8 sonnige Herbstziele in Spanien: milde Temperaturen & goldene Landschaften 🍂
Wenn der Sommer weicht, beginnt in Spanien die Saison der Herbstfarben, klaren Luft und entspannten Städte. Zwischen Atlantik, Pyrenäen und Mittelmeer locken Weinlese, Pilz-Saison und geröstete Kastanien, dazu lange Nachmittage in Cafés und Bodegas. Viele Regionen feiern jetzt Erntefeste mit Umzügen, offenen Kellern und Dorfplätzen, die nach Most, Cider oder jungem Wein duften. Die Temperaturen sind mild, die Strände leerer, die Museen ruhiger, und selbst beliebte Monumente lassen sich ohne langes Anstehen genießen.

In Küstenorten reicht das Badewetter oft bis in den Oktober, während in den Bergen die Wanderwege bei klarer Sicht und goldenem Laub besonders reizvoll sind. Wer flexibel plant, kombiniert Natur und Kultur: morgens Gipfel oder Reben, nachmittags Altstadt und Ausstellungen, abends Tapas und lokale Weine.
Hotels haben häufiger Verfügbarkeiten, Mietwagen und Züge sind entspannt buchbar, und das weiche Herbstlicht macht jedes Foto eine Spur wärmer. Genau diese Mischung aus Genuss, Bewegung und Gelassenheit macht den spanischen Herbst so vielseitig und genussvoll.
Selva de Irati 🍁
Nördlich von Pamplona liegt die Selva de Irati, einer der größten Buchen-Tannen-Wälder Europas und im Herbst ein Farbspektakel. Zwischen Mitte Oktober und Anfang November leuchten die Herbstfarben in Gold, Kupfer und Rot, Bäche glitzern im klaren Licht, und Nebelfahnen hängen morgens zwischen den Stämmen. Genau dann zeigt das Tal seine ruhigste, vielleicht schönste Seite.
Das Gebiet hat zwei klassische Zugänge: über Ochagavía (rund 490 Einwohner) im Salazar-Tal und über Orbaizeta (etwa 190 Einwohner) im Aezkoa-Tal. Beide Orte sind kleine Bergdörfer mit Steinhäusern, Brücken und Bars, in denen nach der Tour Suppen, Eintöpfe und Käse aus Navarra serviert werden. Von dort führen gut ausgeschilderte Straßen zu Parkplätzen und Infozentren am Waldrand.

Die Anreise aus Deutschland gelingt am bequemsten per Flug nach Bilbao, Madrid oder Barcelona mit Anschluss nach Pamplona; von dort fährst du in rund zwei Stunden mit dem Mietwagen in die Täler. Alternativ kommst du per Zug nach Pamplona und steigst dort in Regionalbusse um, die allerdings seltener fahren. Ein Auto gibt dir im Irati-Gebiet die meiste Flexibilität, besonders wenn du mehrere Zugänge kombinieren willst.
Vor Ort warten markierte Wanderwege von kurz bis lang: Eine Ufer-Runde um den Embalse de Irabia, die Wasserfallroute „Cascada del Cubo“ ab Casas de Irati oder aussichtsreiche Pfade ab Arrazola sind beliebte Klassiker. Zur Schutzkulisse gehören Reservate wie Mendilatz und Tristuibartea sowie die Lizardoia-Zone, die Teil der von der UNESCO gewürdigten europäischen Buchenwälder ist. Mit etwas Glück hörst du in der Dämmerung die Hirschbrunft – ein intensives Naturschauspiel, das Rücksicht und Ruhe erfordert.

Sehenswürdigkeiten verbinden Natur und Geschichte: Die Ruinen der Real Fábrica de Armas de Orbaizeta erzählen Industriegeschichte zwischen Efeu und Stein; in Ochagavía lohnt ein Bummel über die alten Brücken zur Kirche Santa María. Als Ausflüge bieten sich Roncesvalles, das Roncal-Tal oder kleinere Miradores an, die weit über die Pyrenäenrücken blicken lassen.
Im Herbst stehen in den Dörfern traditionelle Feste und Genuss im Kalender. In Ochagavía markiert „Orhipean“ Anfang September den Übergang zur ruhigen Saison, später folgen kleine Pilz- und Ernteveranstaltungen in den Tälern. Pilzesammeln ist geregelt; informiere dich vor Ort zu Genehmigungen und Mengen, damit Natur und Besucherfluss im Gleichgewicht bleiben.
Praktisch gilt: Starte früh, meide Wochenenden in der Laubspitze und rechne mit Zufahrts- oder Parkregelungen an einzelnen Tagen. Packe Schichten für kühle Morgen, Regenjacke und griffige Schuhe ein; Handyempfang ist nicht überall zuverlässig. Wer ohne Auto reist, bucht Unterkunft in Ochagavía oder Orbaizeta und plant Touren direkt ab dem Dorf. Genau diese Mischung aus stillen Pfaden, dörflicher Gastfreundschaft und leuchtendem Wald macht die Selva de Irati im Herbst so besonders.
La Rioja 🍷
Logroño ist das Tor zur Weinlese in La Rioja und zählt rund 153.000 Einwohner. Die Stadt liegt am Ebro, umgeben von Rebhügeln, Weindörfern und sanften Bergen. Im Herbst färben sich die Weinberge rotgolden, die Tage sind mild, die Abende kühl. Genau dann beginnt die genussvollste Zeit: Kellereien öffnen ihre Bodegas, es duftet nach Most, und in den Bars klirren Gläser.

Von Deutschland reist du am bequemsten per Flug nach Bilbao, Zaragoza oder Madrid. Weiter geht es per Zug oder Fernbus nach Logroño (ab Bilbao/Zaragoza meist 1½–2½ Stunden). Mit dem Auto folgst du ab Bilbao der A-68 oder kommst ab Zaragoza über die AP-68. Ein Mietwagen macht Ausflüge in die Dörfer und zu Aussichtspunkten unkompliziert.
Der Herbsthöhepunkt ist die San-Mateo-Woche Ende September: Traubenstampfen auf dem Platz, Umzüge, offene Weinkeller, Konzerte. Im Oktober und November folgt die ruhige Genießerphase mit Kellertouren, Fassproben und Dorffesten rund um Ernte und Kastanien. Viele Weingüter bieten jetzt Lese-Erlebnisse, kleine Picknicks in den Reben oder „Cena entre barricas“ direkt im Fasskeller. Anfang November beteiligen sich zahlreiche Häuser am „Europäischen Tag des Weintourismus“.
In Logroño selbst führt der erste Spaziergang in die Altstadt: Calle Laurel und Calle San Juan sind berühmt für Tapas und kleine Gläser Crianzas. Sehenswert sind die Concatedral de Santa María de la Redonda, das Museo de La Rioja, die Puente de Piedra und Uferwege am Ebro. Am Nachmittag lohnt ein Bummel durch die Fußgängerzonen, am Abend Tapas-Hopping von Bar zu Bar.

Ausflüge machen La Rioja im Herbst besonders: In Haro reihen sich die historischen Bodegas im „Barrio de la Estación“ Tür an Tür. San Millán de la Cogolla (Klöster Yuso & Suso, UNESCO) verbindet Buchkultur mit spiritueller Ruhe. Briones lockt mit dem großen Weinmuseum und weiten Blicken über das Tal. Ezcaray am Rand der Sierra de la Demanda ist ideal für Laub-Wanderungen und pilzreiche Wälder. Wer nördlich hinüber schaut, entdeckt auch die Rioja Alavesa mit Mauerring-Dörfern wie Laguardia und spektakulärer Architektur.
Warum La Rioja im Herbst so gut funktioniert: kurze Wege, offene Türen, warme Nachmittage und klare Abende. Tagsüber Weinberge und Miradores, abends Bars und Gespräche. Plane Verkostungen vorab, reserviere bei gefragten Bodegas und nimm dir Zeit für kleine Kellereien abseits der Hauptachsen. Mit etwas Bargeld bist du auf Märkten und in Dorf-Bars flexibel; Kartenzahlung funktioniert in den meisten Betrieben. Genau diese Mischung aus Landschaft, Bodegas, Kulinarik und entspanntem Tempo macht La Rioja jetzt unwiderstehlich.

Ribeira Sacra 🚤
Zwischen Lugo und Ourense schneiden der Río Sil und der Miño tiefe Schluchten in die Ribeira Sacra – ein Mosaik aus Terrassenweinbau, romanischen Klöstern und spektakulären Miradores. Als Basen eignen sich Monforte de Lemos (rund 18.000 Einwohner) mit Burg, Parador und Altstadt sowie Parada de Sil (kleines Bergdorf) am Rand der Sil-Schlucht. Im Herbst leuchten die Weinberge in Rot- und Goldtönen, morgens ziehen Nebelfahnen durch die Täler, und auf den Flüssen liegt glattes Spiegelwasser – genau dann entfaltet die Region ihre ruhige, fotogene Stimmung.

Die Anreise aus Deutschland gelingt am bequemsten per Flug nach Santiago de Compostela, A Coruña oder Vigo; weiter fährst du in 1½–2½ Stunden mit dem Mietwagen ins Gebiet. Alternativ nimmst du den Hochgeschwindigkeitszug nach Ourense und überbrückst die letzten Kilometer per Auto. Vor Ort sind die Straßen kurvig (N-120, OU-536 u. a.) und gespickt mit Aussichtspunkten – plane kurze Fotostopps ein. Für die Katamaran-Fahrten auf dem Sil (z. B. ab Santo Estevo oder Doade) lohnt eine Reservierung, denn die Plätze sind beliebt und die Boote fahren vor allem vormittags und am frühen Nachmittag.
Zu den Highlights zählen die Klöster Santo Estevo (Parador mit Kreuzgängen) und Santa Cristina de Ribas de Sil im Kastanienwald, außerdem San Pedro de Rocas bei Esgos – teils direkt in den Fels geschlagen. Rundwege führen zu Miradores wie „Balcones de Madrid“, „Cabezoás“ oder Santiorxo, von denen du tief in die Schlucht blickst. In Monforte lohnen Burg, Kloster San Vicente do Pino und das Colegio de Nosa Señora da Antiga; als entspannter Abschluss warten die Thermalbäder von Ourense (z. B. Outariz) am Miño.

Herbst heißt hier Vendimia: Viele Weingüter der DO Ribeira Sacra lesen Mencía (rot) und Godello (weiß), öffnen ihre Tore für Führungen und kleine Verkostungen und bieten Spaziergänge zu Rebterrassen an. Im November kehrt Tradition ein: Bei den Magostos werden Kastanien geröstet und mit jungem Wein gefeiert – gerade in Ourense ist das ein fester Termin. Auf den Tischen stehen „polbo á feira“, „caldo galego“, Empanadas, Käse aus den Bergen und Honig aus den Tälern; in den Bars der Orte probierst du glasweise Regionalweine.
Was die Ribeira Sacra im Herbst besonders macht, ist die Mischung aus Stille und Intensität: mildes Klima, klare Luft, warmes Licht, wenig Gedränge und kurze Wege zwischen Natur und Kultur. Wer Zeit hat, kombiniert die Sil-Schlucht mit dem Miño-Tal rund um Chantada und Belesar, folgt der „Ruta do Románico“ zu kleinen Kirchen oder streift durch Kastanienwälder oberhalb der Rebhänge. Mit ein paar Schichten Kleidung, rutschfesten Schuhen und einem reservierten Bootsticket wird aus einem Tag schnell ein langes, goldenes Wochenende.

Ordesa y Monte Perdido 🏞️
Im aragonesischen Nationalpark Ordesa y Monte Perdido färbt sich das Ordesa-Tal im Oktober leuchtend. Buchen, Ahorn und Birken leuchten in Herbstfarben, Wasserfälle donnern, die Luft ist klar. Torla-Ordesa (rund 400 Einwohner) ist das Tor zum Tal; Broto liegt wenige Minuten flussabwärts, Aínsa (ca. 2.200 Einwohner) ist die lebendige Basis am Rand der Pyrenäen. Diese Dörfer bieten Unterkünfte, Mieträder, Bergführer und gute Küche – ideal für ein verlängertes Herbstwochenende.
Anreise aus Deutschland: Am schnellsten fliegst du nach Zaragoza oder Barcelona. Mit dem Mietwagen brauchst du ab Zaragoza etwa drei Stunden, ab Barcelona gut vier. Per Bahn fährst du bis Zaragoza/Huesca, dann weiter mit Regionalbussen über Sabiñánigo und Broto nach Torla. Ein Auto gibt im Herbst die meiste Freiheit, weil du Schluchten und Aussichtspunkte flexibel kombinierst.

Vor Ort startest du meist an der Pradera de Ordesa, der großen Tallichtung. Beliebt sind die Wanderwege zu Cola de Caballo über die Gradas de Soaso, zu den Wasserfällen del Estrecho und zum Mirador am Tozal del Mallo. Sportlich Ambitionierte planen die Faja-Routen oder Gipfelziele in Richtung Monte Perdido (3.355 m) – nur mit alpiner Erfahrung und gutem Wetterfenster. Parallel zum Ordesa-Tal lohnen die Seitentäler: Cañón de Añisclo mit der Einsiedelei San Úrbez, das stille Escuaín-Massiv mit Geierblicken und das Pineta-Tal mit großem Gletscherkessel.
Im Herbst gelten an gut besuchten Wochenenden Zufahrtsbeschränkungen: Dann fährt ein Shuttlebus ab Torla hinauf zur Pradera. Plane Puffer und starte früh, die Tage sind kürzer und die beliebtesten Routen stark gefragt. Packe Schichten, Mütze und Handschuhe – morgens ist es kalt, mittags mild, abends wieder frisch. Rutschfeste Schuhe sind Pflicht; Laub und nasse Felsen sind glatt.
Sehenswertes neben den Wegen: die mittelalterliche Altstadt von Aínsa mit Plaza Mayor, die Steinbrücken in Torla und der Wasserfall Sorrosal bei Broto. Kulinarisch wartet kräftige Bergküche: Migas, Eintöpfe mit Bohnen und Gemüse, Lamm aus dem Hochland, Käse aus Sobrarbe. Im Oktober/November gibt es vielerorts Pilz-Workshops, kleine Herbstfeste und Menüs rund um setas und Kastanien – eine gute Ergänzung zur Tour.

Warum Ordesa im Herbst besonders ist: warmes, klares Licht; farbige Hänge; wenig Gewitter; ruhige Dörfer. Die UNESCO-geschützte UNESCO-Landschaft zeigt jetzt ihr feinstes Detailreichtum, und nach der Wanderung schmecken Tapas und ein Glas Somontano doppelt gut. Wenn du mehrere Tage hast, kombiniere Ordesa mit den Tälern Añisclo, Escuaín und Pineta – jede Schlucht hat ihren eigenen Charakter.
San Sebastián 🎬
San Sebastián (baskisch: Donostia) zählt rund 188.000 Einwohner und liegt im äußersten Norden Spaniens, eingerahmt von La Concha-Bucht, Monte Urgull und Monte Igueldo. Der Herbst ist hier Bühne und Ruhe zugleich: Ende September bringt das Filmfestival Glamour in die Stadt, danach bleiben mildes Meereslicht, klare Luft und entspannte Promenaden. Die Pintxos-Bars füllen sich am Abend, tagsüber glitzert die Bucht, und auf Zurriola rollen beständige Atlantik-Swells. Genau dann wirkt San Sebastián besonders: weniger Hitze, weniger Andrang, mehr Genuss.

Anreise aus Deutschland: Am bequemsten fliegst du nach Bilbao; von dort erreichst du San Sebastián in ca. 75–90 Minuten per Bus oder Mietwagen. Alternativ eignen sich Biarritz (Frankreich, ca. 45 min) und das kleine Airport EAS in Hondarribia (via Madrid/Barcelona). Per Bahn fährst du nach Donostia–San Sebastián über Madrid oder aus Frankreich via Hendaye; die Regionalbahn Euskotren verbindet die Orte an der Küste.
Herbst-Highlights & Veranstaltungen: Ende September läuft das internationale Zinemaldia (Filmfestival). Im Oktober folgt oft „San Sebastián Gastronomika“, ein hochkarätiger Kulinarik-Kongress im Kursaal, der die Stadt mit Verkostungen und Gastköchen belebt. Anfang September liefern die „Regatas de La Concha“ (Ruderregatten) Gänsehaut an der Bucht. Im November zieht der 20-km-Lauf Behobia–San Sebastián tausende Läufer an – Zuschauerstimmung inklusive.

Sehenswürdigkeiten in der Stadt: Spaziere die Muschel-Bucht entlang bis zum Peine del Viento von Eduardo Chillida und nimm die historische Standseilbahn auf den Monte Igueldo für Panorama und Retro-Charme. Über Monte Urgull erreichst du das Castillo de la Mota mit Blick auf Stadt und Meer. Das Aquarium (mit Glastunnel) und das San Telmo Museoa erzählen Meeres- und Baskenkultur. In der Altstadt warten legendäre Pintxos – von klassischen Gildas bis zu kreativen Happen – ideal für abendliches Bar-Hopping.
Strände & Aktivsein: Familien lieben Ondarreta und die geschützte La Concha. Zurriola ist die Bühne für Surfer; im Herbst sorgen kräftige, aber gut geordnete Wellen für Sessions von früh bis spät. Anfänger weichen bei starkem Swell nach Zarautz aus; Schulen und Verleih findest du an beiden Stränden. Wer wandern möchte, folgt dem Küstenweg des Camino del Norte Richtung Pasaia oder macht eine Runde über Urgull und Igueldo.
Ausflüge in der Umgebung: In Getaria triffst du auf Txakoli-Weinberge, Fischrestaurants am Hafen und das Balenciaga Museum. Hondarribia verzaubert mit Stadtmauer, bunten Holzbalkonen und starker Gastro-Szene. Zumaia zeigt dramatische Flysch-Felsen, besonders schön im weichen Herbstlicht. Kulturfans pilgern nach Chillida Leku im Grünen. Cider-Freunde besuchen Astigarraga; die große „Txotx“-Saison beginnt zwar erst im Winter, doch viele Sidrerías bieten Führungen und Menüs auch im Herbst.

Warum Herbst? Angenehme Temperaturen, goldene Nachmittage, freie Museen und Restaurants mit Platz. Das Meer liefert Surf, die Berge liefern klare Sicht, und die Stadt liefert Kulinarik auf Weltniveau. Plane Reservierungen für Top-Bars und -Restaurants, zieh im Zwiebelprinzip an (morgens frisch, mittags mild), und nimm ein wenig Bargeld für kleine Bars mit. So wird San Sebastián im Herbst zur perfekten Mischung aus Küste, Kultur und Küche – mit Bildern, die lange nachklingen.
Granada 🌄
Granada zählt rund 230.000 Einwohner und liegt am Fuß der Sierra Nevada in Andalusien. Im Herbst zeigt die Stadt ihre mildeste Seite: warmes Nachmittagslicht, klare Fernsicht und entspannte Gassen. Die Alhambra leuchtet in Honigtönen, der Blick zum schneebestäubten Gebirge ist oft kristallklar, und die Tapas-Bars werden abends lebendig. Genau jetzt sind Gärten, Innenhöfe und Aussichtspunkte am schönsten.
Anreise aus Deutschland: Am einfachsten fliegst du nach Málaga; von dort sind es etwa 90 Minuten per Bus oder Mietwagen nach Granada. Alternativ erreichst du Granada (GRX) via Umstieg in Madrid/Barcelona. Schnellzüge verbinden Madrid direkt mit Granada; aus Sevilla und Málaga kommst du per Zug oder Fernbus bequem an.

Warum Herbst? Angenehme Temperaturen, weniger Andrang und weiches Licht. Auf den Straßen duften geröstete Kastanien, die Abende laden zu Spaziergängen ein. Fotofans freuen sich über klare Silhouetten von Albaicín und Alhambra, besonders zum Sonnenuntergang.
Sehenswürdigkeiten in der Stadt: Herzstück ist die Alhambra mit Generalife-Gärten; Tickets früh sichern, vor allem den Slot für die Nasridenpaläste. Den Aufstieg meisterst du zu Fuß oder per Stadtbus. Durch das Albaicín führen Treppengassen zur Plaza de San Nicolás mit großem Panoramablick. Im Sacromonte erzählen Höhlenhäuser und Zambra-Flamenco die Gitano-Tradition. In der Unterstadt lohnen Kathedrale und Capilla Real, die Carrera del Darro am Fluss, das Corral del Carbón und das Wissenschaftsmuseum Parque de las Ciencias – ideal bei wechselhaftem Wetter. Arabische Bäder (Hammam) sind an kühleren Abenden ein Genuss.

Herbst-Events & Stimmung: Ende September feiert Granada die Virgen de las Angustias, die Stadtpatronin, mit Blumenteppichen und Ständen. Im Spätherbst bringt das Internationale Jazzfestival große Namen in die Konzertsäle. Oft steigen zudem kleine Pilz- oder Kastanienfeste in den Bergdörfern der Umgebung. Abends gilt: Tapas-Hopping – zu jedem Getränk gibt es in vielen Bars eine Tapa gratis.
Ausflüge rund um Granada: In die Alpujarras (Pampaneira, Bubión, Capileira) fährst du für weiße Dörfer, Kastanienwälder und weite Blicke. Der Schluchtenweg Los Cahorros bei Monachil bietet Hängebrücken und Felsengassen – perfekt an klaren Herbsttagen. Richtung Norden warten die Höhlenhäuser von Guadix; westlich liegt Montefrío mit berühmtem Mirador. Wer höher hinaus will, wandert auf den unteren Sierra-Nevada-Routen; Gipfelziele sind erst bei stabiler Wetterlage ratsam.

Praktisch: Buche Alhambra früh und plane den Nasridenpalast als Fixpunkt. Trage Lagenlook, denn morgens ist es frisch, mittags mild. Bequeme Schuhe sind Pflicht; Kopfsteinpflaster und Treppen sind Alltag. Öffentlicher Verkehr bringt dich schnell auf die Hügel, Taxis sind preiswert. Für die Bars reicht Karte meist aus, etwas Bargeld schadet nie. Genau diese Mischung aus Weltkulturerbe, Bergkulisse und kulinarischer Wärme macht Granada im Herbst einzigartig.
Madrid 🍂
Madrid zählt rund 3,3 Millionen Einwohner und liegt auf einem Hochplateau, das im Herbst golden schimmert. Die Stadt trägt Herbstfarben im Retiro-Park, die Luft ist klar, die Abende mild. Zwischen Palästen, Boulevards und Cafés wirkt das Tempo entspannter als im Sommer. Genau jetzt entfaltet die Hauptstadt ihre Mischung aus Kultur, Parks und Tapas-Kneipen am schönsten.
Anreise & Mobilität: Aus Barcelona und Sevilla kommst du mit dem AVE in wenigen Stunden an. Aus Deutschland gibt es zahlreiche Flüge nach Madrid-Barajas (T4 in 25–30 Min. per Cercanías/Metro ins Zentrum). Vor Ort bewegst du dich bequem mit Metro, Bus oder zu Fuß; viele Highlights liegen rund um die Gran Vía, Sol und den Paseo del Prado.

Warum Herbst? Mildes Wetter, weniger Andrang, weiches Licht. Im Retiro leuchten Parterre, Rosaleda und der Kristallpalast am Nachmittag besonders warm. Die großen Museen am Paseo del Prado – Prado, Reina Sofía, Thyssen – bieten entspannte Säle und oft verlängerte Öffnungszeiten an Wochenenden. Das UNESCO-Ensemble „Paseo del Prado und Buen Retiro – Landschaft der Künste und Wissenschaften“ macht die Stadtrunde kompakt und sinnlich: Kultur, Grün und elegante Kaffeehäuser liegen Tür an Tür.
Sehenswürdigkeiten & Spaziergänge: Starte am Cibeles-Brunnen und folge dem Prado-Boulevard bis zum Botanischen Garten und in den Retiro. Fotografen lieben den Kristallpalast zur goldenen Stunde. Für Panoramen bieten sich das Dach des Círculo de Bellas Artes, der Faro de Moncloa oder der Templo de Debod zum Sonnenuntergang an. Ein Altstadtbogen führt von Plaza Mayor und Mercado de San Miguel über die Kathedrale zur Almudena und zum Königspalast; weiter geht’s durch den Campo del Moro in Richtung Madrid Río.

Herbstliche Stimmung & Events: Im Oktober färben Parks wie Casa de Campo, El Capricho und Madrid Río bunt. Kulturkalender: das Festival de Otoño (Performing Arts), JAZZMADRID, oft Open-Air-Konzerte und Ausstellungen in den großen Häusern. Am 12. Oktober (Día de la Hispanidad) füllt ein festlicher Tag die Stadt; danach kehrt wieder Ruhe ein.
Essen & Ausgehen: Abends locken Barrios wie La Latina, Huertas, Malasaña und Chueca. Klassiker sind Bocadillo de calamares, cocido madrileño, churros mit Schokolade und moderne Tapas in Märkten wie San Miguel, San Antón oder Vallehermoso. Weinbars schenken Rioja, Ribera und Sherry aus; Reservierungen lohnen bei beliebten Adressen am Wochenende.
Ausflüge: Per Cercanías oder Media Distancia erreichst du schnell Aranjuez (Palast & Gärten), Alcalá de Henares (Cervantes-Stadt), El Escorial oder die Sierra de Guadarrama für klare Bergluft und leichte Wanderungen.

Praktisch: Tickets für Top-Museen am besten vorbuchen, Early- oder Late-Slots sind ruhig. Trage den Zwiebel-Look: morgens frisch, mittags mild, abends kühl. Mit der „Abono Turístico“-Karte fährst du flexibel in Metro und Bus. Bargeld ist nützlich auf Märkten, Karte funktioniert fast überall. Genau diese Mischung aus Welthauptstadt-Flair, Parkmomenten und kulinarischer Wärme macht Madrid im Herbst unwiderstehlich.
Serra de Tramuntana 🥾
Die Tramuntana ist Mallorcas raues Rückgrat und im Spätherbst besonders fein: weiches Licht, freie Wege, klare Luft. Zwischen Valldemossa (rund 2.100 Einwohner), Deià (ca. 650), Sóller (etwa 14.000) und Fornalutx (knapp 700) liegen kurze Küstenpfade und lange Gebirgsrouten mit ständigem Meerblick. Die Bergkette ist UNESCO-Welterbe; Trockensteinmauern, Oliventerrassen und Miradores erzählen von Jahrhunderten Arbeit in Steilhanglagen. Nachmittags wärmt die Sonne noch, abends wird es frisch – ideal für Wanderungen, Fotoausflüge und ein spätes Bad in Port de Sóller bis in den Oktober.

Aus Deutschland fliegst du nach Palma; weiter geht es mit Mietwagen, TIB-Bus oder dem historischen Zug nach Sóller. Die MA-10 überquert die Serra spektakulär, verlangt aber Aufmerksamkeit auf schmalen Kurven und in kleinen Dörfern. Wer ohne Auto reist, erreicht Valldemossa, Deià und Sóller bequem per Bus; in der Hauptzeit des Herbsts sind die Verbindungen dicht genug für flexible Tagespläne. Der Tren de Sóller und die Straßenbahn nach Port de Sóller machen die Anreise zum Erlebnis und sparen Parkplatzsuche.
Warum Herbst? Die Temperaturen liegen oft im Wohlfühlbereich, die Sicht reicht weit bis Cap de Formentor, und die Pfade sind leerer als im Hochsommer. Auf dem Weitwanderweg GR 221 („Ruta de Pedra en Sec“) spazierst du etappenweise über alte Saumpfade zwischen Klöstern, Possessions und Aussichtskanten. Klassiker sind die Runde durch die Schlucht von Biniaraix oberhalb von Sóller, der Höhenweg am Camí de s’Arxiduc bei Valldemossa, die Küstenpassagen zwischen Deià, Llucalcari und Port de Sóller sowie der aussichtsreiche Abstecher zum Herrenhaus Son Marroig bei Sa Foradada. Anspruchsvollere Unternehmungen wie Torrent de Pareis bleiben erfahrenen Berggängern und stabilen, trockenen Wetterfenstern vorbehalten.

In den Orten selbst ist die Stimmung entspannt. Valldemossa glänzt mit Kartäuserkloster, Kirchen und Cafés, in denen coca de patata und heiße Schokolade den Wandertag krönen. Deià zeigt Künstlergeschichte, kleine Buchläden und die Bucht Cala Deià für späte Sonnenstunden. Sóller lebt zwischen Modernisme-Fassaden, Markthalle, Orangenhainen und dem Hafen; Fornalutx gilt mit seinen Natursteingassen als eines der schönsten Dörfer der Insel. Kulinarisch warten Olivenöl-Mühlen, pa amb oli, Tumbet, Lamm, Wildkräuter und Zitrus-Desserts; in Port de Sóller sitzt du abends mit Blick auf Leuchtturm und Molenfeuer.
Der Herbst bringt auch Firas und Erntefeste in der Umgebung: In Pollença füllt die Herbstmesse im November Plätze und Hallen, in Inca zeigt der „Dijous Bo“ Mitte November das große Insel-Schaufenster mit Handwerk und Kulinarik, und in den Bergdörfern stehen Kastanien, Pilze und neues Öl auf den Tafeln. Solche Abstecher lassen sich leicht mit einer Wanderetappe verbinden.
Praktisch gilt: Starte früh, denn die Tage sind kürzer, und halte eine Lage mehr bereit – Schattenhänge kühlen rasch aus. Trage rutschfeste Schuhe und nimm Wasser mit; Quellen sind nicht überall verlässlich. Respektiere Tore und Markierungen, viele Wege führen über Privatgrund. Parken ist in Valldemossa und Deià begrenzt, daher lohnt Bus oder ein früher Start. Wer mehrere Tage hat, mischt Küstenpfade und Höhenwege, gönnt sich nachmittags Port-Momente und lässt den Abend bei Tapas in der Plaça ausklingen. Genau diese Kombination aus Wandern, Kulturorten und ruhiger Küste macht die Serra de Tramuntana im Herbst einzigartig.

Spaniens Herbst verbindet Natur, Kultur und Küche auf kurzen Wegen. Wer flexibel plant, fängt weiches Licht für Fotos ein, genießt stille Gassen und findet Platz an Tresen und in Bodegas. Wechsle zwischen Weinprobe, Bergtour und Museumsrunde – überall warten regionale Spezialitäten und freundliche Gespräche. Plane kleine Umwege ein; oft liegt der schönste Blick eine Kurve weiter oder hinter dem nächsten Dorfplatz. Reserviere Top-Spots vorab, nutze Early- oder Late-Slots für Museen und denke an den Layer-Look für kühle Morgen und milde Nachmittage. In Bars und auf Märkten ist etwas Bargeld praktisch, auch wenn Karte fast überall funktioniert. Mit guter Zeitplanung, bequemen Schuhen und offenem Blick wird dein Herbsttrip zur persönlichen Sammlung goldener Momente.
Warst du schon in einem dieser Herbstziele in Spanien? Welche Orte haben dich begeistert, was hast du erlebt – und magst du deine Eindrücke als Kommentar teilen?