Cabrera – Mallorcas stille Nachbarinsel mit Leuchttürmen, Buchten und wilder, geschützter Natur 🏝️
Wenn du auf Mallorca nach einem Ort suchst, an dem die Zeit stillzustehen scheint, dann lohnt sich ein Tagesausflug zur kleinen Nachbarinsel Cabrera. Hier gibt es keine Hotelanlagen, keine Autos, keine überfüllten Strände – dafür aber kristallklares Wasser, wilde Buchten, Geschichte zum Anfassen und absolute Ruhe. Die Insel gehört zum Nationalpark Archipiélago de Cabrera und ist eines der am besten geschützten Naturgebiete der Balearen.

📍 Wo liegt Cabrera – und wie kommt man überhaupt hin?
Cabrera liegt rund 15 Kilometer südlich der Südküste Mallorcas, direkt vor dem Ort Colònia de Sant Jordi. Die Anreise ist nur per Boot möglich – und auch das ausschließlich mit Genehmigung. Für Tagesausflügler gibt es organisierte Bootstouren, die in der Saison täglich abfahren, unter anderem ab:
- Colònia de Sant Jordi
- Porto Petro
- Cala d’Or
Im Sommer fahren regelmäßig Ausflugsboote (meist zwischen April und Oktober). In den Wintermonaten wird der Fährbetrieb stark eingeschränkt – dann gibt es nur noch vereinzelte Fahrten, meist wetterabhängig und auf Anfrage.
Privatboote dürfen Cabrera nur mit Sondergenehmigung ansteuern – und auch dann nur zu bestimmten Bedingungen, da der gesamte Archipel unter Naturschutz steht.
🌿 Was erwartet dich auf der Insel?
Cabrera ist ein Ort der Stille. Es gibt dort keine Dörfer, keine Straßen, keine kommerziellen Einrichtungen. Stattdessen findest du:
- Unberührte Natur mit mehr als 450 Pflanzenarten
- Zahlreiche Buchten und kleine Strände mit glasklarem Wasser
- Wanderwege durch hügelige Landschaften, vorbei an alten Mauern und Wacholderbüschen
- Vögel, Eidechsen, wilde Ziegen und Meereslebewesen
- Und immer wieder: Stille, Weite und das Gefühl, wirklich weit weg vom Alltag zu sein

🗺️ Sehenswürdigkeiten auf Cabrera
Trotz der natürlichen Einfachheit gibt es einiges zu entdecken – und manches davon überrascht:
🏰 Die Burg von Cabrera
Direkt über dem kleinen Hafen thront eine mittelalterliche Festung, die du über einen kurzen, steilen Pfad erreichst. Von oben hast du einen herrlichen Rundumblick über das Archipel – besonders schön bei Sonnenuntergang, wenn du mit einem der letzten Boote zurückfährst.
🌿 Der Botanische Garten
Nicht groß, aber sehr charmant: Hier wächst eine Auswahl an endemischen Pflanzen, also Gewächsen, die nur auf Cabrera und den Balearen vorkommen. Du findest den Garten nahe der Parkverwaltung – ideal für einen kleinen Rundgang, bevor du auf Wanderung gehst.
🏛️ Das Museum Es Celler
In einem alten Gebäude, das einst als Lagerhalle diente, findest du heute ein kleines Museum über die Geschichte der Insel, unter anderem über die französischen Kriegsgefangenen, die dort im 19. Jahrhundert untergebracht waren – ein düsteres Kapitel mit bewegender Hintergrundgeschichte.
💡 Die beiden Leuchttürme
Cabrera hat zwei Leuchttürme, die beide zu den ältesten der Balearen gehören:
- Faro de N’Ensiola: Steht im Südosten und ist der bekannteste – einsam, imposant und bei Wanderungen ein beliebtes Ziel.
- Faro de Punta Anciola: Kleiner und schwerer zu erreichen, steht er im westlichen Teil der Insel, selten besucht, aber landschaftlich eindrucksvoll.
Beide sind nicht zugänglich, aber ihre Silhouetten prägen das Landschaftsbild – besonders bei Sonnenauf- oder -untergang.

🏖️ Strände und Buchten – wo du baden kannst
Es gibt auf Cabrera mehrere kleine Strände und felsige Buchten, die ideal zum Baden, Schnorcheln oder einfach zum Sitzen am Wasser sind. Besonders bekannt ist:
- Sa Platgeta – direkt in Hafennähe, mit Sand und klarem Wasser
- Cova Blava (die „Blaue Grotte“) – nur per Boot erreichbar, das Lichtspiel im Wasser ist spektakulär
- Es Burrí – abgelegen, kieselig, naturbelassen
Die Unterwasserwelt rund um Cabrera ist beeindruckend – Taucher und Schnorchler schwärmen von der Klarheit und Vielfalt. Viele Touren bieten einen Stopp zum Schwimmen in der Cova Blava an – ein echtes Highlight.
🥾 Wandern und Natur erleben
Es gibt auf Cabrera mehrere markierte Wege – alle gut zu Fuß machbar, mit leichtem Schuhwerk und Wasser im Gepäck. Die Wanderungen führen durch duftende Macchia, vorbei an Trockenmauern und alten Zisternen, immer mit Blick aufs Meer. Viele Besucher berichten, dass sie auf der Insel eine tiefe Ruhe erleben, wie man sie selten findet.

🐦 Tiere, Pflanzen & Naturschutz
Die Insel ist Heimat vieler seltener Arten – darunter:
- Ziegen, wilde Kaninchen und unzählige Eidechsen
- Mehr als 150 Vogelarten, z. B. Eleonorenfalken und Kormorane
- Unterwasser: Muränen, Barrakudas, Oktopusse und viele Fische
Da Cabrera Teil des Nationalparks ist, ist alles streng geschützt – nichts darf mitgenommen, nichts hinterlassen, kein Feuer gemacht werden. Das gilt auch für das Meer rundherum – daher ist Angeln und Bootfahren nur mit spezieller Genehmigung erlaubt.
🧭 Praktische Tipps für deinen Besuch
- ⏱️ Dauer eines Tagesausflugs: ca. 6–8 Stunden inkl. Bootsfahrt
- 🚫 Keine Läden, Restaurants oder Kioske – bitte Wasser und Snacks mitbringen
- 🥾 Bequeme Schuhe, Sonnenhut und Sonnenschutz sind Pflicht
- 📷 Kamera nicht vergessen – die Natur und das Licht sind spektakulär
- 🗓️ Vorab buchen – Plätze auf den Booten sind begrenzt, vor allem in der Hochsaison

✍️ Cabrera – Natur, wie sie früher war
Ein Besuch auf Cabrera ist kein klassischer Strandtag, sondern ein echtes Naturerlebnis. Du wirst nicht von A nach B gehetzt, es gibt keine Musikbeschallung, kein Gedränge – nur Wind, Wellen, Felsen und Weite. Wer sich darauf einlässt, wird einen dieser Tage erleben, die still und lange nachwirken.
💬 Warst du schon einmal auf Cabrera? Wie war dein Eindruck? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!