stegen oder im Park am Wasser sitzen. Historische Schaufelraddampfer und moderne Ausflugsschiffe verbinden Luzern mit anderen Orten am See, sodass du kleine Rundfahrten oder längere Touren planen kannst. Im Sommer laden Seebäder und Badestellen zum Schwimmen ein, an kühleren Tagen reicht eine Fahrt mit Kaffee an Deck, um die Buchten und Berge in Ruhe vorbeiziehen zu lassen. Viele Reisende kombinieren ihren Besuch mit einer Fahrt auf den Pilatus oder die Rigi, zuerst mit dem Schiff über den See und dann mit Zahnradbahn oder Seilbahn hinauf. So erlebst du Stadt, See und alpine Aussicht an einem Tag, ohne lange Wege organisieren zu müssen.

Holzbrücke mit Blumenschmuck, Wasserturm und Schwänen im Wasser in Luzern.
Schwäne an der Kapellbrücke in Luzern – Bildnachweis: bluejayphoto – iStock-Datei-ID: 952827686

In Luzern findest du traditionelle Gasthäuser mit Schweizer Klassikern ebenso wie moderne Lokale mit Küche aus aller Welt. Cafés und Konditoreien locken mit Kuchen, Gebäck und Blick auf die Reuss oder den See. Abends sitzt du am Ufer, schaust auf die Lichter der Stadt und die dunklen Bergkonturen dahinter oder besuchst Konzerte im KKL direkt neben dem Bahnhof. Der Kontrast zwischen mittelalterlichen Brücken, alten Mauern, lebendigen Gassen und moderner Kultur macht die Stadt zu einem der vielseitigsten Orte des Landes und zu einem Ziel, an das viele gern zurückkehren.

Rheinfall bei Schaffhausen – Europas kraftvollster Wasserfall

Ganz im Norden der Schweiz, nahe der Grenze zu Deutschland, tost der Rheinfall. Auf einer Breite von rund 150 Metern stürzt der Fluss hier etwa 23 Meter in die Tiefe und bildet eine breite Wand aus Wasser und Gischt. Vor allem im Sommer, wenn nach Regen oder Schneeschmelze viel Wasser unterwegs ist, wirkt das Spektakel besonders kräftig und laut. Auch am Abend, wenn der Fall manchmal beleuchtet wird, hat der Ort eine eigene Stimmung. In ruhigeren Jahreszeiten kannst du die Struktur des Felsens besser erkennen und die Szenerie wirkt etwas stiller, bleibt aber sehr eindrucksvoll.

Du erreichst den Rheinfall bequem mit dem Zug über Schaffhausen, eine Stadt mit rund 38.000 Einwohnern und einer gut erhaltenen Altstadt mit bemalten Fassaden. Vom Bahnhof Schaffhausen oder von Neuhausen Rheinfall sind es nur wenige Minuten mit dem Zug oder Bus bis zu den Stationen rund um den Wasserfall. Von dort führen Wege, Treppen und Stege zu verschiedenen Aussichtsplattformen, auf denen du direkt in die Gischt blicken kannst und das Rauschen fast körperlich spürst. Wer noch näher heran möchte, nimmt ein Boot, das bis an einen Felsen in der Mitte des Falls fährt, wo du aussteigen und über Stufen auf eine kleine Plattform klettern kannst. Das ist ein nasses, aber eindrucksvolles Erlebnis und besonders beliebt bei Fotofans und Familien.

Breiter Wasserfall mit Felsen, Brücke und grünen Ufern am Rhein.
Tosende Wasser des Rheinfalls bei Schaffhausen – Bildnachweis: vidalidali – iStock-Datei-ID: 483070784

Rund um den Rheinfall verlaufen Spazierwege am Ufer, von denen du den Fall aus immer neuen Blickwinkeln siehst. Es gibt Picknickplätze, Restaurants und Kioske, sodass du leicht ein paar Stunden hier verbringst. Auf einer Seite thront Schloss Laufen direkt über dem Wasserfall, dort findest du einen Besucherweg mit Treppen hinunter zum Wasser, kleine Ausstellungen und einen Aussichtsbalkon fast über der Brandung. Die Kombination aus historischem Gemäuer und der Kraft des Wassers macht den Ort sehr fotogen. Viele Bereiche sind so angelegt, dass auch Familien mit Kinderwagen oder ältere Menschen gut zurechtkommen.

Wenn du schon hier bist, lohnt sich ein Abstecher nach Schaffhausen. In der Altstadt kannst du durch Gassen mit Erkern, Zunfthäusern und reich bemalten Fassaden schlendern, in Cafés einkehren oder am Rhein entlang spazieren. Ein Rundgang zur Festung Munot führt dich auf einen Hügel über der Stadt, von dem du weit über Dächer, Fluss und Weinberge blickst. Für einen Tagesausflug ist die Kombination aus Altstadt und Natur ideal, und wenn du mehr Zeit hast, kannst du den Besuch gut mit weiteren Zielen im Norden der Schweiz oder im nahen Süden Deutschlands verbinden.

Genfersee und Schloss Chillon – mediterranes Flair am Alpenrand

Der Genfersee im französischsprachigen Teil der Schweiz wirkt an warmen Tagen fast mediterran. Am Ufer wachsen Palmen und üppige Blumen, darüber ziehen sich Weinberge in Terrassen die Hänge hinauf. Städte und Dörfer reihen sich mit langen Uferpromenaden aneinander, an denen du spazieren, auf Bänken sitzen oder einfach aufs Wasser schauen kannst. Besonders eindrücklich ist der Abschnitt zwischen Montreux und Villeneuve, wo See und Berge sehr dicht zusammenrücken. Montreux hat knapp 27.000 Einwohner und liegt direkt am Wasser, mit Hotels, historischen Gebäuden und einer sehr gepflegten Seepromenade. Dahinter steigen die Hänge steil an, sodass du aus vielen Straßen und Parks immer wieder neue Ausblicke auf den See bekommst.

Luftaufnahme von Schloss Chillon am Ufer des Genfersees mit Straße und Bahnlinie daneben.
Schloss Chillon am Genfersee – Bildnachweis: sanniely – iStock-Datei-ID: 483070784

Das wohl berühmteste Bauwerk ist das Schloss Chillon, das auf einer Felszunge im See steht und fast wie eine kleine Insel wirkt. Türme, Mauern, Innenhöfe und alte Säle bilden eine Kulisse, die seit Jahrhunderten Maler, Schriftsteller und Reisende anzieht. Ein Rundgang führt dich durch verschiedene Räume, das Verlies, Wehrgänge und Höfe, immer wieder mit Blick auf Wasser und Berge. Informationstafeln und Ausstellungen erklären dir die Geschichte der Burg und ihrer Bewohner. Wenn du etwas Zeit mitbringst, kannst du auch außerhalb der Mauern am Ufer entlang spazieren und den Bau aus verschiedenen Perspektiven fotografieren.

Entlang des Ufers verläuft zwischen Montreux und Chillon eine schöne Promenade. Sie ist gesäumt von Kunstwerken, Blumenrabatten, Cafés und kleinen Badestellen, an denen du im Sommer ins Wasser springen kannst. Im Juli wird Montreux besonders lebendig, wenn das berühmte Jazzfestival stattfindet und auf Bühnen, in Zelten und in Clubs Konzerte laufen. Dann mischen sich Straßenmusik, Foodstände und Festivalstimmung mit dem Alltag der Stadt. Auch außerhalb dieser Zeit gibt es im Jahreslauf verschiedene Veranstaltungen, Märkte und kleinere Festivals, bei denen Musik, Essen und Seestimmung zusammenkommen. Abends sind die Uferwege beleuchtet und du kannst den Lichtern an der gegenüberliegenden Uferlinie nachschauen.

Bunt blühende Uferpromenade mit Steg und Boot vor schneebedeckten Bergen.
Frühlingsblumen am Genfersee – Bildnachweis: MichalLudwiczak – iStock-Datei-ID: 472499388

Kulinarisch ist die Region von See, Wein und Alpen geprägt. Auf den Speisekarten stehen Fisch aus dem See, Käse und Fleisch aus den umliegenden Bergen, regionale Weine aus Lavaux und anderen Weinbaugebieten sowie eine Küche, die stark von der französischen Tradition beeinflusst ist. Mit Zug und Schiff erreichst du bequem Orte wie Lausanne, Vevey, Montreux und kleinere Dörfer rund um den See. So kannst du an einem Tag in einer Stadt bummeln, am Nachmittag mit dem Schiff fahren und später in einem Weinort einkehren. Wer noch höher hinaus möchte, nimmt eine Zahnradbahn oder Seilbahn auf einen der Berge oberhalb des Sees und schaut von dort auf das breite Wasserbecken und die Savoyer Alpen gegenüber.

Schweiz in fünf Bildern – und unzähligen Varianten

Die Schweiz lässt sich in ein paar ikonischen Bildern erzählen. Das Matterhorn über Zermatt, die Dreitausender rund um das Jungfraujoch, Holzbrücken und See in Luzern mit der Kapellbrücke, die Wucht des Rheinfall und das Schloss Chillon am Genfersee gehören für viele zu den ersten Motiven, die einem einfallen. Auf Fotos wirken diese Orte fast vertraut, auch wenn du noch nie dort warst. Sie sind gut erreichbar, oft perfekt ausgeschildert und bieten eine Infrastruktur, die es leicht macht, Aussichtspunkte, Promenaden und Museen in kurzer Zeit zu kombinieren.

Historisches Schiff fährt über den weiten See vor hohen Bergen und blauem Himmel.
Dampfschiff auf dem Genfersee – Bildnachweis: Caroline Blatter – iStock-Datei-ID: 2217692309

Sobald du unterwegs bist, merkst du jedoch schnell, wie sich hinter diesen Klassikern eine dichte Landschaft aus weiteren Orten auftut. Kleine Städte mit Altstädten und Wochenmärkten, Bergdörfer mit Holzchalets, zusätzliche Seen, Pässe und Panoramastraßen füllen die Karte fast lückenlos. Du kannst einen Tag im Tessin mit Palmen und Pasta verbringen und am nächsten im Engadin durch ein Hochtal mit Lärchenwäldern wandern. Im Jura warten weiche Hügel, Flüsse und abgelegene Dörfer, in der Ostschweiz entdeckst du Voralpen, Bodenseeufer und Appenzellerland mit seinen typischen Häusern. Viele Orte sind weniger berühmt, bleiben aber gerade deshalb in Erinnerung, weil sie ruhiger und persönlicher wirken.

Menschen in Winterkleidung stehen auf einer verschneiten Aussichtsplattform mit Schweizer Flagge.
Besucherandrang im Schnee auf dem Jungfraujoch – Bildnachweis: xbrchx – iStock-Datei-ID: 2188959094

Dank gut ausgebautem Bahn und Busnetz, Panoramazügen und Schiffen kannst du einen Großteil dieser Sehenswürdigkeiten bequem ohne Auto erreichen. Mit einem Swiss Travel Pass, regionalen Pässen oder einfachen Einzeltickets planst du Routen, bei denen du fast überall aussteigen kannst, wo es dir gefällt. Du fährst mit dem Zug am See entlang, steigst an einer kleinen Station aus, machst einen Spaziergang und nimmst später das nächste Boot oder die nächste Bahn weiter. So entstehen Reisen, die sich trotz vieler Eindrücke entspannt anfühlen.

Am Ende bleibt bei vielen das Gefühl, dass die Schweiz zwar überschaubar aussieht, aber für mehrere Reisen reicht. Du kannst eine Tour fast nur den Bergen widmen, eine andere mehr den Seen oder den Städten mit ihren Museen und Festivals. Je nach Jahreszeit verschieben sich die Schwerpunkte, von Frühlingswanderungen über Badeplätze am See bis hin zu Adventsmärkten und Winterwegen im Schnee. Wer einmal Gefallen daran gefunden hat, per Zug, Schiff und Bergbahn unterwegs zu sein, findet leicht neue Ecken, die sich beim nächsten Besuch entdecken lassen.

Warst du schon einmal in der Schweiz unterwegs oder planst du eine Reise dorthin und welche Sehenswürdigkeiten haben dich besonders beeindruckt oder stehen ganz oben auf deiner Liste? Erzähl uns gerne von deinen liebsten Orten, Ausblicken und Erlebnissen in den Kommentaren, wir freuen uns jederzeit über ein paar Geschichten aus dem Land der Berge und Seen.