Die schönsten Highlights auf Mallorca – von Kathedrale und Bergdörfern bis Traumbuchten, Klippen und Tropfsteingroßartig: so holst du dir die Insel in sechs großen Momenten
Mallorca liegt vor der spanischen Mittelmeerküste und verbindet lebendige Städte, UNESCO-geschützte Bergwelten und türkisfarbene Buchten auf engem Raum; zwischen Palma, der Serra de Tramuntana und den Calas im Osten wechseln Kultur, Natur und Badeplätze in kurzer Distanz. Aus Deutschland erreichst du Palma fast immer per Direktflug, und vom Flughafen bist du in 15–25 Minuten in der Stadt; je nach Unterkunft kommst du per Bus, Taxi oder vorab gebuchtem Transfer schnell an.

Vor Ort funktionieren Bus, Bahn, Rad und Mietwagen zuverlässig, die Züge verbinden Palma mit Sa Pobla und Manacor, und Küstenorte erreichst du zusätzlich per Ausflugsboot; wer flexibel bleiben will, nimmt ein Auto, wer entschleunigen möchte, nutzt das Inselbusnetz und plant Wege mit etwas Zeitpuffer. Die Straßen sind gut ausgebaut, doch Parken ist in Altstädten oft knapp, weshalb zentrale Parkhäuser oder Park-and-Ride eine stressfreie Wahl sind. Für beliebte Naturspots kann die Zufahrt saisonal reguliert sein, daher lohnt ein Blick auf Shuttle- oder Bootsoptionen und auf frühe Startzeiten.

Radfahrer freuen sich über ruhige Landstraßen und aussichtsreiche Pässe, Wanderer über markierte Wege in der Tramuntana; eine nachfüllbare Wasserflasche, Kopfbedeckung und rutschfeste Schuhe zahlen sich aus. Die beste Reisezeit hängt von deinen Plänen ab: Von März bis Juni und von September bis November gelingen Kultur, Wandern und leichte Strandtage, während Juli und August vor allem für ausgedehnte Badestunden taugen; wer es still mag, findet im milden Winter leere Wege, klare Luft und viel Platz in Cafés.
Palma de Mallorca – La Seu, Altstadt und Burgblick
Über der Bucht von Palma erhebt sich die gotische Kathedrale La Seu, deren Rosetten das Innere mit warmem Licht füllen und deren Terrasse den Blick über Hafen und Parc de la Mar öffnet. Gleich nebenan steht der Palast Almudaina mit maurischen Elementen, und wenige Schritte weiter führen dich enge Gassen in die Altstadt mit stillen Patios, der Llotja, der Plaça Major und kleinen Llonguet-Bäckereien.

Nimm dir Zeit für die Seitenstraßen rund um den Passeig del Born, besuche das Es-Baluard-Museum auf der alten Stadtmauer und spaziere später durch Santa Catalina mit Markthalle, Bars und gemütlichen Cafés. Wer Architektur liebt, schaut in die Kirchen Sant Francesc und Santa Eulàlia und wirft einen Blick auf die Banys Àrabs, die letzten Spuren der islamischen Badekultur in Palma. Für Genussmomente startest du morgens mit einem Llonguet-Sandwich und einem Café con leche, probierst mittags pa amb oli, Ensaimada oder ein Stück Tumbet und lässt dir abends Tapas in einer Bar nahe der Llotja servieren. Der Mercat de l’Olivar eignet sich für Käse, Oliven und Jamón zum Mitnehmen, während Eisdielen an der Kathedraltreppe perfekte Pausenplätze bieten.

Wer Meerluft sucht, spaziert die Promenade Richtung Portixol, badet an der Stadtbucht Can Pere Antoni oder wechselt zu den ruhigeren Abschnitten in Ciudad Jardín und Molinar. Ein kurzer Aufstieg oder eine Taxifahrt zur Burg Bellver belohnt dich mit einem 360-Grad-Panorama über Dächer, Hafen und die Bucht, besonders stimmungsvoll bei Sonnenuntergang. Plane Kathedrale und Palast am Vormittag, reserviere bei Bedarf Zeitfenster, achte in Kirchen auf bedeckte Schultern und meide die heißesten Stunden für längere Wege.

Wenn du Lust auf Wasser hast, buche eine kleine Bootstour ab der Marina oder nimm das Rad für eine Runde am Paseo Marítimo. So verbindest du Kultur, Altstadtflair und Meeresbrise in einem Tag, der sich wie mehrere Reisen anfühlt.
Serra de Tramuntana – Valldemossa, Deià und Sóller
Die Tramuntana ist Mallorcas Rückgrat und Weltkulturerbe: Trockensteinmauern, Terrassenfelder und Steineichen formen eine Kulturlandschaft, in der Bergdörfer wie Festungen über dem Meer thronen. Die Panoramastraße windet sich in weiten Kurven an Hängen entlang, öffnet immer neue Blicke und verbindet Orte, die noch spürbar vom Oliven- und Orangenanbau leben. Wer Zeit mitbringt, hält an Miradors, läuft ein Stück durch die Terrassen und hört den Wind in den Kiefern – genau dort beginnt die Ruhe.

In Valldemossa führt der Weg zuerst ins Kartäuserkloster, dessen Zellen an Chopin und George Sand erinnern, bevor du durch Gassen mit grünen Fensterläden zu kleinen Cafés schlenderst. Bestell zum späten Frühstück die coca de patata mit heißer Schokolade, atme den Duft von Mandeln und Zitrone, und verliere dich kurz in den Patios hinter schweren Holztüren. Nimm danach den Höhenweg Richtung Miramar oder Son Marroig für Meerblicke, die in der Mittagsruhe fast unwirklich wirken.

Deià wirkt wie ein Künstlerrefugium, in dem Stein auf Grün trifft und alles nach Thymian duftet. Das kleine Dorfmuseum und das Haus von Robert Graves erzählen leise Geschichten, während unten in der Cala Deià das Wasser zwischen Felsen glitzert. Reserviere hier unbedingt vor – die Restaurants sind klein und begehrt – oder packe ein leichtes Picknick ein und such dir einen Platz zwischen Wacholder und Oliven. Wer laufen mag, nimmt den Camí de s’Arxiduc oberhalb der Steilküste und schaut weit über die ganze Bucht.

Sóller erreichst du durch ein Tal voller Orangenhaine, wo die Fassaden der Modernisme-Zeit um die Kirche Sant Bartomeu glänzen. Von hier rumpelt der historische Holzzug aus Palma ein, und die Straßenbahn zuckelt weiter nach Port de Sóller ans Wasser. Zwischen Eisdielen, Booten und Promenade ist die Pause perfekt: Probier ein Zitroneneis oder Orangensorbet aus lokalen Früchten und plan eine Stunde für die Mole, denn das Licht wird am Nachmittag weich und die Berge glühen rosé.

Für aktive Stunden liegen Wege direkt vor der Tür. Auf den markierten GR-Routen wanderst du über Karrenwege, durch Steineichenwälder und entlang von Trockenmauern; rund um Sóller lockt der Barranc de Biniaraix, oberhalb von Valldemossa der Camí des Beat Sabater. Pack feste Schuhe, Wasser und eine leichte Jacke ein, denn im Schatten bleibt es auch im Sommer frisch. Wer nicht fahren will, kombiniert Busse zwischen Palma, Valldemossa, Deià und Sóller – so bleibt der Blick frei für Kurven, Küste und die kleinen Details am Weg.
Cap de Formentor – Klippen, Miradors und Karibikblau
Am Cap de Formentor stürzt die Serra de Tramuntana in dramatischen Stufen ins Meer, und die Straße zieht in weiten Kurven über Sättel, Kiefernhaine und Felsbänder. Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis, denn hinter jeder Biegung öffnen sich neue Horizonte über tiefblaues Wasser und helle Kalkwände. Der Wind kann kräftig sein, deshalb parkst du sicher, steigst bewusst aus und hältst Kamera und Mütze gut fest.

Rund um den Mirador Es Colomer liegen die berühmtesten Aussichten. Du blickst auf zerklüftete Klippen, kleine Felsnadeln und Buchten, in denen Boote wie Spielzeug wirken. Früh am Morgen und kurz vor Sonnenuntergang ist das Licht weich, die Farben leuchten und die Parkplätze sind entspannter. Nimm Wasser, rutschfeste Schuhe und eine leichte Jacke mit, denn Schatten und Wind kühlen auch im Sommer.
Der Leuchtturm krönt die Spitze der Halbinsel und markiert das Ende der Panoramastraße. In der Hauptsaison ist die Zufahrt teilweise reguliert; dann erreichst du die Highlights stressfrei per Shuttlebus oder Ausflugsboot ab Port de Pollença. Unterwegs lohnen kurze Stopps an weiteren Aussichtspunkten, doch bleib hinter den Absperrungen und meide lose Felskanten. Greifvögel kreisen oft in der Thermik, und mit Glück siehst du Ziegen in den Hängen.

Fürs Baden bietet der Platja de Formentor flaches, glasklares Wasser und duftende Pinien am Saum. Wer mehr Ruhe sucht, wandert zu abgelegenen Buchten wie Cala Murta oder Cala Figuera; dort zählen Badeschuhe und Rücksicht auf die Natur. Plane genügend Zeit ein, kombiniere Aussicht, kurze Wege und eine Badepause, und fahre über Pollença mit seiner Calvari-Treppe zurück in den Abend. So wird Formentor zum perfekten Dreiklang aus Straße, Blick und Meer.
Sa Calobra und Torrent de Pareis – Straße, Schlucht und Meer
Schon die Anreise ist Teil des Abenteuers: Die Straße nach Sa Calobra schraubt sich in engen Serpentinen durch Fels und Pinien, zieht Schleifen am Abgrund und öffnet nach jeder Kurve ein neues Panorama. Halte an ausgewiesenen Miradors, lass die Bremsen zwischendurch abkühlen und rechne mit Ziegen am Straßenrand, die neugierig in die Kameras schauen. Unten angekommen wechselt der Klang von Motoren zu Wellenrauschen: Zwischen zwei Wänden öffnet sich eine Kiesbucht, hinter der ein kurzer Felstunnel den Zugang zur Schlucht frei gibt.

Der Torrent de Pareis ist ein Naturtheater aus Kalkstein, Kies und Licht, das je nach Jahreszeit völlig anders wirkt: Bei ruhigem Wetter spazierst du über rundgeschliffene Steine, tastest dich an Felsblöcken vorbei und blickst zurück auf die schmale Öffnung zum Meer. Nach Regen kann Wasser stehen oder strömen – dann brichst du die Tour ab, denn Sicherheit geht vor. Es gibt kaum Schatten und keine Infrastruktur in der Schlucht; nimm daher reichlich Wasser, Snacks und Sonnenschutz mit und plane deinen Rückweg rechtzeitig.
Wer die Kehren vermeiden will, wählt das Ausflugsboot ab Port de Sóller und gleitet an Klippen und Höhlen entlang direkt zur Bucht. Die Kombi aus Schifffahrt, kurzem Schluchtenbesuch und Badepause ist entspannt, besonders in der Hochsaison mit regulierter Zufahrt. Als ruhigere Alternative bietet sich Cala Tuent an; sie liegt gleich nebenan, ist oft leerer und wirkt mit Piniengürtel und grüner Bucht fast unberührt.

Fürs Baden und Klettern zwischen Felsen sind Badeschuhe Gold wert, dazu helfen rutschfeste Sohlen und ein kleiner Drybag für Handy und Papiere. Prüfe Wind und Wellen vor Ort, meide die heißeste Tageszeit und halte Abstand zu Kanten, die bröseln können. Zurück Richtung Sóller belohnst du dich mit Orangensaft, Sorbet oder einem späten Tapas-Stopp an der Promenade; wenn die Berge im Abendlicht rosé glühen, weißt du, warum diese Tour zu Mallorcas eindrucksvollsten Momenten zählt.
Cuevas del Drach – unterirdischer See und Stalaktiten
Bei Cuevas del Drach nahe Porto Cristo betrittst du eine andere Welt: Tropfsteine wachsen wie Orgelpfeifen aus Decke und Boden, Hallen öffnen sich nacheinander, und sanftes Licht legt Glanz über Kalk, Wasser und Schatten. Der gut ausgebaute Rundweg führt dich in angenehmem Tempo bergab; je tiefer du gehst, desto deutlicher hörst du Tropfen, die seit Jahrtausenden Formen zeichnen.

Am Ende erreichst du den berühmten unterirdischen See, über dem ein kurzes klassisches Konzert schwebt. Die Musik trägt weit, Spiegelungen verdoppeln den Raum, und kleine Boote gleiten lautlos am Ufer vorbei – ein stiller Moment, der die Akustik und das gedämpfte Licht perfekt ausspielt. Fotografiere dezent und halte dich an die Hinweise vor Ort, damit der Zauber und die empfindlichen Formationen erhalten bleiben.
Für einen reibungslosen Besuch buchst du dein Zeitfenster vorab und erscheinst pünktlich am Eingang. Wähle möglichst frühe Slots, wenn du es ruhiger magst, und nimm eine leichte Jacke mit, denn unter der Erde bleibt es kühl. Rutschfeste Schuhe geben Halt auf feuchten Stufen; große Rucksäcke und Stöcke lässt du nach Möglichkeit im Auto oder in der Unterkunft. Plane nach der Tour ein paar Minuten zum Nachsinnen ein – erst draußen merkst du, wie warm und hell die Insel ist.

Vor der Tür wartet der gemütliche Ort Porto Cristo. Ein Spaziergang am Hafen, ein Sprung an den Stadtstrand oder eine kurze Küstenrunde verbinden sich ideal mit der Höhle. Zum Abschluss passt frisch gegrillter Fisch mit Zitrone und Olivenöl; wer Süßes liebt, nimmt ein Eis auf die Hand und blickt über die Bucht. So wird der Höhlenbesuch zum Kontrastprogramm: unterirdische Stille drinnen, Mittelmeerlicht draußen – zwei Gesichter derselben Insel.
Es Trenc und die Salinas – Beach, Dünen und Salz
Der Strand Es Trenc steht für eine der weitläufigsten, naturbelassenen Dünenlandschaften Mallorcas: Feiner Sand zieht sich kilometerweit, Kiefern und Strandhafer rahmen die Uferlinie, und das Wasser schimmert je nach Licht von MilchTürkis bis Glasgrün. Die weite, flache Sandbank macht den Einstieg sanft, während Posidonia-Seegras das Meer filtert und – als natürliche Anspülung am Ufer – die Küste schützt. Je nach Windrichtung kann es spiegelglatt oder leicht wellig sein; plane deshalb Badestopps flexibel und halte Abstand zu markierten Zonen, in denen die Düne regeneriert wird.

Die Anreise erfolgt über ausgewiesene Parkflächen, von denen Holzstege durch die Düne zum Strand führen. In der Hochsaison sind Plätze schnell belegt, daher lohnt frühes Ankommen, ein Sonnenschutz und genügend Trinkwasser, denn Schatten ist rar und Versorgungsstände sind punktuell. Nimm Badeschuhe für feine Kiesbänder und schütze Kamera und Handy vor Sand und Spritzwasser; Müll gehört wieder mit zurück, damit die empfindliche Vegetation intakt bleibt.
Im Wasser bietet die breite, flache Zone ideale Bedingungen zum Planschen und für kurze Schnorchelstrecken über hellem Sand; an ruhigen Tagen ist die Sicht hervorragend. Es gibt Abschnitte mit FKK-Tradition, familienfreundliche Bereiche sowie ruhigere Zonen Richtung Ses Covetes; respektiere Beschilderung und Badeaufsicht. Wer es stiller mag, verlegt die Strandzeit in den Morgen oder an den späten Nachmittag, wenn das Licht weicher wird und die Hitze nachlässt.
Ein Abstecher zu den Salinas d’Es Trenc zeigt, wie Meerwasser in Becken verdunstet und sich Salz kristallisiert. Je nach Saison schimmern die Becken von Rosa bis Silber, Wasservögel nutzen sie als Rastplatz, und bei tief stehender Sonne entstehen spiegelnde Fotomotive. Im angeschlossenen Shop findest du feine Salze und Mischungen als leichtes Souvenir; probiere „Flor de Sal“ mit Kräutern oder Zitrus und denk beim Kochen an den Duft der Küste.

Rundherum laden Colònia de Sant Jordi mit Promenade, kleinen Buchten und Bootsfahrten sowie das Dorf Ses Salines mit Restaurants und Bars zum Ausklang ein. Kombiniere Strand, Salinenblick und einen späten Bummel am Hafen, und halte dir den Abend für einen Sonnenuntergang frei, der Himmel und Meer in Pastelltöne taucht. So wird ein Tag zwischen Düne, Wasser und Salz zu genau dem Inselfeeling, das noch lange nachklingt.
Takte deine Tage nach Tageszeit und Temperatur
Kultur am Morgen, Siesta in der Mittagswärme und Buchten zur Dämmerung. Für Hotspots mit Zufahrtsregeln sind Busse, Boote oder ein früher Start die entspannteste Wahl – parke lieber einmal weiter weg und genieße den Weg. Auf der Straße gilt Tramuntana-Tempo: Kurven ohne Hektik, Fotostopps nur an sicheren Buchten. Pack feste Schuhe für Steine und Sand, reichlich Wasser und ein kleines Tuch für spontane Badepausen. Iss dort, wo es nach Tomate, Öl und Zitrone duftet, und probiere pa amb oli, sobrasada und ensaïmada direkt vom Marktstand.

Respektiere Posidonia-Zonen und nimm deinen Müll wieder mit – die Buchten danken es dir. Halte außerdem immer einen Plan B bereit: Bei Wind wechsle auf die Leeseite, bei Wolken ins Kloster, Museum oder in ein Café mit Blick. Und nimm dir täglich ein paar stille Minuten nur für den Horizont – genau dort beginnt das Inselfeeling.
Warst du schon auf Mallorca? Welche Sehenswürdigkeiten haben dich am meisten begeistert, und welche versteckten Ecken würdest du empfehlen? Hast du vielleicht ganz andere Lieblingsorte auf der Insel? Erzähl uns von deinen Erfahrungen – wir freuen uns über eure Kommentare.