Die Serra de Tramuntana: Mallorcas wildes Herz voller Natur und Geschichte 🌄
Eingebettet zwischen Himmel und Meer zieht sich die Serra de Tramuntana wie eine schroffe Wirbelsäule durch den Nordwesten Mallorcas. Das Gebirge ist nicht nur ein Naturparadies für Wanderer und Entdecker – es ist auch UNESCO-Welterbe und ein Sinnbild für das ursprüngliche Mallorca. Zwischen jahrhundertealten Trockensteinmauern, smaragdgrünen Bergseen, mystischen Wäldern und dramatischen Steilküsten liegt eine Welt, die sich völlig vom Strandleben an der Küste unterscheidet.
🏔️ Was ist die Serra de Tramuntana?
Die Serra de Tramuntana erstreckt sich über rund 90 Kilometer von Andratx im Südwesten bis nach Pollença im Nordosten. Sie ist die höchste Gebirgskette der Balearen – mit dem Gipfel des Puig Major (1.445 m) als höchsten Punkt Mallorcas.
Das Gebirge ist geprägt von kargen Felsen, tief eingeschnittenen Tälern, historischen Terrassenfeldern und versteckten Bergdörfern. Gleichzeitig schützt es die Insel vor den kalten Nordwinden – daher der Name „Tramuntana“.
Seit 2011 gehört die Region zum UNESCO-Weltkulturerbe – als einzigartiges Beispiel für das harmonische Zusammenspiel von Natur und jahrhundertealter Kulturlandschaft.

🥾 Was kann man dort erleben?
🌲 Wandern auf historischen Pfaden
- Das Netz an Wanderwegen ist riesig – vom gemütlichen Spaziergang bis zur mehrtägigen Gebirgstour.
- Der berühmteste Weg: der GR-221 „Ruta de Pedra en Sec“ (Trockensteinmauerweg), der in Etappen von Port d’Andratx bis Pollença führt.
- Highlights unterwegs: Deià, Valldemossa, das Kloster Lluc, die Bergseen Cúber und Gorg Blau, sowie spektakuläre Aussichtspunkte wie der Coll de l’Ofre.
🧭 Geheimtipps & Abenteuer
- Sa Calobra & Torrent de Pareis – eine spektakuläre Schluchtwanderung, die im Sommer (mit etwas Kletterei) machbar ist.
- Puig de Massanella – der höchste begehbare Gipfel Mallorcas mit Panoramablick.
- Verlassene Klöster, Höhlen und Wachttürme – erkundbar mit GPS oder lokalen Guides.
🌊 Bergseen & Wasserreservoirs
- Cúber und Gorg Blau sind künstlich angelegte Speicherseen – eingebettet in eine alpine Landschaft. Ein beliebtes Ziel für Wanderer, Fotografen und Picknicker.
🛰️ Militärisches Sperrgebiet – der Puig Major
- Der höchste Gipfel selbst ist leider nicht öffentlich zugänglich, da sich dort eine NATO-Radarstation befindet. Trotzdem lohnt sich der Blick auf die Kuppel aus der Ferne – etwa vom Cúber-Stausee oder vom Coll de sa Bataia.
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🛑 Was muss man beachten?
- ❗ Respektiere die Natur: Viele Wege führen durch Privatgrund – Tore bitte wieder schließen, keine Pflanzen pflücken, Müll mitnehmen.
- 🥵 Wasser mitnehmen! In vielen Gebieten gibt es keine Quellen oder Brunnen.
- 🧭 Karte oder GPS nutzen, denn Beschilderung ist nicht überall zuverlässig.
- 🧢 Sonnenschutz ist wichtig, auch im Frühling – viele Pfade sind ungeschützt.
- 🐐 Achtung Ziegen: So süß sie wirken – sie können auch mal frech werden (besonders wenn’s um Snacks geht!).
🥾 Wanderroute: Vom Cúber-Stausee zum Kloster Lluc
📍 Startpunkt: Parkplatz am Embassament de Cúber
🎯 Ziel: Kloster Lluc
🕒 Dauer: ca. 4,5–5,5 Stunden
📏 Distanz: etwa 13 km
🧭 Schwierigkeitsgrad: Mittel (gute Grundkondition, aber keine Kletterstellen)
🔁 Hin- oder Rückweg: entweder Shuttle/Taxi organisieren oder in zwei Tagen mit Übernachtung in Lluc wandern
🌄 Highlights unterwegs:
- Der beeindruckende Cúber-Stausee mit Blick auf den Puig Major
- Aufstieg zum Coll de l’Ofre – Panorama pur über das Tal von Sóller
- Die spektakuläre Aussicht auf das Kloster Lluc vom Pass „Coll des Prat“
- Alte Trockenmauern und Olivenhaine entlang des GR-221
- Einkehrmöglichkeit am Ziel: das Kloster Lluc, ideal zur Rast oder Übernachtung
⚠️ Worauf achten?
- 🥤 Genug Wasser mitnehmen – es gibt unterwegs keine Quellen
- 🧥 Wetterfest kleiden, besonders im Frühling oder Herbst (Wind, Regen möglich)
- 🧭 Route idealerweise mit Komoot, AllTrails oder Outdooractive verfolgen
- 🧳 Wer im Kloster übernachten will, sollte vorab reservieren (sehr beliebt!)
🌞 Sommer vs. ❄️ Winter – Zwei Gesichter des Gebirges
Sommer:
- Längere Tage, tolle Lichtverhältnisse
- Blühende Oliven- und Johannisbrotbäume
− Sehr heiß in tieferen Lagen – Wanderungen nur früh morgens empfehlenswert
− Manche Routen (z. B. Torrent de Pareis) nur bei Trockenheit begehbar
Winter:
- Kühl, oft neblig oder mystisch – ideale Bedingungen zum Wandern
- Schnee auf den höchsten Gipfeln möglich (selten, aber spektakulär)
− Kürzere Tage, teils rutschige Wege, mehr Schließungen (z. B. Zufahrten)
Beste Reisezeiten: Frühling (März–Mai) und Herbst (September–November) – mildes Klima, weniger Touristen, und die Natur zeigt sich von ihrer schönsten Seite.

🍷 Was gibt’s sonst noch in der Region?
- Bergdörfer wie Fornalutx, Deià oder Banyalbufar – ideal für einen Café con leche mit Blick ins Tal
- Kloster Lluc – spirituelles Zentrum Mallorcas mit Pilgertradition
- Weingüter im Landesinneren – z. B. in Binissalem oder Santa Maria
- Straßen mit Aussicht: Die MA-10 gilt als eine der schönsten Küstenstraßen Europas – mit Serpentinen, Steilklippen und Meerblick.
✨ Fazit
Die Serra de Tramuntana ist nicht nur Mallorcas grüne Lunge, sondern ein Ort voller Geschichte, Magie und Naturkraft. Hier begegnen sich Mensch und Landschaft auf einzigartige Weise – sei es auf einem uralten Maultierpfad, am Ufer eines Stausees oder im stillen Olivenhain.
Wer Mallorca jenseits von Strand und Sangria entdecken will, findet hier die perfekte Bühne für Naturerlebnisse, Einsamkeit – und Momente, die bleiben. 🌿🏞️