🥐 Ensaimada – Mallorcas süße Versuchung mit Geschichte
Die Ensaimada ist viel mehr als nur ein Gebäck – sie ist ein kulturelles Symbol Mallorcas, das Tradition, Geschichte und Genuss in einer fluffigen Schnecke vereint. Ob zum Frühstück, als Mitbringsel oder einfach zwischendurch – die süße Spezialität gehört zum Inselflair wie der Duft von Mandeln und das Rauschen des Meeres.
🏺 Ursprung & Geschichte
Die Wurzeln der Ensaimada reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals diente das luftige Hefegebäck vor allem als festlicher Nachtisch zu besonderen Anlässen. Der Name stammt vom mallorquinischen Wort „saïm“ – was Schweineschmalz bedeutet, einer der Schlüsselinhaltsstoffe im Originalrezept.
Obwohl die genaue Herkunft umstritten ist, lässt sich ein deutlicher Einfluss aus der arabisch-jüdischen Backtradition erkennen. Manche Theorien besagen, dass die Ensaimada aus einem jüdischen Hefegebäck hervorging, das während der Inquisition angepasst wurde – daher die Verwendung von Schweineschmalz als sichtbares Zeichen der Konversion. Heute steht sie vor allem für mallorquinische Lebensfreude und kulinarisches Erbe.

🧁 Varianten & Beliebtheit
Traditionell wird die Ensaimada ohne Füllung gebacken – in dieser Form nennt man sie llisa. Doch es gibt zahlreiche kreative Varianten, darunter:
- Mit „Cabello de Ángel“ (süße Kürbiskonfitüre)
- Mit Schokolade oder Vanillecreme
- Mit Sahne oder Nougat
- Mini-Ensaimadas – perfekt zum Kaffee oder für unterwegs
Die Ensaimada ist auf ganz Mallorca verbreitet, doch auch auf dem spanischen Festland und international – etwa in Südamerika oder auf den Philippinen – erfreut sie sich wachsender Beliebtheit.
👩🍳 Rezept: Ensaimada selber machen
Zutaten für 1 große Ensaimada (oder mehrere kleine):
- 500 g Weizenmehl (Type 550)
- 200 ml lauwarme Milch
- 70 g Zucker
- 2 Eier (Zimmertemperatur)
- 20 g frische Hefe
- Eine Prise Salz
- 150 g Schweineschmalz (alternativ Butter, aber traditionell ist saïm)
- Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung:
- Hefevorteig ansetzen: Hefe in lauwarmer Milch auflösen, mit 150 g Mehl mischen und 30 Minuten gehen lassen.
- Hauptteig kneten: Zucker, restliches Mehl, Eier, Salz und Vorteig zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Zugedeckt 1,5–2 Stunden gehen lassen.
- Ausrollen & Fetten: Teig sehr dünn rechteckig ausrollen, mit Schweineschmalz bestreichen.
- Aufrollen & Formen: Zu einer langen Rolle wickeln und spiralförmig zu einer Schnecke legen.
- Letztes Gehen: Nochmals 2 Stunden gehen lassen – Geduld zahlt sich hier wirklich aus!
- Backen: Im vorgeheizten Ofen bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 15–20 Minuten goldbraun backen.
- Verzieren: Abkühlen lassen, dick mit Puderzucker bestäuben – fertig!
🛍️ Wo kauft man die beste Ensaimada?
Auf Mallorca gibt es unzählige Bäckereien, die frische Ensaimadas anbieten – besonders empfehlenswert sind:
- Forn des Teatre (Palma)
- Horno Santo Cristo (diverse Standorte)
- Ca’n Joan de S’Aigo – die älteste Chocolatería der Insel
Ensaimadas gibt es meist ab 2–3 € pro Stück, größere mit Füllung kosten zwischen 10 und 20 €, je nach Größe und Art. Für den Heimflug wird sie oft in runden Kartons verkauft – perfekt zum Mitnehmen!
🧳 Souvenir-Tipp
Viele Besucher nehmen eine Ensaimada mit nach Hause. Achte dabei auf den zollfreien Transport, besonders bei gefüllten Varianten. Ungefüllte Ensaimadas halten sich am besten – und schmecken auch noch am nächsten Tag fantastisch!
💡 Infobox: Ensaimada auf einen Blick
🍰 Merkmal | 📋 Details |
---|---|
Herkunft | Mallorca, 17. Jahrhundert, arabisch-jüdische Einflüsse |
Hauptzutat | Schweineschmalz („saïm“), Mehl, Hefe, Zucker |
Typisch für | Frühstück, Festtage, Mitbringsel |
Beliebte Füllungen | Kürbis (Cabello de Ángel), Schokolade, Vanille, Sahne |
Preis auf Mallorca | Ab 2 € (klein), bis 20 € (groß, gefüllt) |
Besonderer Tipp | Frisch kaufen in traditionellen Bäckereien – ideal als Souvenir |
Haltbarkeit | 1–2 Tage ungekühlt, besser luftdicht verpacken |
Vegetarisch möglich? | Ja – mit Butter statt Schmalz |

Mit ihrer luftigen Textur, dem süßen Geschmack und der spannenden Geschichte ist die Ensaimada ein echter Schatz der mallorquinischen Küche – und ein Genussmoment, den man unbedingt probiert haben sollte. 😋🥐
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